Raum für Verschwörungstheorien

Non, je ne suis pas Charlie Hebdo – aber auch ich finde es erschreckend, was da in Paris passiert ist. Und über die Ebene des persönlichen Schocks und Traumas hinaus, die die Anwesenden und die Angehörigen erlitten haben, ist dieses Ereignis Wasser auf den Mühlen beider Seiten des Fanatismus: der Islamisten und derjenigen, die glauben sie bekämpfen zu müssen.

Und zwischen beiden Fronten stehen die geschätzt 99 % der “Normalen”, die einfach nur ihr Leben leben und dabei glücklich sein wollen. Diejenigen, denen es wurscht ist, zu welchem Gott ihr Nachbar betet, solange er sich an die Hausordnung hält.

Eine wichtige und intelligente Frage bei Ereignissen dieser Art ist immer diese: “Wem nützt das?” Schwierig zu beantworten, und ich will nicht versuchen, dies hier zu tun. Aber sicher ist eines: Alle, die davon profitieren, Hass und Angst zu schüren, reiben sich gerade die Hände.

Ein Satz in der Berichterstattung auf Spiegel Online hat mich stutzig werden lassen:

“Die mutmaßlichen Attentäter haben auf der Flucht offenbar einen schweren Fehler gemacht und die Sicherheitskräfte so auf ihre Spur gebracht. Wie die Zeitschrift “Le Point” und die Zeitung “Le Monde” schreiben, vergaß einer der beiden seinen Personalausweis im Fluchtwagen, als die Verdächtigen am Rande der Hauptstadt das Auto wechselten.”

Echt jetzt? Wie praktisch, dass die Attentäter nicht nur ihre Visitenkarte, sondern gleich ihren Personalausweis haben liegen lassen. Das erinnert mich ein wenig an die Geschichte vom 11. September 2001, wo nach einem höllengleichen Feuer, das so heiß war, dass die Stahlgerüste der beiden Türme des World Trade Centers geschmolzen und dieselben kollabiert sind, ein unschuldiges (Papier-) Visum eines der Terroristen gefunden wurde, das wie durch ein Wunder das Feuer überlebt hat. Auch hier war es praktisch, dass man gleich wusste, wer hinter dem Attentat steckt.

Ich bin genauso wenig ein Freund von Verschwörungstheorien, wie ich den offiziellen Versionen solcher Ereignisse blind vertraue. Aber dass einer der Attentäter angeblich seinen Personalausweis im Fluchtauto liegen lässt, beleidigt meinen Intellekt.

Schwachsinniges oder Tiefsinniges

Ein Interview mit den Kindern von Will Smith hat in den USA und auch in Deutschland so viel Interesse geweckt, dass sich sogar der Spiegel bemüßigt sah, darüber zu berichten. Freilich geht es sowohl in der amerikanischen als auch in der deutschen Presse vor allem darum, das Interview zu zerreißen, weil das, was die 14 und 16 Jahre alten Teenager da von sich gegeben haben natürlich vollkommener Quatsch ist.

Tatsächlich?

Ich weiß natürlich nicht, ob die beiden auch verstehen, was sie da so sagen, aber wenn man sich mit Philosophie, Quantenphysik und Spiritualität beschäftigt, dann wirken die Aussagen alles andere als “verrückt”, wie der Spiegel so schön titelt. Der Eindruck hat sich mir jedenfalls beim Lesen des zusammenfassenden Verrisses von Mashable aufgedrängt.

Der Link zum vollständigen Interview findet sich übrigens hier: http://tmagazine.blogs.nytimes.com/2014/11/17/jaden-and-willow-smith-exclusive-joint-interview

Erdbeben – Tokio steht noch

Am heutigen frühen Morgen wurde ich (schon halbwegs wach) von einem Erdbeben in Tokio durchgeschüttelt. Das Beben hat ca. eine Minute gedauert und nach offiziellen Berichten hat es eine Stärke von 5.8 bis 6.0 gehabt. Erst ging es relativ sanft los, aber nach einigen Sekunden hat das ganze Gebäude gewackelt.

Interessant, zu beobachten, was einem dabei so alles durch den Kopf geht. Als ich realisiert hatte, was gerade passiert setzte der automatische Überlebensmodus ein – was ist jetzt zu tun? Anziehen, Reisepass und Geld einpacken, Koffer und Laptop bleiben im Zimmer …

Das Beben war wie gesagt relativ kurz, und als es vorbei war habe ich – ziemlich unter Strom vom Adrenalin – in den Flur hinaus gelauscht, ob andere Gäste ihre Zimmer verlassen, oder ob das Hotel evakuiert wird. Da keiner schreiend durch die Flure lief, schien mir die Situation nicht allzu schlimm zu sein, so dass ich langsam wieder ruhiger wurde.

So wie es aussieht sind keine bei uns nennenswerten Schäden entstanden, niemand wurde verletzt und die Konferenz geht wie geplant weiter. Bei einem Blick aus meinem Zimmer im 7. Stock sind auch keine Rauchsäulen in der Ferne zu erkennen, so dass anzunehmen ist, dass Tokio als Ganzes noch existiert 😉

IMG_1241Kleine Randbemerkung: Beim Frühstück hat mir eine japanische Konferenzteilnehmerin erzählt: “Wenn Du Japaner bei einem Erdbeben schreiend durch die Gegend laufen siehst, dann hast Du ein RIESIGES Problem …” 🙂

Wer die Freiheit aufgibt …

Wenn man genau hinsieht, dann fangen Meldungen der folgenden Art sich in letzter Zeit, etwas versteckt aber dennoch erkennbar in den Medien zu häufen: Vernetzte Fahrzeuge im Fokus von Polizei und Militär.

Hinter der im Wesentlichen harmlosen Überschrift verbirgt sich jedoch handfester Sprengstoff, der sich am Besten mit diesem Zitat aus ebendiesem Artikel verdeutlichen lässt:

Um nicht-kooperative Autofahrer zum Anhalten zu zwingen, setzt sie [die EU-Arbeitsgruppe “European Network of Law Enforcement Technology Services”] sich für Standards für das Anhalten von Fahrzeug per Funk ein. Diese sollen serienmäßig künftig in alle Fahrzeuge eingebaut werden […]

Im Klartext: Politiker in der EU streben an, per Gesetz festzulegen, dass in allen Neuwagen künftig ein Mechanismus eingebaut wird, der es den Polizeibehörden erlaubt, das Auto nach Belieben aus der Ferne, insbesondere auch bei voller Fahrt, lahmzulegen.

Also mir wird mulmig bei dem Gedanken. Benjamin Franklin, Erfinder und einer der Gründerväter der Vereinigten Staaten von Amerika meinte in diesem Kontext:

“Wer die Freiheit aufgibt um Sicherheit zu gewinnen, der wird am Ende beides verlieren.”

Das meine ich auch.

 

Homöopathie polarisiert

Der Spiegel ist wie immer zuverlässig weiter auf seinem Kreuzzug gegen die Homöopathie (und im Zweifelsfall auch alles andere, was nicht in das Weltbild der Schulmedizin und der Pharmaindustrie passt) unterwegs. In einem aktuellen Beitrag rechnet das ansonsten von mir geschätzte Online-Magazin mit einem geplanten Bachelor-Studiengang in Homöopathie ab, was ich persönlich jedoch für keine schlechte Sache halte.

In den Kommentaren zu den entsprechenden Beiträgen auf Spiegel Online und Facebook zerfetzen sich dann die Befürworter und die hasserfüllten Gegner der Homöopathie mit manchmal mehr und oft weniger eloquenten Kommentaren.

Was mir dabei nicht in den Kopf will: Wie kann es sein, dass man sich in einem Land über ein Thema, das – von allen Seiten unbestritten – zumindest nicht schadet, so die Köpfe einschlägt, während der Konsum von zufällig gesellschaftlich akzeptierten Rauschgiften wie Nikotin und Alkohol, die unbestritten schädlich sind, als gegeben hingenommen wird.

Meine Meinung dazu ist: Wenn es nicht in Euer Weltbild passt, dass Homöopathie und Blütenessenzen positive Wirkungen haben, dann benutzt sie nicht! Aber lasst die anderen, die sie halt nutzen wollen, in Ruhe.

Zauberwort Kulanz

Pacta sunt servanda – Juristen haben ein Faible für lateinische Ausdrücke, wenn es um Rechtsprinzipien geht. Auf gut Deutsch berschreibt das das Prinzip der Vertragstreue und bedeutet, dass man geschlossene Verträge einhalten muss. Triviale Aussage eines groß klingenden Satzes. Trotzdem ist die Aussage zweifellos korrekt und obendrein auch noch sinnvoll. An geschlossene Vereinbarungen hat man sich zu halten.

Im geschäftlichen Verkehr gilt das ebenso, wie im privaten Miteinander und macht das Leben einfacher, wenn man sich darauf verlassen kann, dass der (Vertrags-) Partner seine Zusagen einhält und seine Pflichten erfüllt. Tut er das nicht, kann man ihn vor Gericht zerren und verklagen. Alles klar – so soll es sein. In der alltäglichen Realität ist das Prinzip “Pacta sunt servanda” jedoch nicht so hart, wie es scheint – und das sollte es auch nicht sein. Das Zauberwort hier heißt Kulanz.

Ein Beispiel aus unserem Alltag: Ein Kunde bestellt Essenzen, und mehr davon als er eigentlich braucht. Nach drei Wochen fällt ihm auf, dass er zuviel gekauft hat und fragt an, ob er die ungeöffneten und versiegelten Fläschchen zurückgeben könnte. Rechtlich gesehen muss ich sie nicht zurücknehmen, das Widerrufsrecht ist abgelaufen und es besteht kein Mangel.

Ich tue es trotzdem – denn wenn ich hier kulant bin, dann kann ich mir sicher sein, dass der Kunde glücklich ist, und wiederkommt. Nebenbei habe ich keinen Schaden oder keine Kosten dadurch. Warum also auf die Buchstaben des Gesetzes bestehen? Manchmal bin ich sogar kulant, wenn mir dadurch Umsatz entgeht oder mir ein wenig Kosten entstehen. Dafür habe ich zufriedene und loyale Kunden, deren Folgebestellungen bis auf wenige Ausnahmen die durch die Kulanz entstandenen Kosten mehr als aufwiegen.

Leider hat sich die Kenntnis um das Zaubermittel der Kulanz noch nicht bis in alle Ecken der deutschen Wirtschaft durchgesprochen. Aktueller Fall: Da ich inzwischen wieder Judo mache, wollte ich mein Abo im Fitnesstudio kündigen. Dreimonatige Kündigungsfrist verpasst (mea culpa!), das bedeutet nach den Regelungen im Vertrag ein Jahr Verlängerung. Meine freundliche Anfrage, ob sie mich vielleicht früher aus dem Vertrag entlassen würden, eventuell gegen eine Einmalzahlung, wurde mit der lapidaren Aussage beantwortet, wenn ich alle Kosten aus dem Vertrag zahlen würde, dann würden sie meine Kündigung für Ende Januar akzeptieren.

Das muss man sich mal so richtig auf der Zunge zergehen lassen: Entweder ich zahle bis Januar 2015 und kann das Studio noch nutzen, wenn ich das will, oder aber ich zahle denselben Betrag auf einmal und darf das Studio nicht mehr nutzen. Alleine einem Kunden so ein “Angebot” zu machen ist frech.

Ein kulantes Unternehmen hätte entweder die nicht fristgerechte Kündigung akzeptiert und einen mahr als zufriedenen eventuellen zukünftigen (Wieder-) Kunden gehabt, oder aber den Vertrag mit einer Einmalzahlung von irgendetwas zwischen drei und sechs Monatsbeiträgen aufgelöst. Auch das hätte mich glücklich gemacht, denn schließlich war ich es ja, der die Kündigungsfrist nach den Buchstaben des Vertrages nicht eingehalten hat.

Stattdessen haben sie jetzt einen angefressenen zukünftigen Ex-Kunden, der nach Ablauf des Vertrages das Studio mit Sicherheit nicht mehr betreten wird. Und das alles für einen (Mehr-) Umsatz von ca. 120 Euro – abzüglich MwSt. und Geräteabnutzung. Weitsicht ist halt nicht selbstverständlich – schade eigentlich.

 

DHL und der “versicherte” Versand

Neulich im Essenzenladen: Wir verschicken ein Paket an eine Kundin, das kommt dort teilweise zerstört an und wir bitten die Kundin, das Paket an DHL zurückzugeben, da es ja versichert verschickt wurde. Selbstverständlich haben wir der Kundin die Essenzen direkt neu geschickt, so dass zumindest sie zufrieden war.

Die Bearbeitung des Versicherungsfalls bei der DHL hat 2-3 Wochen in Anspruch genommen, was ich aufgrund der Größe des Ladens gelten lassen kann. Was jedoch nicht in Ordnung ist ist, dass wir dann direkt ein Schreiben bekommen haben, wonach das Paket nicht entsprechend der AGB verpackt war, weswegen DHL nicht zahlen wolle.

Das Schreiben kennen wir schon – das bekommt wohl jeder erstmal, um zartbesaiteten Menschen den Wunsch nach einem Ausgleich für den Schaden direkt wieder auszutreiben. In diesem Fall waren die Essenzen jedoch in einem Schmuckkarton mit Karton-Inlays verpackt. Derselbe befand sich in einem Bett aus Luftpolsterfolie und Styroporflocken und außenherum war noch ein normaler Versandkarton. Die Fläschchen waren also insgesamt in zwei Kartons und dreimal gepolstert.

In meiner grenzenlosen Naivität habe ich DHL ein Fax geschrieben, in dem ich die Verpackung noch einmal beschrieben und auf meine Forderung bestanden habe – nur um eine Woche später wieder ein, diesmal etwas ausführlicher gehaltenes Schreiben zu erhalten, in dem noch einmal bestätigt wird, dass meine Verpackung nicht AGB konform gewesen sei:

“Für derart empfindliche Gegenstände sind eine feste Innenverpackung mit ausreichender Dämmung und eine druck- und formstabile Außenverpackung mit ausreichender Polsterung zur Innenverpackung unbedingt erforderlich. Dies war hier nicht gegeben.”

Zwei Kartons und drei Lagen Polsterung sind also offensichtlich nicht ausreichend. Abgesehen davon, dass es sich um ein Standardschreiben handelt, bei dem offensichtlich niemand seine Nähe zur Realität des aktuellen Falls geprüft hat, wird deutlich, dass DHL bei Kundenreklamationen als erste Priorität hat, diese abzubügeln. Schade eigentlich.

Nach einigem Hin- und Herdenken, bei dem auch die Einschaltung meines Anwalts eine Rolle gespielt hat (einfach mal aus Prinzip), habe ich mich entschieden, den Schaden auf sich beruhen zu lassen, weil es mir die Zeit und den Ärger nicht wert ist. Aber das ist ja genau das, worauf DHL spekuliert.

Notiz für mich selbst: Sobald es einen Mitbewerber gibt, der von den Serviceleistungen mit DHL vergleichbar ist, Vertrag kündigen.

P.S. Ich habe mich gerade dazu durchgerungen, doch noch einmal bei DHL anzurufen und meine Unzufriedenheit bei einer Callcenter-Drohne abzuladen. Wird angeblich an die Fachabteilung weitergeleitet. Wenn sich noch was tut, werde ich das entsprechend als Kommentar zu diesem Beitrag vermerken.

Angst vor dem Handeln

Ein Zitat von Jesper Juul, das mir gestern über den Weg gelaufen ist, drückt meiner Meinung nach sehr gut aus, wie die großflächige Grundstimmung seit Jahren ist. Gerade beim Thema Kinder und Erziehung habe ich sogar das Gefühl, dass es immer heftiger wird …

“Heute fürchtet man sich schon davor, Fehler zu machen, bevor man angefangen hat zu handeln.”

Jesper Juul

P.S. Dies ist gleichzeitig ein Aufruf zu etwas mehr Mut. Wenn man seinen gesunden Menschenverstand aktiv nutzt, kann eigentlich nicht viel schief gehen 😉

Über die Notwendigkeit, Entscheidungen zu treffen

Den nachfolgenden Text habe ich für den Essenzenladen Newsletter geschrieben. Er erscheint mir jedoch geeignet und so wichtig, um ihn auch in meinem persönlichen Blog veröffentlichen möchte.

Bei all dem Hype um das Jahr 2012 hatte sich wohl keiner so richtig ausführliche Gedanken darüber gemacht, was danach sein würde. Für die einen war klar, dass es ohnehin kein 2013 geben würde (weil der – diesmal endgültige – Termin für den Weltuntergang ja am 21.12.2012 avisiert war), die andere Fraktion vermutete, dass spätestens nach Weihnachten das Himmelreich auf Erden ausbrechen würde – und dann wäre es eh wurscht, was ist, weil ja alles toll ist. Beide Gruppen wurden jedoch von der Realität ein- und manchmal sogar überholt.

Auf gewisse Weise hat sich meine Vermutung, dass die Wintersonnenwende 2012 nur der Wende-, und nicht der Höhepunkt der Entwicklung war, bewahrheitet. Im Englischen gibt es einen wunderbaren Ausdruck: Fence-sitting. Wörtlich übersetzt bedeutet er, dass man auf einem (dem) Zaun sitzt, und die Bedeutung dieses Ausdrucks ist, dass man unentschlossen ist. Man sitzt oben auf dem Zaun und kann sich nicht entscheiden, ob man links oder rechts heruntersteigt.

In meiner Wahrnehmung bestand der Wendepunkt 2012 hauptsächlich darin, dass eben dieses “Fence-sitting” nicht mehr möglich ist. Gar nicht mehr. Bisher hat es uns das Universum (zwar immer weniger, aber dennoch) durchgehen lassen, wenn wir es uns bei bestimmten Themen oder in bestimmten Bereichen unseres Lebens auf dem Zaun gemütlich gemacht, und anstehende Entscheidungen hinausgeschoben haben. Das ist nun nicht mehr möglich. Frei nach Victor Hugo: “Nichts ist so mächtig, wie eine Entscheidung, deren Zeit gekommen ist.”

Wenn wir vor einer Entscheidung stehen, dann gibt es immer mehrere Optionen. Interessanterweise führen auch immer alle Wege zum Ziel (das nenne ich mal kosmischen Humor). Jedoch gibt es darunter welche, die kürzer und direkter sind als andere. Mit unserem bewussten Verstand können uns aussuchen, welche Option wir wählen. Wenn wir uns jedoch entscheiden, uns nicht zu entscheiden, dann “hilft” uns das Universum nun recht unmittelbar, indem es für uns den direktesten Weg zu unserem Ziel (der Erfüllung unseres Lebensplans) wählt. Das ist jedoch dummerweise in der Regel nicht derjenige, der am leichtesten, am angenehmsten oder am wenigsten mit Ängsten gepflastert ist. Schließlich wollen wir ja auf dem Weg etwas lernen.

Für mich ergeben sich daraus zwei interessante Gedanken: Zum einen stellt sich die Frage, wie es mit dem freien Willen in der neuen Zeit bestellt ist. Wenn der Seelenplan so oder so “durchgezogen” wird, dann sitzt der freie Wille letztlich nur auf dem Beifahrersitz. Nicht, dass ich das als etwas Negatives ansehen würde, schließlich ist es ja mein eigener Seelenplan, den ich mir selbst ausgesucht haben – zwar auf einer anderen Ebene, aber ich kann niemand anderem die Schuld dafür in die Schuhe schieben. Ein bisschen heißt es aber schon, dass die Seelenebene das Ruder übernommen hat und das Schiff der Menschheit nun steuert. Blickt man zurück in die Geschichte der letzten 2.000 Jahre, kann es aber eigentlich nur besser werden 😉

Zum anderen bedeutet das aber auch, dass ich, wenn ich mir für den einen oder anderen unvermeidlichen Lernschritt ein bisschen mehr Zeit lassen will, bewusst Entscheidungen treffen muss, die mich vielleicht nicht auf dem direktesten Weg vorwärts bringen, dafür aber etwas weniger holperig, anstrengend und kräftezehrend sind. Diese Wahl haben wir immerhin noch und es ist nichts Schlechtes daran, von ihr Gebrauch zu machen.

Die Quintessenz dieses Jahres ist für mich deshalb die Folgende: Wenn eine Entscheidung ansteht, dann triff sie zügig und bewusst. Und das Leben wird leichter, wenn man lernt, rechtzeitig zu erkennen, dass eine Entscheidung ansteht 😉

In diesem Sinne wünsche ich uns allen eine Verschnaufpause während der Weihnachtsfeiertage, damit wir gestärkt, mit neuer Energie und geschärftem Bewusstsein für die Dinge, die vorgehen, ins neue Jahr 2014 starten können.

Absolute Wissenschaft – echt jetzt?!

In den etablierten Wissenschaften herrscht die Meinung vor, dass Forschungsergebnisse als eine Art absolute Wahrheit anzusehen sind. Die einzige absolute Wahrheit dabei ist jedoch, dass Wissenschaft von Menschen gemacht wird und Menschen Fehler machen. Illustriert wird das Ganze an diesem wunderschönen Beispiel:

“Student Thomas Herndon entlarvte die meistzitierte Arbeit über Schulden und Wachstum als völlig fehlerhaft.”

Der Artikel in Form eines Interviews ist kurz, prägnant und absolut lesenwert 🙂

http://derstandard.at/1385169111513/Wie-ein-Student-Top-Oekonomen-aufblaettert