Über die Notwendigkeit, Entscheidungen zu treffen

Den nachfolgenden Text habe ich für den Essenzenladen Newsletter geschrieben. Er erscheint mir jedoch geeignet und so wichtig, um ihn auch in meinem persönlichen Blog veröffentlichen möchte.

Bei all dem Hype um das Jahr 2012 hatte sich wohl keiner so richtig ausführliche Gedanken darüber gemacht, was danach sein würde. Für die einen war klar, dass es ohnehin kein 2013 geben würde (weil der – diesmal endgültige – Termin für den Weltuntergang ja am 21.12.2012 avisiert war), die andere Fraktion vermutete, dass spätestens nach Weihnachten das Himmelreich auf Erden ausbrechen würde – und dann wäre es eh wurscht, was ist, weil ja alles toll ist. Beide Gruppen wurden jedoch von der Realität ein- und manchmal sogar überholt.

Auf gewisse Weise hat sich meine Vermutung, dass die Wintersonnenwende 2012 nur der Wende-, und nicht der Höhepunkt der Entwicklung war, bewahrheitet. Im Englischen gibt es einen wunderbaren Ausdruck: Fence-sitting. Wörtlich übersetzt bedeutet er, dass man auf einem (dem) Zaun sitzt, und die Bedeutung dieses Ausdrucks ist, dass man unentschlossen ist. Man sitzt oben auf dem Zaun und kann sich nicht entscheiden, ob man links oder rechts heruntersteigt.

In meiner Wahrnehmung bestand der Wendepunkt 2012 hauptsächlich darin, dass eben dieses “Fence-sitting” nicht mehr möglich ist. Gar nicht mehr. Bisher hat es uns das Universum (zwar immer weniger, aber dennoch) durchgehen lassen, wenn wir es uns bei bestimmten Themen oder in bestimmten Bereichen unseres Lebens auf dem Zaun gemütlich gemacht, und anstehende Entscheidungen hinausgeschoben haben. Das ist nun nicht mehr möglich. Frei nach Victor Hugo: “Nichts ist so mächtig, wie eine Entscheidung, deren Zeit gekommen ist.”

Wenn wir vor einer Entscheidung stehen, dann gibt es immer mehrere Optionen. Interessanterweise führen auch immer alle Wege zum Ziel (das nenne ich mal kosmischen Humor). Jedoch gibt es darunter welche, die kürzer und direkter sind als andere. Mit unserem bewussten Verstand können uns aussuchen, welche Option wir wählen. Wenn wir uns jedoch entscheiden, uns nicht zu entscheiden, dann “hilft” uns das Universum nun recht unmittelbar, indem es für uns den direktesten Weg zu unserem Ziel (der Erfüllung unseres Lebensplans) wählt. Das ist jedoch dummerweise in der Regel nicht derjenige, der am leichtesten, am angenehmsten oder am wenigsten mit Ängsten gepflastert ist. Schließlich wollen wir ja auf dem Weg etwas lernen.

Für mich ergeben sich daraus zwei interessante Gedanken: Zum einen stellt sich die Frage, wie es mit dem freien Willen in der neuen Zeit bestellt ist. Wenn der Seelenplan so oder so “durchgezogen” wird, dann sitzt der freie Wille letztlich nur auf dem Beifahrersitz. Nicht, dass ich das als etwas Negatives ansehen würde, schließlich ist es ja mein eigener Seelenplan, den ich mir selbst ausgesucht haben – zwar auf einer anderen Ebene, aber ich kann niemand anderem die Schuld dafür in die Schuhe schieben. Ein bisschen heißt es aber schon, dass die Seelenebene das Ruder übernommen hat und das Schiff der Menschheit nun steuert. Blickt man zurück in die Geschichte der letzten 2.000 Jahre, kann es aber eigentlich nur besser werden 😉

Zum anderen bedeutet das aber auch, dass ich, wenn ich mir für den einen oder anderen unvermeidlichen Lernschritt ein bisschen mehr Zeit lassen will, bewusst Entscheidungen treffen muss, die mich vielleicht nicht auf dem direktesten Weg vorwärts bringen, dafür aber etwas weniger holperig, anstrengend und kräftezehrend sind. Diese Wahl haben wir immerhin noch und es ist nichts Schlechtes daran, von ihr Gebrauch zu machen.

Die Quintessenz dieses Jahres ist für mich deshalb die Folgende: Wenn eine Entscheidung ansteht, dann triff sie zügig und bewusst. Und das Leben wird leichter, wenn man lernt, rechtzeitig zu erkennen, dass eine Entscheidung ansteht 😉

In diesem Sinne wünsche ich uns allen eine Verschnaufpause während der Weihnachtsfeiertage, damit wir gestärkt, mit neuer Energie und geschärftem Bewusstsein für die Dinge, die vorgehen, ins neue Jahr 2014 starten können.