Zu guter Letzt … (Januar 2024)

Die monatliche Kolumne von Carsten Sann

Ich sitze gerade mit einem Glas Rotwein auf der Couch. „Oh je,“ wird da der eine oder andere denken, „Alkohol ist doch nicht gut für die Gesundheit.“ Das ist richtig. Wenn man es jedoch genau betrachtet, ist es nicht gut für die Gesundheit, überhaupt am Leben zu sein, denn die Reise endet in jedem Fall mit dem Tod. Natürlich ist es wichtig, gut auf sich und seine Gesundheit zu achten, schließlich wollen wir ja alle gesund das Zeitliche segnen. Sterben werden wir aber auf jeden Fall und wenn schon offensichtlich das „Ziel“ nicht das Ziel ist, dann muss logischerweise, der WEG das Ziel sein. Anders ausgedrückt: Wie verbringen wir die Zeit, bevor wir sterben?

Links:

Ich habe noch keine Ahnung wo ich landen werde

Von einer, die auszog um sich selbst zu finden und glücklich zu sein.

Kennengelernt haben wir Celin beim Kampfsport und als sie irgendwann erzählt, dass sie vorhat, nach Portugal zu fahren um dort in ihrem Auto zu leben, haben wir wahrscheinlich schon etwas komisch geschaut …

Was sich zuerst nach einer fixen Idee anhört, wird Stück für Stück realistischer und irgendwann zur Realität. Celin hat Deutschland inzwischen verlassen und ist gut in Portugal angekommen.

Mit 24 Jahren ist Celin auf der Suche nach ihrer ganz persönlichen Version eines glücklichen Lebens. Wenn nicht jetzt, wann dann? Und hatten wir nicht auch in unserer Folge über das Alleinsein-Können (https://ukgw.de/folge/115-ich-bin-ich-auch-ohne-dich) darüber gesprochen, dass es nicht nur sinnvoll, sondern sogar notwendig ist, sich selbst kennenzulernen, bevor man eine Familie gründet?

Auch wenn vielleicht nicht jeder den Mut hat, gleich auszuwandern, kommen wir gemeinsam zu dem Schluss, dass es nur von Vorteil sein kann, den eigenen Horizont zu erweitern und über den sprichwörtlichen Tellerrand zu blicken. Wir wünschen Celin von Herzen alles Gute dabei.

Wenn Ihr Celin auf ihrer Reise zumindest virtuell folgen wollt, dann findet Ihr sie auf Instagram unter @celinpio (https://www.instagram.com/celinpio/)

Wir machen diesen Podcast aus Spaß an der Freude – deshalb ist er kostenlos und werbefrei. Wenn Ihr uns dennoch eine Tasse Kaffee oder Tee spendieren wollt, könnt Ihr das über den folgenden Link tun: https://paypal.me/kleinegrossewelt

Gut Business will Weile haben

Von Lust und Frust des selbstständig Seins – gerade zu Beginn

Vielleicht kennet Ihr das tolle Gefühlt, eine wirklich zündende Idee zu haben, endlich zu wissen, was Ihr in die Welt tragen und ihr anbieten möchtet. Voller Tatendrang geht Ihr an die Sache, erstellt Euer Angebot, macht Werbung, versucht Mensch für das zu begeistern, was Ihr zu bieten habt und hofft auf einen guten Start.

Und dann passiert erstmal gar nichts. Euer Angebot findet wenig Resonanz, der Kurs, den Ihr anbieten möchtet, hat sehr wenige Teilnehmer, Eure Vortrag findet ohne Zuhörer statt oder Euer Produkt wird nicht gekauft. Aus Enthusiasmus wird Frust und Zweifel stellen sich ein, ob dies der richtige Weg für Euch ist.

Wir kennen diese Situationen gut, haben beide mehr als eine Selbstständigkeit aufgebaut und sind bisher mit jeder davon erfolgreich gewesen. In dieser Folge teilen wir unsere Gedanken und Ideen zu diesem Thema und hoffen, Euch dadurch zu inspirieren, entweder den Schritt in die eigenen Selbstständigkeit zu wagen, falls Ihr dies vorhabt oder dranzubleiben, wenn der Anfang noch schleppend und zäh verläuft.

Die Homepage von Lee Harris findet Ihr hier. Wir mögen seine monatlichen Energy Updates. https://www.leeharrisenergy.com/

Unsere Folge zum Thema Tiefgang ist hier zu hören: https://ukgw.de/folge/130-ohne-tiefgang-keine-selbstentfaltung

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No risk, no fun!

Wie weit lässt sich das allgemeine Lebensrisiko minimieren?

Wie haltet ihr es mit den Sicherheitsvorkehrungen beim Fahrradfahren? Tragt ihr immer einen Helm oder nur manchmal? Oder reicht euch der Helm alleine nicht aus und ihr tragt noch eine Warnweste für die bessere Sichtbarkeit im Straßenverkehr? Wie müssen eure Kinder ausgestattet sein, um mit Schlittschuhen aufs Eis zu dürfen? Genügen Euch neben der normalen Kleidung Mütze und Handschuhe oder besteht ihr auf Helm und Schützer?

Wir sind uns wohl alle einig, dass es im Leben potentielle Risken gibt, die Menschen sehr unterschiedlich einschätzen und bewerten. Mit Blick auf die letzten Jahre kommt es uns so vor, als würde sich die Idee, sich vor allen möglichen, auch sehr unwahrscheinlichen, Risiken schützen zu wollen und auch zu können in der Gesellschaft immer weiter verbreiten. Aber wie viel Schutz und Sicherheit sind möglich? Und wie viel ist vielleicht zuviel, weil wir vor lauter Schutz nicht mehr dazu kommen, zu leben?

Die von Carsten in dieser Folge erwähnte amerikanische Serie heißt „Dead like me – so gut wie tot“ und ist 2003 erschienen.

Gibt überhaupt so etwas wie Trauma?

Über Alfred Adlers Psychologie des Muts.

Es gibt kein Trauma. Zumindest nicht in der Psychologie Alfred Adlers.

Und gleichzeitig ist uns sehr wohl klar, dass es Erlebnisse gibt, die so verletzend, schmerzhaft und traumatisch waren, dass sie, wie in Freuds Psychologie beschrieben, ursächlich sind für die unterschiedlichste Verhaltensweisen der Menschen, die diese Erfahrungen durchlebt haben.

Wie passt beides zusammen und warum wird Adlers Psychologie auch als eine Psychologie des Muts beschrieben? Und werden wir durch unsere Erfahrungen bestimmt oder durch die Bedeutung, die wir ihnen geben?

Für uns ein spannendes Thema, führt es doch wieder zu dem Schluss, dass wir Menschen es in der Hand haben, wie wir unsere Gegenwart und Zukunft gestalten trotz oder mit den Erfahrungen, die wir in unserer Vergangenheit gemacht haben.

Informationen zu zwei lesenswerten Büchern zu Adlers Psychologie findet Ihr hier:

„Du musst nicht von allen gemocht werden: Vom Mut, sich nicht zu verbiegen“ (ISBN 978-3499634055)

„Du bist genug: Vom Mut, glücklich zu sein“ (ISBN 978-3499001055)

Autoren: Ichiro Kishimi, Philosoph in Kyoto und Vorsitzender der japanischen Alfred Adler-Gesellschaft und Fumitake Koga.

Judo ist wert-voll!

Über die zehn Judowerte und ihren Einfluss auf der Judomatte.

Mut, Ehrlichkeit, Wertschätzung, Höflichkeit, Hilfsbereitschaft, Respekt, Bescheidenheit, Ernsthaftigkeit, Selbstbeherrschung und Freundschaft sind die zehn Werte, auf die sich die Lehren des Judobegründers Jigoro Kano sehr vereinfacht reduzieren lassen. Bunt illustriert und in kleinen Texten erläutert tauchen sie z.B. in den Heftchen zur Prüfungsvorbereitung und auf Postern im Dojo auf, mit der Idee, dass sie von den Judoka verinnerlicht und gelebt werden.

In dieser Folge unterhalten wir uns allgemein über diese zehn Werte und versprechen schon heute, dass wir in weiteren Folgen unsere Ideen weitergeben, wie diese Werte spielerisch mit viel Spaß ins Training eingebaut und so vermittelt werden können.

Die Illustrationen und Beschreibungen zu den Judowerten findet Ihr z.B. auf der Seite des DJB unter https://www.judobund.de/jugend/training-wettkampf/judowerte/.

Wie kam es, dass Carsten mit Blütenessenzen arbeitet?

Ein bunter Lebenslauf mit Schlangenlinien und Schnörkeln hat auch etwas Charmantes.

Tanzlehrer, IT-ler, Kinesiologe. Carstens beruflicher Werdegang ist mindestens so verschnörkelt wie der von Andrea. Grund genug, Carsten einmal auf den Zahn zu fühlen und zu ergründen, wie es zu diesen Entwicklungen kam.

An Carstens Weg begeistert die Klarheit, mit der er Ausbildungen und Tätigkeiten begonnen hat, weil sie ihm Spaß machten oder ihn reizten und dann auch wieder hinter sich gelassen hat, als er sie nicht als dauerhaft zielführend und richtig empfand. Sehr geführt durch ein gut ausgeprägtes Bauchgefühl, gepaart mit einem klaren Verstand und ohne Angst vor neuen Herausforderungen, hat Carsten viele berufliche Übergänge sanft hinter sich gebracht und sorgt als Selbstständiger gemeinsam mit seiner Frau nun seit einigen Jahren mit dem Essenzenladen (www.essenzenladen.de) mit viel Freude für das Familieneinkommen.

Gedanken zum Wochenende

Viele Menschen verwechseln Angst mit Vorsicht und Vorsorge. Zumindst in in der westlichen Welt sind jedoch die meisten unserer Ängste, die dazu führen, dass wir uns klein machen, unbegründet. Deshalb ist es angenehmer und gesünder, so weit es geht auf Angst zu verzichten. Und der rationale Verstand ist dafür ein wunderbares Werkzeug.

Angst vor dem Handeln

Ein Zitat von Jesper Juul, das mir gestern über den Weg gelaufen ist, drückt meiner Meinung nach sehr gut aus, wie die großflächige Grundstimmung seit Jahren ist. Gerade beim Thema Kinder und Erziehung habe ich sogar das Gefühl, dass es immer heftiger wird …

“Heute fürchtet man sich schon davor, Fehler zu machen, bevor man angefangen hat zu handeln.”

Jesper Juul

P.S. Dies ist gleichzeitig ein Aufruf zu etwas mehr Mut. Wenn man seinen gesunden Menschenverstand aktiv nutzt, kann eigentlich nicht viel schief gehen 😉

Detachment

Das Wort “detachment” ist ein wunderschöner englischer Begriff für den es im Deutschen leider keine hunderprozentig treffende Übersetzung gibt. Er sagt soviel aus, dass man sich von etwas, an dem man vorher festhing oder festgehalten hat (“attachment”) löst oder trennt. Nun ist das Wort “Trennung” in den Zeiten von “alles ist eins” ein böses Wort ;-), jedoch ist nach meinem Empfinden keinerlei negativer Beigeschmack bei der englischen Variante “detachment”. Sie sagt vielmehr aus, dass wir uns von dem, an dem wir uns festgeklammert haben, nun lösen und damit frei machen.

Dinge an denen wir uns festklammern gibt es zuhaufe … alte, nicht mehr funktionierende Beziehungen, Jobs, die uns keinen Spaß machen, Orte, an denen wir uns nicht mehr zuhause fühlen. Üblicherweise tun wir dies, weil wir Angst vor dem haben, was dann kommt, wenn wir diese nicht mehr unterstützende Situation ändern … Angst vor dem Unbekannten. Je nach dem Bereich, in dem sich das ganze abspielt kommen die Angst vor Armut/Hunger/nicht Überleben oder die Angst vor Einsamkeit dazu. Und das sind die Urängste, mit denen wir schon seit Äonen zu kämpfen haben.

In den letzten Monaten ist es jedoch immer wichtiger – geradezu überlebenswichtig – geworden, dass wir den Mut fassen und uns von den Dingen lösen, die uns nicht länger dienlich sind. Und dies ist mit vielen Ängsten und Schmerzen verbunden … oh mein Gott. Letztlich gibt es jedoch keine Alternative. Momentan existieren nur zwei Richtungen in die man sich bewegen kann: Entweder den anstrengenden, holprigen Weg bergauf um den Gipfel zu erreichen oder aber sang- und klanglos bergab, was in Richtung Unzufriedenheit, Unglück, Krankheit oder sogar Tod führt. Dazwischen gibt es nichts.

Die Aufgabe lautet also, die Ärmel hochzukrempeln, allen Mut zusammenzunehmen und die Dinge, von denen wir tief im Herzen schon länger wissen, dass sie geändert werden müssen, zu ändern – auch wenn wir keine Ahnung haben, wohin uns der Weg führen wird. Es ist meine feste Überzeugung, dass das Leben auf der Erde nicht dazu gedacht ist, zu leiden. Dementsprechend können wir, wenn wir den Weg der persönlichen Freiheit und Entfaltung gehen, nur gewinnen.