Let’s go App, liebe Bank

Wenn es um Technik und Gadgets geht, bin ich ein Spielkalb und immer bereit, Neues auszuprobieren. Im Vorfeld des Starts von ApplePay und nach dem Desaster mit der Miles & More Kreditkarte habe ich noch im Urlaub damit begonnen, mich nach Alternativen umzusehen. Schon länger im Blick hatte ich das App-basierte Onlinekonto von N26, jedoch gab es noch ein paar Kleinigkeiten, die mich davon abgehalten haben, mir gleich eines zu holen. Die Wichtigste darunter war die Tatsache, dass meine Online-Banking-Software MoneyMoney die Konten von N26 bisher nicht unterstützt, doch dazu später mehr.

Nachdem ich also von meiner Miles & More Kreditkarte wie gesagt gerade die Schnauze gestrichen voll hatte, habe ich mir einen Ruck gegeben und noch im Urlaub (sic!) ein Privatkonto bei N26 eröffnet. Wer das schon einmal bei einer klassischen Bank getan hat, weiß, mit wieviel Papierkram das verbunden ist und normalerweise ist auch ein Besuch in der Filiale notwendig. Anders bei N26. Online anmelden, App herunterladen, legitimieren, fertig. Auf der Website wird versprochen, dass man in acht Minuten sein Konto hat. Ich will nicht beschwören, dass es tatsächlich nur acht waren, aber auf jeden Fall war es unglaublich einfach, schnell und unkompliziert.

Interessant ist die Art und Weise, wie man sich legitimiert. Man braucht dazu einen Ausweis (Überraschung!) und scannt diesen nicht etwa ein, sondern wird von einem Mitarbeiter im Videochat aufgefordert, ihn in die Kamera zu halten. Dieser überprüft dann auch gleich mehrere Sicherheitsmerkmale des Ausweises und das ganze Gespräch wird aufgezeichnet. Spannender Ansatz. Auf jeden Fall ging es leicht und schnell.

Den letzten Anstoß, es jetzt mal mit N26 zu probieren war die Tatsache, dass MoneyMoney inzwischen die Konten zumindest auslesen kann. Transaktionen gehen leider nicht, weil sich N26 die Kosten für einen FinTS/HBCI-Server spart. Das ist zwar einerseits schade, andererseits hat es natürlich Konsequenzen, wenn man ein vollständig kostenloses Girokonto anbieten will. Mal sehen, wie sich das entwickelt …

N26 ist ein sogenantes FinTech, also ein Startup Unternehmen im Finanzsektor. Es existiert seit 2013 und hat schon für einige Furore gesorgt, weil das Unternehmen viele alte Zöpfe der traditionellen Banken einfach abgeschnitten hat. Man macht seine Transaktionen per App oder Online, Filialen gibt es nicht, und wenn man ein Problem hat, kann man das per Chat klären. Obwohl N26 so jung und hip ist, unterliegt es als deutsche Bank der Aufsicht des BAFin und ist Mitglied im Einlagensicherungsfonds. Damit ist mein Geld dort nicht weniger sicher als bei jeder anderen Bank. Ein wichtiger Faktor, damit ich dieses Experiment wagen konnte.

Die erste Probeüberweisung von meinem regulären Konto war nach etwa 12 Stunden da – jetzt bin ich mal gespannt, wann die (natürlich kostenlose) MasterCard zuhause ankommt. Ich werde weiter berichten.

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