Kleider machen Leute

Wie der Judogi aus normalen Menschen Judoka macht

Zu Beginn der Judolaufbahn trainieren viele Teilnehmer während der ersten Trainingseinheiten in normalen Sportsachen, also in Sporthose und T-Shirt. Ein Umstand, der für ein Schnuppertraining funktioniert, aber überhaupt nicht vergleichbar ist mit dem Gefühl, einen Judoanzug zu tragen und in diesem zu trainieren. Daher bemerken wir immer wieder deutliche Veränderungen an unseren Teilnehmern, wenn sie zum ersten Mal im Judoanzug am Training teilnehmen. Von jetzt auf gleich verwandelt sich dann ein „normaler“ Sportler ebenso schnell in einen Judoka, wie sich Clark Kent als Superman zu erkennen gibt, sobald er seinen Anzug sichtbar trägt.

Absprache, Ritual oder Rolle? Wir beschäftigen uns in dieser Folge mit dem, was der Judoanzug für uns verkörpert und ob er uns ähnliche Kräfte verleiht wie Superman.

Judo? Das machen doch nur Kinder!

Warum es sehr sinnvoll ist, auch als Erwachsener noch mit Judo anzufangen

In den meisten Köpfen ist Judo ein klassischer Sport für Kinder. Aber das ist eine Fehlannahme, denn abgesehen davon, dass es auch Erwachsenen einen Heidenspaß macht, auf der Matter herumzutollen, hat diese Sportart auch positive Auswirkungen auf vielen verschiedenen Ebenen.

Wir unterhalten uns in dieser Folge über unsere “Judo, Body & Soul” Gruppe und die Erlebnisse, die wir gemeinsam mit den Teilnehmern auf der Matte haben. Wir geben Einblicke in die Überlegungen, die hinter unserem Konzept stehen, und erklären, warum die erwachsenen Anfänger nicht nur körperlich vom Judotraining profitieren, sondern auch viele Erfahrungen von der Matte mit in den Alltag übertragen können.

Wenn ihr in Aschaffenburg oder Umgebung zuhause sein, dann schaut doch mal bei uns vorbei. Und sicher gibt es auch an anderen Orten Judovereine, die Trainings für erwachsene Anfänger anbieten. Es lohnt sich!

Prüfungen, die Spaß machen – Utopie oder Realität?

Wie unsere Judokids ohne Stress und mit viel Freude zeigen, was sie gelernt haben.

Mucksmäuschenstille Sporthallen, angespanntes Warten, zwei konzentriert schauende Prüfer hinter ihrem Tisch und Prüflinge, die durch wohlmeinende Hilfestellungen noch mehr verwirrt werden – eine früher typische und heute manchmal noch übliche Prüfungssituation zum nächsten Judogürtel.

Um uns als Trainern und unseren Judokindern den Stress solcher Prüfungssituationen zu ersparen, nutzen wir seit Jahren die Möglichkeit der trainingsbegleitenden Prüfung. Mit Erfolg, denn unsere Kinder zeigen inzwischen regelmäßig und mit viel Freude vor der ganzen Gruppe vor, was sie gelernt haben und übernehmen mehr und mehr die Verantwortung für ihren Lernfortschritt.

Kindern einen Rahmen zu bieten, in dem sie zunehmend selbstständig und eigenverantwortlich lernen können, ist für uns ein Konzept, das auch in der Schule zu mehr Freude am Lernen führen könnte. Wieder einmal eine Judofolge, die auch für Menschen ohne Judohintergrund interessant sein könnte.

Der Angriff mit der Banane

Frei nach Monty Python – oder: taugt Judo zur Selbstverteidigung?

Wir alle kennen Filme mit spektakulären Kampfszenen, in denen ein Einzelner sich mit allen möglichen Tricks und Hilfsmitteln gegen beliebig viele Angreifer erfolgreich verteidigt. Actionreich, faszinierend und in keiner Form real. Oder doch?

In dieser Folge reden wir über Selbstverteidigung und Selbstbehauptung, ihre Bedeutung für uns und wie wir beides im Judokontext nutzen. Bringt unser Training im Fall eines Angriffs Vorteile? Oder ist die beste Strategie das Weglaufen?

Wer nach dieser Folge von unserer Freude am Raufen, Treten und Schlagen ansteckt wurde, wendet sich bitte vertrauensvoll an seinen lokalen Judoverein 😊.

Du machst jetzt 100 Liegestütze!

Ein paar unserer Ideen für den Umgang mit fordernden Situationen und die Gestaltung einer guten Beziehung zu unseren (Judo-) Kindern.

Eine Folge inspiriert durch das Kindertraining, das wir zuvor am Nachmittag gehalten haben. Endlich wieder ohne Abstand in der Gruppe trainieren, wenigstens draußen. Kinder und Trainer hatten viel Spaß! Und wie so oft nach unserem Training haben wir über unsere Beobachtungen während des Trainings gesprochen, diesmal öffentlich im Podcast.

Auch wenn Judo unser Aufhänger ist, geht es vor allem um Themen, die auch außerhalb der Judomatte wertvoll sind. Vorbild sein, (Judo-) Werte spielerisch vermitteln, Gespräche auf Augenhöhe und die Rolle der Erwachsenen bei der Gestaltung der Beziehung zu Kindern. Sind die Erwachsenen vielleicht sogar verantwortlich für die Stimmung in der Gruppe, die sie leiten? Und was hat Persönlichkeitsentwicklung mit einem guten Trainer zu tun?

Judo – Sport und Philosophie

Die Idee hinter dem Judo, eine Folge nicht nur für Judoka

Als Kinder haben wir (Carsten und Andrea) fast zeitgleich, allerdings räumlich 350 km entfernt voneinander, mit Judo begonnen und diese Sportart mehrere Jahre lang aktiv betrieben, bis das Judo anderen Hobbies weichen musste. Im Alter von 40 Jahren fanden wir, inspiriert durch Carstens Kinder, die inzwischen mit Judo begonnen hatten, zu unserem Sport zurück. Diesmal gemeinsam, erst als Wiedereinsteiger mit viel Muskelkater und inzwischen seit einigen Jahren als Trainer einer Kinder- und einer Erwachsenenbreitensportgruppe.

In dieser Folge sprechen wir über die Ideen hinter dem Judo, über die Freude am Rangeln und Raufen und das Bedürfnis der körperlichen Auseinandersetzung von jungen und älteren Menschen und den erzieherischen Aspekt, der von Anfang an im Judo fest verankert war.

Unsere kleine, große Welt Podcast

Unsere kleine, große Welt

Schon erstaunlich, wo einen die Wellen des Lebens hinspülen. Vor einigen Wochen habe ich eine Anfrage von einer Kundin bekommen, die mit mir eine Folge über Essenzen für ihren Audiopodcast aufnehmen wollte. Irgendwie fand ich das cool, habe aber trotzdem nicht so recht gezogen. Glücklicherweise ist sie hartnäckig geblieben, und herausgekommen ist eine schöne Folge des Kinesiologieblogs von Eva Niggl mit mir.

Die Aufnahme mit Eva hat mich angefixt und als ich meiner lieben Freundin Andrea Schlauersbach davon erzählt habe, haben wir spontan den Entschluss gefasst, auch einen Audiopodcast ins Leben zu rufen. Da wir ohnehin auf vielen Autofahrten zu diversen Lehrgängen ständig am philosophieren sind, können wir auch gleich den Rest der Welt damit beglücken, haben wir uns gedacht. Vielleicht interessiert es ja jemanden.

Gesagt – getan. Nach nur kurzem Brainstorming stand der Titel und der Untertitel, und wenige Stunden später waren auch die ersten vier Folgen aufgenommen. Hosting, Schneiden und Publizieren alles kein Problem, schließlich bin ich ja im Herzen auch immer noch ein IT Fuzzi ?

Naja … und da isser nun, der neue Podcast auf den die Welt vielleicht schon gewartet hat: Unsere kleine, große Welt – kurzweilige Gespräche mitten aus dem Leben. Im Podcast reden Andrea und ich über Dinge, die uns bewegen und Erkenntnisse, die wir nicht für uns alleine behalten wollen. Der Bereich der Themen erstreckt sich dabei von Alltäglichem bis zu Philosophischem, von Kindern, Eltern und Familien bis zu Politischem und natürlich kommt auch unser Lieblingssport Judo nicht zu kurz.

Die ersten Rückmeldungen waren durchweg positiv, deshalb fühlen wir uns aufgerufen, so lange weiterzumachen, wie wir Freude daran haben. Ich hoffe, ihr habt auch Freude daran ?

Mein Ellenbogen gehört mir

oder: Warum ich aus Prinzip niemanden per Ellenbogen (oder Faust) begrüße

Ich finde die neue (Un-) Sitte, sich mit Ellenbogen oder Faust zu begrüßen, offen gesagt ziemlich gräßlich. Sie ist ein äußerst misslungener Spagat zwischen “Ich habe Angst vor Dir, weil ich mich anstecken könnte” und “Ich möchte meine Wertschätzung und Sympathie dennoch nach wie vor per Körperkontakt auszudrücken”.

Diesem künstlich erzeugten Dilemma verweigere ich mich. Vollständig. Meinen Ellenbogen bekommt niemand und – das sage ich zumindest scherzhaft denjenigen, die mich schon kennen – meine Faust kannst Du im Zweifelsfall nur mit Schwung ins Gesicht bekommen, aber nicht zur Begrüßung.

Dabei ergibt es aus hygienischer Sicht wahrscheinlich gar keinen Sinn, statt der Handfläche die Faust des anderen zu berühren. Das erinnert mich ein wenig an die 5-Sekunden-Regel: Wenn etwas auf den Boden fällt und du es innerhalb von fünf Sekunden wieder aufhebst, kannst Du es noch essen, weil die Bakterien und Viren noch keine Zeit hatten, vom Boden auf das Essen zu laufen.

Das heißt nicht unbedingt, dass ich das Bedürfnis habe jeden zur Begrüßung zwanghaft zu umarmen und (um die Aussage zu pointieren) abzulecken. Wenn jemand keine Berührung möchte, dann respektiere ich das. Es gibt ja so viele Möglichkeiten, sich zu begrüßen, ohne sich dabei zu berühren. Die mir höchst vertraute japanische Verbeugung, die ich im Judo seit Jahren praktiziere, wäre nur eine davon.

Wer unbedingt in der Angst leben will, dass alle andere Menschen potenziell gefährlich sind, der möge das tun. Aber bitte lasst mich in Ruhe mit euren komischen und verqueren Ersatzritualen für den ehrlichen Handschlag.

(Bild von Petr “Elvis” auf Pixabay)