Ab wann werden die Augen wirklich viereckig?

Dauerbrenner Medienkonsum

Nein, Medienerziehung gibt es nicht erst seitdem wir Eltern sind. Auch unsere Eltern mussten sich schon Gedanken darüber machen, wie viel Fernsehzeit für uns als Kinder gut war und welche Sendungen wir schauen sollten. Und ja, das Angebot „damals“ war deutlich geringer als es heute ist, die Anzahl der Sender war überschaubar, die Sendezeit beschränkt und bei einem, maximal zwei Fernsehgeräten pro Haushalt war die freie Verfügbarkeit dieser Geräte auch nicht unbedingt gegeben.

Dieses Bild hat sich deutlich gewandelt. Menschen, die gleichzeitig mit Handy und Tablet vorm Fernseher sitzen, hätte ich mir in meinen jungen Jahren nicht vorstellen können. Schule mit Smartboard und in vielen Klassen auch Tablet sind längst Realität und an vielen Stellen geht es somit auch für unsere Kinder gar nicht mehr ohne entsprechendes Endgerät.

Wie bei vielen Dingen im Leben ist es auch bei den Medien die Dosis, die passen muss, damit die Augen nicht irgendwann doch viereckig werden und unsere Kinder einen sinnvollen Umgang mit sich und ihren Medien finden. Hier sind wir als Eltern gefragt, ganz individuelle Entscheidungen zu treffen und Lösungen zu finden, die gut zu uns und zu unseren Kindern passen.

Warum “Pink Slips” auch in “Suits” keine rosafarbenen Schlüpfer sein sollten

Da sitzt man ahnungslos bei der abendlichen Entspannungsserie und dann passiert so etwas. Zugegeben, “Suits” ist nicht immer wirklich entspannend, aber der gute Wille zählt. Da sitzt man also da, und bekommt mitten in einer Folge – Staffel 5, Folge 7 bei 10:00 wen es interessiert – folgenden Dialog präsentiert:

“Ich kenne jeden in meiner Kanzlei. Und damit Sie wissen, was Ihnen bevorsteht: Sollte ich je an Unruhestifter pinkfarbene Schlüpfer verteilen, dann werden Sie den ersten kriegen.”

Nein, die Serie spielt nicht im Rotlichtmilieu und die Schauspielerin, die sie sagt, ist auch keine zwielichtige Puffmutter. Stattdessen ist sie eine knallharte Anwältin, die einen Angestellten zusammenstaucht.

Warum sollte sie ihm aber mit “rosafarbenen Schlüpfern” drohen? Sicher, es wäre eine Strafe, wenn er den im Büro tragen müsste, aber den interessierten Zuschauer beschleichen leise Zweifel, ob das von den Drehbuchautoren tatsächlich so gemeint war.

Als Kenner und Liebhaber der englischen Sprache ist mir bei der Szene natürlich alles aus dem Gesicht gefallen und ich gebe gerne zu, dass ich einen Whisky gebraucht habe, um mich wieder einzukriegen. Es bleibt jedoch die Frage, wie sich ein so eklatanter Fehler untendeckt bis auf die Streamingserver von Netflix schleichen konnte. Wäre ich der Inhaber der Rechte an der Serie, würde ich die mit der Übersetzung beauftragte Firma jedenfalls wegen nachgewiesenem Dilettantismus fristlos feuern.

Der Vollständigkeit halber: “Pink Slip” ist in der amerikanischen Geschäftswelt der saloppe Ausdruck für ein Kündigungsschreiben. Ergibt in einer Anwaltsserie auch irgendwie mehr Sinn als rosa Unterhosen. Für mich klar die Facepalm des Jahres … ??‍♂️