Im roten Zentrum

Das Rote Zentrum liegt im Herzen Australiens. Hier befinden sich Uluru, der bekannte „Ayer’s Rock“, Kata Tjuta, auch genannt „die Olgas“ und seit wenigen Stunden auch ich. Aber der Reihe nach.

Wenn man irgendetwas über Australien liest oder sieht, dauert es nicht lange, bis der große rote Brocken, genannt Uluru, erwähnt wird. Grund genug für mich, ihn bei meiner Australienreise auch anzusteuern, so wie wahrscheinlich jeder Tourist. Das ist mit ein bisschen logistischem Aufwand verbunden, denn – wie schon gesagt – Australien ist groß. Der Flug von Sydney zum Uluru/Ayer’s Rock Airport dauert dann auch mal schlappe dreieinhalb Stunden.

Kurze Rückblende: Meine ersten zwei Nächte in Australien habe ich im Ibis Budget Hotel am Airport verbracht. Für australische Verhältnisse recht preiswert – „nur“ 129 Dollar die Nacht. Was man da bekommt, ist dann auch von der einfachen Sorte, jedoch für meinen Geschmack leider etwas zu einfach. Das warme Wasser und das Internet hätten schon zuverlässig funktionieren dürfen. Ansonsten ist es aber sauber, das Personal ist freundlich und hilfsbereit, und man bekommt das, wofür man bezahlt hat. Was die Lage angeht, ist das Hotel jedoch unschlagbar. 10 Minuten Fußmarsch bis zur Mascot Station – das vermeidet die teure Airport Fee, wenn man direkt von dort aus mit dem ÖPNV fahren würde. Und auch nur 10 Minuten Fußmarsch bis zum Inlandsterminal des Flughafens. Das hat sich heute morgen positiv bemerkbar gemacht.

Nächstes Abenteuer: Der Flug ins rote Zentrum. Gebucht über Opodo mit Jetstar, einer – sagen wir: sehr preisbewussten – kleinen australischen Airline. Der Preis war tatsächlich recht gut, dafür muss man aber auch für alles, inklusive des Gepäcks, extra zahlen. Handgepäck bis sieben Kilogramm ist frei. Das mit den 7 kg meinen die übrigens ziemlich ernst. Vor dem Boarding wurde nachgewogen und nicht wenige Kilosünder mussten ein Upgrade für ihr Handgepäck nachbuchen. Habe ich so auch noch nicht erlebt …

Vor dem Flug noch ein paar Mal auf die Toilette, denn niemand hat mir gesagt, dass die Security das mit den Wasserflaschen so entspannt sieht, dass es niemanden juckt, wenn man gefüllte Exemplare dieser Gattung durch die Sicherheitschecks nimmt. Dann hätte ich mein kostbares Wasser auch nicht so runterstürzen müssen. Apropos Wasser: Das, was aus der Leitung kommt ist stark gechlort und für feine Gaumen nahezu ungenießbar. Und Wasser in Flaschen ist vergleichsweise teuer, ein halber Liter schlägt mit mindestens zwei bis zweieinhalb Dollar zu Buche, umgerechnet etwa 1,20 bis 1,50 EUR.

Zurück zur fliegenden Sardinenbüchse a.k.a. Flugzeug. Alles „easy going“, professionelle Crew, ruhiger und ereignisloser Flug. Kann man ja auch dankbar für sein.

Im roten Zentrum angekommen, erwarten mich die angekündigten 38°C. Nach Sydney und dem klimatisierten Flieger ist das ungefähr so, als würde einem einer mit einem Serviertablett vor den Kopf schlagen. Aber ich mag das – also die Hitze, nicht so sehr das mit dem Serviertablett.

Nächste Herausforderung: Der Mietwagen. Erst eine lange Schlange, dann eine AVIS Mitarbeiterin, die mir ein schlechtes Gewissen einreden will, weil ich keine Super-Duper-Extra-Zusatzversicherung abgeschlossen habe. Ich hoffe, ich habe das Richtige gemacht (gulp). Dann kommt der Moment, der mich schon seit Wochen nervös macht: Auf der Beifahrerseite einsteigen und dort ein Lenkrad vorfinden. Wer ist eigentlich auf diese blöde Idee gekommen. Handbremse ist links, Blinker ist rechts. Na, das wird ja lustig. Wenigstens wird wie zuhause mit dem rechten Fuß Gas gegeben und die Bremse ist auch da, wo sie hingehört. Warum eigentlich? Wäre es nicht konsequenter gewesen … ach egal.

Hmmm … hier ist irgendetwas faul!

Der erste Weg führt mich zum Hotel, das nur wenige Kilometer entfernt ist. „The Lost Camel“ … warum sich das Tier wohl verirrt hat? Auf der linken Seite fahren kostet einiges an Konzentration, dann geht es aber. Komplizierter ist das Manövrieren mit den anderen Autofahrern auf dem sehr vollen Parkplatz – da rutscht man schnell mal auf die rechte Seite. Ich bin aber nicht der einzige Tourist hier, deswegen wird man es mir wohl nachsehen …

Zimmer ist reserviert und schön, schnell alle Sachen rein räumen und dann in den Supermarkt, um mal wieder Wasser zu kaufen.

Das Programm hier im Zentrum ist aufgrund der kurzen, mir zur Verfügung stehenden Zeit, durchgetaktet: Heute Abend die „Field of Lights“ Lichtinstallation am Uluru, morgen auf Empfehlung von Ian White vor Sonnenaufgang Richtung Kata Tjuta und den „Valley of the Winds Walk“ machen, dann vielleicht nochmal zurück zum Uluru und das Visitor Center ansehen, und am Freitagvormittag noch einmal um den Uluru rumlatschen. Puh … straffes Programm.

Jetzt aber vorher nochmal bei kuscheliger Wärme an den Pool. Das habe ich mir verdient 🙂

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