Der Unterschied zwischen der religiösen und der spirituellen Sicht der Realität

Schon seit ich denken kann, bin ich ein spiritueller Mensch und fast ebenso lang lehne ich die institutionalisierte Religion egal welcher Konfession ab. Als Reaktion auf meine Kolumne im aktuellen Essenzenladen Newsletter hat mich der befreundete Autor Gerald Ehegartner auf ein kurzes Video von John Trudell aufmerksam gemacht, das meine Einstellung dazu geradezu perfekt zusammenfasst.

Es gibt eine religöse Sicht auf die Realität, und es gibt eine spirituelle Sicht auf die Realität. Die religiöse Sicht auf die Realität dreht sich um Schuldgefühle, Sünde und Schuldzuweisungen – und das ist die Falle. Das sind die Ketten, die alle Bürger festhalten. Bei der spirituellen Sicht der Realität geht es um Verantwortung. Wir sind alle verantwortlich, nicht schuldig, sondern verantwortlich. Und es scheint momentan die größte Herausforderung als Mensch auf diesem Planeten zu sein, unseren Weg durch diese zwei unterschiedlichen Sichtweisen auf die Realität zu finden. Denn bei der religiösen Sicht auf die Realität geht es um Dominanz. Es geht nicht um Verantwortung.  Es geht um Unterwürfigkeit und autoritäre Figuren. Und die spirituelle Sicht auf die Realität dreht sich um Leben und Respekt und Verantwortung.

Das Video ist nur knapp dreienhalb Minuten lang und es lohnt sich, es anzusehen. Danke, Gerald 🙂

Bischof, die zweite

Der bereits erwähnte hochherrschaftlich agierende Bischof von Limburg bleibt mit Negativschlagzeilen in den Medien. Mal sehen, wie lange er sich noch halten kann …

Die Glaubenskongregation der katholischern Kirche

Heute hat eine kleine Meldung auf Spiegel Online mein Interesse geweckt:

Spekulationen gab es seit langem, nun ist es offiziell: Der umstrittene Regensburger Bischof Gerhard Ludwig Müller wird eines der höchsten Ämter in der katholischen Kirche übernehmen. Papst Benedikt XVI. ernannte den 64-Jährigen zum neuen Präfekten der Glaubenskongregation.

Nun will ich mich nicht über den Bischof und seine unumstrittene Umstrittenheit (oder seine umstrittene Unumstrittenheit) auslassen. Das, was mein Interesse eigentlich geweckt hat ist das Wort “Glaubenskongregation”. Natürlich habe ich das Wort schon des öfteren gehört und habe auch eine Vorstellung davon, worum es sich dabei handelt. Spätestens seit “wir Papst sind” hat jeder dieses Wort schon einmal gehört, denn der Guru der katholischen Sekte Papst Benedikt XVI. bekleidete als Kardinal Ratzinger dieses Amt selbst über viele Jahre.

Ist aber doch mal interessant, herauszufinden, was genau sich hinter dieser “Behörde” innerhalb des katholischen Machtapparates verbirgt. Der erste Weg führt zu Wikipedia, wo man direkt im Kopf des entsprechenden Artikels folgende Definition findet:

Die Kongregation für die Glaubenslehre […] ist eine […] Zentralbehörde der römisch-katholischen Kirche. Ihre Aufgabe ist der Schutz der Kirche vor Häresien, also abweichenden Glaubensvorstellungen.

Na, das ist doch mal ehrlich. Die katholische Kirche beschäftigt also eine ganze Behörde (bestehend insgesamt aus 30 hohen kichlichen Würdenträgern – unter “Bischof” geht da nix), die dafür zuständig sind, die Kirche vor abweichenden Glaubensvorstellungen zu schützen. Erste Frage, die mir in den Sinn kommt: Warum muss man sich vor abweichenden Vorstellungen schützen? Aber egal.

Eine kurze weitere Recherche im Internet führte mich zum Dokument mit dem Titel “Ordnung für die Lehrüberprüfung” – offensichtlich so etwas wie das Regelwerk, wie in der Kirche die Zensur zu funktionieren hat. Dort finden sich einige interessante Formulierungen, die ich spaßeshalber gerne kommentieren möchte (meine Anmerkungen finden sich in den Klammern und sind kursiv).

“Die Kongregation für die Glaubenslehre hat die Aufgabe, die Glaubens- und Sittenlehre in der ganzen katholischen Kirche zu fördern und zu schützen. (An sich klingt das gut. Aber auch hier taucht die Frage auf, wovor man sich schützen muss) In der Erfüllung dieser Aufgabe leistet sie einen Dienst an der Wahrheit (Aha! Hier haben wir schon direkt im zweiten Satz das Dogma der Unfehlbarkeit. Was die katholische Kirche sagt ist also die Wahrheit. Den Gesetzen der Logik folgend muss also jeder, der etwas Abweichendes sagt, lügen.) und schützt sie das Recht des Volkes Gottes auf die getreue und vollständige Verkündigung des Evangeliums. (Auch wieder eine nette Formulierung. Das Volk Gottes – die Katholiken – haben ein Recht auf die getreue und vollständige Verkündigung des Evangeliums. Zwei Fragen: Wenn die Katholiken das Volk Gottes sind, dann sind alle Nichtkatholiken dementsprechend gottlos. Nichts Neues, aber man kann es sich ja nochmal auf der Zunge zergehen lassen. Die getreue und vollständige Verkündigung bezieht sich im Übrigen natürlich auch nur auf das, was die Kirche als getreu und vollständig erachtet. Stichwort Apokryphen.) Damit Glaube und Sitten durch verbreitete Irrtümer keinen Schaden leiden (Warum sollten sie das tun? Nur weil jemand etwas anderes behauptet?), hat sie auch die Pflicht, Schriften und Meinungen zu überprüfen, die dem rechten Glauben entgegengesetzt oder gefährlich scheinen. (Und an dieser Stelle findet sich dann mal die Definition von Zensur)

Nach der Lektüre dieses sehr kurzen Absatzes war ich wieder einmal sehr erstaunt und habe – ebenfalls zum wiederholten Male – erkannt, dass ich tatsächlich in einer Art Paralleluniversum lebe, in denen es so etwas wie die Unfehlbarkeit und den Besitz der absoluten Wahrheit nicht gibt. Es fällt mir in der Tat sehr schwer zu glauben, dass es tatsächlich Menschen gibt, die solche Standpunkte ernsthaft vertreten und noch viel mehr Menschen, die einfach so akzeptieren, dass sie auf solche Art und Weise bevormundet werden. Insofern komme ich mir in solchen Situationen manchmal sprichwörtlich wie “im falschen Film” vor.

Glücklicherweise ist jedoch die Zahl derer, die sich entschieden haben, ebenfalls in ein Paralleluniversum zu kommen, im Steigen begriffen. Konsequenterweise kommen diese Menschen nicht alle in mein Paralleluniversum (würde ja auch ganz schön voll werden darin), sondern bauen sich ihr eigenes. Was für eine wundervolle Vorstellung, dass es vielleicht irgendwann annähernd sieben Milliarden verschiedenen Paralleluniversen geben könnte, die alle friedlich nebeneinander koexistieren.

Religionskritik – Philip Möller bei Disput\Berlin

Wie schon an anderer Stelle beschrieben halte ich jede institutionalisierte Form von Glauben (also, das, was man gemeinhin als “Religion” bezeichnet) für nicht konstruktiv, sogar letztlich destruktiv. Eine wunderbare und nur vier Minuten lange Rede zu diesem Thema finden wir auf YouTube von Philipp Möller bei “Disput\Berlin”. Mehr muss man zu dem Thema nicht mehr sagen.

Was mir besonders bei dieser Rede gefällt ist, dass sie ganz klar zwischen Religion (Institution) und Glaube (Privatsache) differenziert. Wie schon gesagt: Jeder glaube was er will und gestehe dies auch allen anderen zu.

Blog eröffnet

Hiermit eröffne ich feierlich mein privates Blog … noch ein weiteres Pünktchen in der Blogosphäre. Vielleicht klein und unbedeutend, vielleicht aber auch für den einen oder anderen von Interesse (oder sogar Bedeutung).

Warum tue ich das? Wir alle sind “auf dem Weg”. Die Welt, so wie sie die letzten 2.000 Jahre bestanden hat, ist dabei sich drastisch zu verändern. Auch ohne Weltuntergangsprophet und 2012 Schwarzmaler zu sein kann das glaube ich jeder spüren. Viele Dinge, die bisher Gültigkeit hatten sind dabei diese zu verlieren. Insbesondere wenn es um Konzepte wie Ausbeutung, Gier, Neid, Krieg geht. Jaja … ich weiß dass insbesondere das mit dem Krieg ein wenig vorgegriffen ist aber dies ist die Richtung in die es geht. Ich möchte diese Blog nutzen, um meine persönlichen Erfahrungen und Erkenntnisse mit anderen zu teilen und vielleicht gelingt es mir, den ein oder anderen Lichtstrahl in die Welt zu senden, um meinen Teil dazu beizutragen, es dort etwas heller werden zu lassen.

Wo komme ich her? Mein Weg hat mich auf verschlungenen Pfaden dahin geführt, wo ich heute stehe: Ich bin Kinesiologe, vertreibe Blütenessenzen und beschäftige mich seit über 10 Jahren mit Spiritualität und meiner persönlichen Entwicklung. Ursprünglich war ich mal Tanzlehrer, IT Spezialist und Unternehmensberater, doch mehr und mehr erkenne ich, dass mein Herz tatsächlich an der Arbeit mit Menschen und mit feinstofflichen Energien hängt. Und wenn das, was man gemeinhin die “neue Energie” nennt mich eines gelehrt hat, dann ist es, dass man nichts besseres tun kann als dem Ruf seines Herzens zu folgen.

Wichtig ist mir noch zu sagen, dass ich nur einer einzigen Religion anhänge – nämlich meiner eigenen. Es ist meine tiefste Überzeugung, dass jegliche Form organisierten Glaubens letztlich nur zur Ausübung von Macht durch wenige über viele führt – sei es in Sekten oder in den etablierten Sekten (Kirchen) egal welcher Couleur. Ich denke, dass die Zeit reif ist für eine aufgeklärte Spiritualität, d.h. dass jeder Mensch das Recht hat und in der Lage ist, sich selbst auszusuchen was er glaubt und was nicht. Dementsprechend ist es auch nicht meine Absicht, Menschen dazu zu bringen das zu “glauben”, was ich zu sagen habe. Vielmehr möchte ich meine Erkenntnisse allen Interessierten als Angebot zur Verfügung zu stellen um für sich zu überprüfen, ob das, was ich da so schreibe auch für sie zutrifft – oder nicht.

Ich habe noch keine Ahnung, wie oft ich hier Texte veröffentlichen werde und welcher Natur die Texte sein werden. Auch dies überlasse ich dem Fluss des Lebens 🙂