Nachdem wir in den nächsten Wochen zu den relativ wenigen Glücklichen in Deutschland zählen werden, die einen Glasfaseranschluss der Telekom (FTTH) ihr eigen nennen, und mit bis zu 200 MBit/s durch das Internet surfen können, habe ich mich ausführlich mit der Frage beschäftigt, ob ich die vorhandene FRITZ!Box 7390 (der Rolls Royce unter den AVM Routern) weiter nutzen kann. Erstaunlicherweise stellte sich die Klärung der Frage als komplizierter als erwartet heraus. Aus diesem Grund möchte ich hier eine kurze Zusammenfassung veröffentlichen, um anderen “Betroffenen” die Arbeit zu ersparen.
Erster Schritt – Internetrecherche. Die vrachte leider keine verwertbaren Informationen. Die Suche nach “FRITZ!Box 7390 FTTH” ergab nur Irrelevantes. Nächster Schritt: Telekom Servicemitarbeiter, der ohnehin im Haus war fragen: “Sorry, keine Ahnung. Aber die Jungs im Telekomladen sollten mehr wissen”. Im selbigen Laden verwies man mich lächelnd an eine eigens für das “Giganetz” geschaltete Hotline. “Kennen die sich auch mit technischen Sachen aus?” “Na klar, kein Problem!”
Ein Anruf bei der Glasfaser-Hotline brachte überraschende Ergebnisse. Erstens war die Hotline auch am Samstag Nachmittag besetzt, zweitens war der Mitarbeiter tatsächlich technisch versiert, und drittens sollte es problemlos möglich sein, die FRITZ!Box 7390 am FTTH Anschluss zu nutzen, man muss sie lediglich so umkonfigurieren, dass sie das externe Glasfasermoden am “LAN 1” Port nutzt. Auch die Einrichtung der Telefonnummern via VoIP sei Problem. Offiziell würde die FRITZ!Box zwar von der Telekom nicht unterstützt, die Erfahrung zeige jedoch, dass es reibungslos funktioniert. Einziges Manko: Es kann sein, dass man nicht die volle Bandbreite nutzen kann, weil das die Leistungskapazität der Box überschreitet.
Na, das sind doch schon einmal gute Nachrichten. Und ob ich jetzt mit “Lichtgeschwindigkeit” surfe oder nur fast mit Lichtgeschwindigkeit ist mir eigentlich auch wurscht. Trotzdem ließ mir die Frage keine Ruhe, weshalb ich mich mit dem Support von AVM in Verbindung setzte. Nach anfänglicher Fehlkommunikation konnte ich dem Mitarbeiter am anderen Ende des E-Mail-Rohrs folgende Aussage entlocken:
“Diese Betriebsarten erfordern zum Teil spezielle Protokollstapel und Paketencapsulierungen sowie zusätzliche Sicherheitsmechanismen, wie NAT, PPP, PPPoE, VLAN, “Stateful Packet Inspection”-Firewall, Portweiterleitung, Traffic Shaping, usw. Dadurch kann sich die maximal mögliche Übertragungsgeschwindigkeit am “LAN 1″-Anschluss erwartungsgemäß von bis zu 1000 Mbit/s auf etwas weniger als 200 Mbit/s reduzieren.”
Aha! Grundsätzlich kann die FRITZ!Box also auch nach Aussage von AVM am FTTH Modem benutzt werden, und aus technischen Gründen schafft sie “nur” knapp 200 MBit/s. Gute Nachrichten für mich! Da ich ohnehin nur einen 100 MBit Anschluss gebucht habe, kann ich also davon ausgehen, dass meine Box in wenigen Wochen ordentlich und schnell rennt – der Glasfaseranschluss kann kommen 🙂 Sobald ich die ersten Erfahrungswerte gesammelt habe, werde ich wieder berichten.
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