Kryon – eine Sekte?

Die Statistiken in meinem Blog zeigen, dass viele Besucher über die Schlagwörter “Kryon” und “Sekte” auf einem spezifischen Artikel in meinem Blog landen. In diesem Zusammenhang scheint es viel Verwirrung und Unsicherheit zu geben – deshalb möchte ich meine Sichtweise hierzu noch einmal in einigen Sätzen zusammenfassen.

1. Es gibt im deutschsprachigen Europa drei bekannte Channel, die von Kryon durchgegebene Texte veröffentlichen: Lee Carroll, Barbara Bessen und die Kryonschule in Rosenheim sowie ihre Ableger.

2. Lee Carroll war der erste, der die Wesenheit Kryon gechannelt hat – er tut dies bereits seit Ende der 1980er Jahre. Die Grundbotschaft der Informationen von Lee Carroll ist: Es sind nur Informationen – mache damit, was Du willst. Insbesondere betreibt Lee Carroll keinerlei Organisation, in der man Mitglied werden kann, bietet keine kostenpflichtigen Abonnements an und erhebt keinen Anspruch darauf, dass seine Informationen die absolute Wahrheit darstellen. Zusätzlich sind die Audiomitschnitte und Texte der Channellings – kostenlos – auf der Kryon Website herunterzuladen. Meine persönliche Meinung: Wer darin etwas Sektenhaftes sieht, der sollte sich mal ernsthaft überlegen, ob er an Verfolgungswahn leidet. Alternativ, wenn er Mitglied einer der großen Religionen ist, sollte er versuchen zu begreifen, dass das Zeitalter der Hexenverfolgung gottseidank hinter uns liegt.

3. Barbara Bessen channelt nach eigenen Aussagen seit ca. 10 Jahren Kryon und andere Wesenheiten. Auch sie bietet “nur” Bücher und Workshops an – etwas Sektenhaftes ist nicht zu erkennen. Mir persönlich liegen ihre Schriften nicht und ich finde es schade, dass die Aufmachung der Kryon Informationen wie ein Abklatsch von Lee Carroll aussieht.

4. Die Kryonschule in Rosenheim ist das, was ich am ehesten als Sekte bezeichnen würde. Neben Mitgliedschaften und regelmäßigen Zahlungen in Form von Abonnements sind mir hier schräge Zeremonien zu Ohren gekommen, die auf einen Personenkult um Sabine Sangitar hindeuten. Mein feiner Spürsinn für esoterische Trittbrettfahrer lässt mich grundsätzlich in die entgegengesetzte Richtung laufen, wenn ich vor mir irgendetwas von der Kryonschule sehe. Meine persönliche Meinung hierzu ist, dass die Kryonschule mit absoluter Vorsicht zu genießen ist und ich in jedem Fall einen weiten Bogen darum mache.

Fazit

Im Internet gibt es viel Verwirrung um den Namen Kryon und die Dinge, die Menschen damit verbinden. Der Begriff der Sekte ist meiner Meinung nach höchstens auf die Kryonschule anwendbar – bei Lee Carroll und Barbara Bessen kann ich davon keine Spur entdecken. Wichtig dabei ist auch zu verstehen, dass die drei aufgeführten Personen weder “unter einer Decke stecken” noch sonst irgendwie in Beziehung zueinander stehen. Es gab zwar zwei (auf Einladung von Lee Carroll durchgeführte) gemeinsame Veranstaltungen, das war’s aber auch schon.

Ob man die Informationen von Carroll und/oder Bessen gut findet und sie für sich nutzt, das ist die Sache jedes einzelnen. Hier gilt für mich die Prämisse, dass ich alles, was ich an Informationen geliefert bekomme, kritisch hinterfrage – mit dem Kopf und mit dem Herzen. Wenn der Kopf “nein” sagt und ganz besonders wenn das Herz “nein” sagt, dann verwerfe ich die Information – egal von wem sie kommt.

Wenn man darüber diskutiert, ob das Thema Kryon etwas mit Sekten zu tun hat, dann sollte man immer präzise sein, wen von den dreien man nun damit meint. Ich hoffe, dass dieser Post ein wenig mehr Klarheit in die Sache bringt.

Placebo – Nocebo

Den Placebo-Effekt (placebo = lat. “ich werde gefallen”) kennt man in der Wissenschaft schon seit vielen hundert Jahren. Kurz gesagt bedeutet er, dass ein Mensch von einem Arzneimittel oder einer Behandlung profitiert, ohne dass ein wirksamer Stoff im Medikament enthalten ist bzw. ohne dass der Arzt eine tatsächlich wirksame Behandlung durchführt. Der positive Effekt ergibt sich rein aus der Erwartungshaltung des Patienten.

Der Nocebo-Effekt (nocebo = lat. “ich werde schaden”) bedeutet das genaue Gegenteil: Ohne eine nach wissenschaftlichen Maßstäben wirksame Substanz oder Behandlung erlebt der Patient einen negativen Effekt oder die positive Wirkung eines Medikaments wird durch die negative Erwartungshaltung des Patienten aufgehoben.

Während der Placebo-Effekt von der Schulmedizin üblicherweise belächelt und als “nettes Beiwerk” zu den “tatsächlichen” Behandlungen angesehen wird, widmen sich seit einigen Jahren Wissenschaftler der Erforschung des Nocebo-Effekts, denn dieser hat im schulmedizinischen Alltag eine tiefgehende Bedeutung und Wirkung.

Durch Zufall bin ich nun vor einigen Tagen auf eine Folge der Wissenschaftssendung “Quarks & Co.” gestoßen, die sich mit dem Nocebo-Effekt beschäftigt und dies auf eine offene Weise tut, die mir fast die Kinnlade herunter hat fallen lassen. Ziemlich oft während der Sendung habe ich mich bemüßigt gefühlt ein “Stimmt!” oder ein “Genauso habe ich das auch schon immer gesehen!” von mir zu geben. Und das wohlgemerkt bei einer Mainstream Wissenschaftssendung!

Quintessenz der Sendung ist, dass die Schulmedizin aufgerufen ist, ihren generellen Umgang mit den Patienten zu überdenken, denn der Nocebo-Effekt durch den sorglosen Umgang mit denselben sorgt dafür, dass Leiden entstehen und Krankheiten nicht so gut heilen, wie sie es könnten. Die Sendung ist quasi eine Pflichtveranstaltung für alle, die sich mit dem Thema Heilen beschäftigen – sei es als Therapeut oder als Patient.

http://www.veeds.org/2012/07/03/Quarks-Co-030720012-Der-Nocebo-Effekt/

Nicht mit den Augen sehen wir …

Vor einigen Tagen bin ich über ein interessantes Experiment gestolpert. Tatsächlich ist es mehr als faszinierend und gibt uns schwerwiegende Gründe, über unsere Wahrnehmung der Welt nachzudenken. Das Experiment ist dazu geeignet, unsere Vorstellung von dem, wie die Welt ist, über den Haufen zu werfen. Dabei ist der Aufbau desselben recht simpel. Die Informationen darüber entstammt einem Vortrag von Dr. Deepak Chopra.

Vor einigen Jahren wurden in der Harvard Medical School (der medizinischen Fakultät der Harvard Universität in den USA) zwei Gruppen von Kätzchen in speziellen Räumen aufgezogen. Der eine Raum besaß nur horizontale optische Reize (es wurden also alle vertikalen Linien, Kanten, etc. vermieden), der andere besaß ausschließlich vertikale optische Reize. Es wurde bei jeder der beiden Gruppen peinlich genau darauf geachtet, dass sie wirklich nur horizontale bzw. vertikale Sinneseindrücke zu sehen bekamen. Als die Katzen schließlich ausgewachsen waren, entließ man sie in die “normale” Welt, wo es natürlich sowohl horizontale als auch vertikale “Dinge” gab.

Was nun passierte war bemerkenswert. Die Katzen, die in einer horizontalen Welt aufgewachsen waren, schienen vertikale Hindernisse wie Stuhl- oder Tischbeine nicht sehen zu können und stießen beim Laufen ständig dagegen. Die Katzen, die in der vertikalen Welt großgeworden waren, sahen zwar vertikale Hindernisse, waren jedoch nicht dazu zu bewegen, eine Stufe (=horizontal) auf ein Podest hinaufzugehen. Ganz offensichtlich konnten die Katzen die jeweils andere Dimension nicht wahrnehmen, weil sie nie gelernt (oder es verlernt) hatten, sie zu sehen. Das Phänomen wird in der Psychologie inzwischen als PCC (“Premature Cognitive Commitment”) bezeichnet, was soviel heißt wie “Auf frühkindlicher Sinneserfahrung beruhende Festlegung”, und es gibt eine Reihe ähnlicher Experimente, die jedoch alle dieselben Ergebnisse haben. Die Erfahrungen, die wir als Babys und Kinder machen legen offensichtlich fest, was wir wahrnehmen können, und was nicht.

Jede Mutter und jeder Vater kennt die Situation, dass das Baby auf dem Wickeltisch liegt und wild gestikulierend in die Luft zeigt und brabbelt. Wenn man es nicht besser “wüsste”, könnte man fast den Eindruck haben, dass das Kind etwas sieht, was wir nicht sehen können und versucht, damit zu kommunizieren (oder es auch tatsächlich tut). Vor dem Hintergrund des Kätzchenexperiments erscheint die Situation auf einmal in vollkommen anderem Licht. Was, wenn das Baby tatsächlich Dinge, sieht, die wir verlernt haben, zu sehen?

http://www.youtube.com/watch?v=LFRRnC4bFZ8

Die Frage, die sich dann stellt ist: Warum haben wir verlernt, diese Dinge zu sehen? Eine einfache und einleuchtende Erklärung ist, dass wir als Babys relativ schnell begriffen haben, dass es uns nicht weiterhilft unsere Grundbedürfnisse (Nahrung und Nähe) zu befriedigen, wenn wir ständig mit dem kommunizieren, was wir sehen, unsere Eltern jedoch nicht. Daraus lernen wir, dass es besser für uns ist, wenn wir uns auf die Menschen fokussieren (sie anlächeln, etc.), die unsere Bedürfnisse befriedigen. Der Preis, den wir dafür bezahlen (zumindest die meisten von uns) ist, dass wir unsere Wahrnehmung der Welt beschränken …

Mit diesem Experiment wird eines klar: Nicht die Augen sind es, mit denen wir sehen – es ist das Gehirn, das uns nur die Dinge wahrnehmen lässt, auf die wir konditioniert sind. Letztlich muss es damit aber auch möglich sein, die eigene Konditionierung dahingehend zu verändern, dass wir wieder lernen, die Dinge zu sehen, die tatsächlich da sind. Was für eine spannende Aufgabe 🙂 Wenn mir also zukünftig jemand erzählen will, dass es keine Energiewesen, Auras oder sonstigen Phänomene gibt, nur weil man sie nicht sehen kann, dann kann man dieses Beispiel wunderbar dazu verwenden, um den anderen zum Nachdenken zu animieren!

Bischof, die zweite

Der bereits erwähnte hochherrschaftlich agierende Bischof von Limburg bleibt mit Negativschlagzeilen in den Medien. Mal sehen, wie lange er sich noch halten kann …

Die Evolution der katholischen Kirche

Ich führe mir gerade “Die Tore der Welt” von Ken Follett als Hörbuch zu Gemüte. Ein toll geschriebenes Hörbuch, das im Hochmittelalter spielt und von allen möglichen Geschichten und Situationen handelt, in denen natürlich auch die Kirche (damals gab es ja nur die katholische) eine gewichtige Rolle spielt. Die Prioren der Klöster waren Lehensherren, Richter und Unternehmer und hatten ansonsten auch furchtbar viel Macht, die sie gerne auch mal nutzten, um sich selbst Denkmäler zu setzen. Auch allgemein gesprochen nahmen es die Geistlichen des Mittelalters mit solchen Dingen wie Armuts- und Keuschheitsgelübden wohl oft nicht so genau. Vorbildrolle und Außenwirkung waren noch keine Wörter, die man kannte oder die irgendeine Bedeutung hatten.

Gottseidank ist die Zeit des dunklen Mittelalters vorbei und die Kirche ist zu einer wertvollen Institution geworden, die das Leben der Menschen bereichert und im sozialen Bereich wahre Wunder vollbringt. Ist doch so … oder war da gerade der Wunsch der Vater des Gedankens? Wohl doch eher letzteres, denn beim Lesen eines Artikels mit dem Titel “Das Upgrade-Wunder von Limburg” auf Spiegel-Online fühlte ich mich direkt in das Setting des Buchs zurückversetzt. Irgendwie scheint es, dass die katholische Kirche den Sprung vom Mittelalter in die Moderne nicht nur in Bezug auf ihre Einstellungen zur Sexualität und anderen “heiklen” Themen noch nicht geschafft hat …

In der evangelischen Kirche geschehen zumindest noch “Wunder” in der Art, dass eine Bischöfin Käßmann wegen einmaligen alkoholisierten Fahrens zurücktritt, weil sie ihrer Vorbildrolle nicht mehr gerecht werden kann. Chapeau. Die katholische Kirche haben solche Dinge jedoch noch nie angefochten. Mal sehen, wie sich der Bischof aus der Kiste nun wieder rauswindet.

Spiritualität vs. Materialismus

Heute Morgen fand ich einen Kommentar zu meinem Post über das Impfen in meinem Blog vor. Der Autor, der sich vollkommen unbescheiden “Wahrheit” nannte, empfiehlt darin mir und den Lesern des Blogs, sich doch mal einen Text auf psiram.com (früher esowatch.com) anzusehen, der kein gutes Haar an Hans Tolzin lässt. Einen Artikel des Letzteren hatte ich in meinem Beitrag als Startpunkt für eine kritische Auseinandersetzung mit dem Thema Impfen empfohlen. Obwohl der Kommentar weit davon entfernt war, sachlich zu sein, habe ich mich entschlossen, ihn dennoch zu veröffentlichen, lediglich den Link zur oben genannten Seite habe ich entfernt – zuallererst deswegen, weil die Betreiber der Seite ihre Namen nicht preisgeben und es kein Impressum gibt.

Aber natürlich gibt es für mich auch noch weitere Gründe, nicht auf diese Seiten zu verlinken. Ich habe mich vor einiger Zeit etwas mit ihnen beschäftigt und mir einige Artikel im dortigen Wiki durchgelesen, die Themen behandeln, die mich interessieren. Relativ schnell habe ich das dann wieder sein lassen, denn die Texte auf dieser Seite sind vorallem von einem geprägt: Hass. Die (namenlosen) Betreiber der Seiten scheinen einen grenzenlosen Hass auf alles zu haben, was nicht in ihr materialistisches Weltbild passt. Sie nutzen Polemik und verleumndende Texte um den Menschen und Ideen, die in ihr Fadenkreuz geraten sind, möglichst schlecht aussehen zu lassen. Dabei geben sie sich den Anschein von Sachlichkeit und Wissenschaftlichkeit – ein Versuch, der beim aufmerksamen Leser mit gesundem Menschenverstand jedoch schnell zum Scheitern verurteilt ist.

Es gibt im Bereich der Eso-Industrie durchaus Strömungen und Tendenzen, die es wert sind, kritisch hinterfragt zu werden. Dies durch Hasstiraden zu tun ist jedoch der falsche Weg. Abgesehen von tatsächlichen Scharlatanen und Betrügern (die es dort sicher auch gibt) sind dort viele Techniken, Methoden und Produkte zu finden, die vielleicht nicht allen Menschen helfen oder etwas bringen (manchen aber schon!), jedoch mit Integrität und Authentizität angeboten werden. Nur weil ich lieber Bier als Wein trinke verteufle ich doch nicht alle Winzer auf der Welt.

Es ist offensichtlich, dass insbesondere auf Seiten wie EsoWatch ein Glaubenskrieg herrscht zwischen Materialisten, die das kartesische Weltbild dogmatisch verteidigen und sogar durchsetzen wollen und denjenigen Menschen, die nach 400 Jahren Materialismus wieder ein wenig Spiritualität in ihr Leben lassen. Ein bisschen fühlt man sich ins Mittelalter zurückversetzt, als die Kirche alle Andersgläubigen verfolgt und getötet hat. Heutzutage werden für diesen Krieg zwar keine Schwerter und Pistolen mehr verwendet, der Hass auf die Angersgläubigen ist jedoch nicht minder groß.

Letztlich kann sich nur jeder selbst entscheiden, was er glaubt und was nicht. Zwei Dinge halte ich dabei jedoch für eminent wichtig: a) Jeder sollte sich bei der Bewertung von spirituellen Dingen in letzter Instanz nur auf sein eigenes Bauchgefühl verlassen, ihm vertrauen und ihm folgen und b) jeder Mensch hat das Recht, das zu glauben, was er will. Lassen wir doch bitte die Finger von den anderen (und ggf. der Tastatur), auch wenn wir deren Ansichten für Humbug halten.

Gehirnhälftenspielchen

Durch eine liebe Freundin bekam ich den Hinweis auf diese nette kleine Seite mit einem Spielchen mit den Gehirnhälften. Als ich zuerst draufgesehen hatte, hat sich die Dame definitiv im Uhrzeigersinn gedreht und es ist mir auch nicht gelungen, dass sie sich andersrum dreht. Als ich mir das Bild am nächsten Tag noch einmal angesehen habe, hat sie sich jedoch definitiv GEGEN den Uhrzeigersinn gedreht …

Unser Gehirn ist schon eine spannende Sache. Nur die Aussage auf der Seite, dass eine Gehirnhälfte “schlecht” und die andere “gut” ist, mag ich so nicht stehen lassen. Ohne die (nach deren Meinung) schlechte Gehirnhälfte wären wir nämlich auch ganz schön beschissen dran 😉

http://forum.desainz.de/topic.php?id=290

Streifzug durch die Eso-Welt

Schon seit einigen Jahren ist es mir wichtig, zwischen Spiritualität und Esoterik zu unterscheiden. Spiritualität ist etwas sehr Persönliches, das man in der Regel alleine oder in einer kleinen Gruppe von Gleichgesinnten erlebt und entwickelt. Esoterik ist ein Industriezweig, der sich von z.B. der Getränkeindustrie nur durch die auffallend seltsam anmutende Wahl der Produktnamen unterscheidet.

Heute flatterte mir der Katalog einer der Größen der “Szene” ins Haus und ich konnte mich tatsächlich nicht zurückhalten, ihn mal durchzublättern. Ich hätte es besser nicht getan, denn was ich da gesehen habe lässt keinen Zweifel daran, dass diejenigen Menschen, die Esoterik und Spiritualität gleichsetzen und beides ablehnen aus ihrer Sicht Recht haben.

Die ersten Seiten des Katalogs preisen die nächsten 25 Engelbücher an, mit Informationen, die es so noch nie gegeben hat (aber natürlich in ähnlicher Form in den letzten 1.000 Engelbüchern). Weiter geht es mit Lebenshilfebüchern, deren schiere Anzahl einen direkt erschlägt und man weiß gar nicht mehr, welchen Strohhalm man zuerst ergreifen soll. Die 27. gechannelte Wesenheit will uns wieder brandneue Informationen über das Leben und den Sinn desselben vermitteln und die Vielfalt Nahrungsergänzungsmittel und Wellnessprodukte lässt die Zukunft des eigenen Bankkontos eher trübe aussehen. Kleidung mit dem Om-Symbol drauf, Untersetzer für Getränke, Naturkosmetik mit “echtem” Gold … schon nach wenigen Minuten ist mein Aufnahmevermögen erschöpft. Mein persönliches Lieblingsprodukt (das kann ich mir an dieser Stelle nicht verkneifen) sind jedoch die “Buddha Bärchen” … politisch korrekte Gummibärchen, von denen 100 g auch nur fast sieben Euro kosten.

Esoterik ist nicht gleich Spiritualität und auch im “esoterischen Fachhandel” gibt es wirklich gute Bücher und Produkte. Leider werden sie von einer Vielzahl schlichtweg überflüssigem Tands so überdeckt, dass sie in der Masse des Esoquatschs gar nicht mehr auffallen. Warum muss den auf einmal alles esoterisch sein und entweder ein Om-Symbol, eine Segnung durch einen selbsternannten Heiligen oder eine sonstige weltverbessernde Eigenschaft haben? Mir persönlich würde es reichen, gute Nahrungsmittel und Kleidung, gerne auch in Bio-Qualität, aber bitte ohne zwanghaften Symbolismus angeboten zu bekommen.

Nach der Lektüre des Katalogs bleiben mir nur zwei Dinge zu tun: Erstens, das Ding schnellstmöglich in den Papierkorb (Verzeihung: die Altpapiertonne) zu befördern und zweitens, die dringende Empfehlung auszusprechen, auf dem persönlichen Weg der Entfaltung eher abseits der breiten Esoterik-Highways die Augen offen zu halten, und Kataloge, Messen und Gurus zu meiden. Oft steckt dahinter nämlich nur der gleiche Antrieb wie hinter allen großen Industrien: Der schnöde Mammon.

Verrückte Welt

Im Teaser für einen Artikel auf Spiegel Online mit dem Titel “Deutschland erzielt weltgrößten Handelsüberschuss” schreibt der Autor, dass die internationale Kritik an Deutschland wegen eben dieses Handelsüberschusses größer wird. Ich bin darüber gestolpert und habe mir den Artikel ganz durchgelesen. Dabei sind mir diese denkwürdigen Sätze vor die Füße gefallen:

Ungleichgewichte in den Handelsbilanzen sind nach Ansichten vieler Wirtschaftswissenschaftler einer der zentralen Auslöser der weltweiten Finanzkrise – dazu gehören auch die hohen Außenhandelsüberschüssen von Deutschland und China. Der Hintergrund: Wenn ein Land besonders viel exportiert, muss ein anderes Land besonders viel importieren und sich dafür hoch verschulden.

Wenn ich das jetzt mal zusammenbaue, dann heißt das soviel wie: Deutschland ist schuld daran, dass andere Länder Schulden machen, weil wir so viele Güter herstellen und es auch noch wagen, sie zu exportieren. Ich wusste gar nicht, dass Deutschland die anderen Länder auf der Erde zwingt, seine Waren zu kaufen … Bin ich verrückt oder ist es doch die Welt?

Über das Impfen

Ich gehöre zu den Menschen, die sich gerne von einer Sache ein eigenes Bild machen, bevor sie sich entscheiden, wie sie dazu stehen. Ein Bereich, in dem das besonders wichtig ist, ist die Gesundheit – meine und die meiner Familie. Kontovers diskutiert wird hierbei besonders das Thema Impfen. Wirken Impfungen oder nicht? Haben sie schädliche Nebenwirkungen oder nicht? Unwiderlegbare Beweise gibt es auf keiner Seite – weder bei den Impfbefürwortern noch bei den Impfgegnern. Letztlich ist also jeder darauf angewiesen, für sich selbst zu entscheiden ob man impfen lässt oder nicht. Meine Entscheidung ist ganz klar gegen das Impfen, denn bisher konnte ich noch keine belastbaren Fakten finden, dass das Impfen a) wirksam und b) unschädlich ist … und ich habe mich ausführlich mit dem Thema auseinandergesetzt.

Es ist interessant, wie emotional die Impfdiskussion geführt wird. Fast könnte man meinen, es handle sich dabei eher um einen Glaubenskrieg als um eine auf wissenschaftlichen Fakten basierende Diskussion. Und wie bereits oben geschrieben geht es dabei auf beiden Seiten mangels Fakten tatsächlich viel um das, was man glaubt.

Ein kleines, nahezu alltägliches und leider nicht fiktives Beispiel: In einem Kindergarten soll ein Themenelternabend zum Thema Impfen veranstaltet werden. Es sollen jeweils ein Arzt pro und einer contra Impfen ihre Informationen und Argumente präsentieren, damit sich die Eltern selbst ein Bild machen können. Klingt zuerstmal nach einem für eine Gesellschaft, die sich als “aufgeklärt” bezeichnet, sinnvollen und angemessenen Vorschlag. Die ersten Probleme zeigen sich, als es sich unverhältnismäßig schwierig herausstellt, einen Arzt zu finden, der sich als Impfbefürworter (sic!) für die Diskussion zur Verfügung stellt. Ein impfkritischer Arzt ist hingegen schnell gefunden … und das obwohl bei weitem die meisten Ärzte wohl eher für als gegen das Impfen sind. Dem geplanten Elternabend versetzt jedoch ein anderes Ereignis den Gnadenstoß, als nämlich ein einzelnes Mitglied des Fördervereins des Kindergartens, selbst Arzt, ankündigt, seine Unterstützung zu entziehen, wenn man diesen kontroversen Elternabend durchführe. Die Kindergartenleitung knickt darauf ein und das Thema ist vom Tisch. Soviel zum Thema aufgeklärte Gesellschaft.

Der gesamte Impfgedanke basiert auf der Hypothese, dass es Antikörper im Blut gibt und dass diese in der Lage sind, den Ausbruch von Krankheiten zu verhindern. Ideengeber hierfür sind die Kinderkrankheiten wie z.B. die Masern: Wenn man sie einmal durchgemacht hat, bekommt man sie kein zweites Mal. Dass diese These jedoch weit davon entfernt ist, bewiesen zu werden, zeigt ein interessanter Artikel aus dem Tagesspiegel. Dort geht es um die verzweifelten Bemühungen der Wissenschaft, einen Impfstoff gegen die gefürchteten Krankenhauskeime MRSA (Multiresistenter Staphylococcus Aureus) zu entwickeln. Die Quintessenz ist, dass in Studien immer wieder das (unerwünschte) Ergebnis herauskommt, dass die angeblich immunisierten Probanden mit hohem Antikörpertiter genauso häufig krank werden, wie die ungeimpften.

Weitere Interessante Aspekte in dem Artikel sind Aussagen, die ich aufgrund meiner intensiven Beschäftigung mit dem Thema und meiner eigenen Beobachtung an meiner Familie und mir nur ebenfalls unterschreiben kann. Es geht dabei um die Tatsache, dass die meisten Menschen schon in der Jugend vom Staphylococcus Aureus besiedelt werden, jedoch die wenigsten davon krank werden. Letztlich heißt das doch, dass es nicht nur den Erreger braucht, um krank zu werden, sondern auch die Bereitschaft (Schwäche) des Systems, also des Menschen. Das ist nichts Neues. Der Mediziner Antoine Béchamp (1816-1908), der Louis Pasteur und Robert Koch, den Begründern der Erregerhypothese schon damals vehement widersprach, stellte fest: “Die Mikrobe ist nichts, das Milieu ist alles!”

Dieses Prinzip ist mir schon seit meiner Jugend aus eigener Erfahrung sehr vertraut. Oft, wenn es mir emotional mal schlecht ging, habe ich mir eine Erkältung eingefangen. Und umgekehrt kann ich mich an keine Erkältung erinnern, die ich bekommen habe, als ich mich blendend gefühlt habe. Das ist natürlich kein Beweis für irgendetwas, jedoch trägt es dazu bei, dass ich persönlich die These ablehne, dass man zwingend krank wird, sobald ein bestimmter Erreger in den Körper kommt.

Soviel für heute – es gäbe über das Impfen noch so viel mehr zu schreiben … ich weiß jedoch nicht, ob ich mich darauf einlassen will. Das Thema ist einerseits, wie schon geschrieben, hochgradig emotional aufgeladen, andererseits sind Themen wie Impfgifte, Impfschäden und andere Nebenwirkungen so negativ, dass ich lieber darauf verzichte, mich dort hineinzubegeben. Nichtsdestotrotz kommt meiner Meinung nach kein Mensch, der die Verantwortung für sich und seine Gesundheit übernehmen will, um die vollständige Auseinandersetzung mit  dem Thema Impfen herum. Hans Tolzin, Deutschlands bekanntester und aktivster Impfkritiker, bezieht auf seinen Seiten klar Stellung gegen das Impfen. Seine Informationen sind dabei fundiert und ohne Polemik – sehr lesenswert für alle, die sich mit dem Thema beschäftigen möchten. Besonders möchte ich hier den Artikel “Impfentscheidung für Anfänger” empfehlen.

Abschließend noch einmal anmerken, dass ich der Meinung bin, dass die Impfentscheidung Privatsache ist und es auch immer sein sollte. Weder möchte ich verurteilt werden, weil ich mich entschieden habe, nicht zu impfen, noch werde ich Menschen selbst verurteilen, die sich anders entschieden haben. Es wird Zeit, die Emotionen aus dem Thema herauszunehmen und, solange es keine stichhaltigen Beweise gibt, die Entscheidung des Einzelnen zu respektieren.