Projekt Smartifizierung

Smartifizierung

Was macht man, um angesichts des Corona-Wahnsinns nicht durchzudrehen? Man sucht sich ein Projekt. Und was habe ich mir gesucht? Die Smartifizierung unseres Zuhauses. Lasst die Spiele beginnen …

Sachte angefangen mit intelligenten Lichtern und so habe ich schon vor einigen Jahren. Philips Hue, intelligente Heizungsthermostate und mal zum Spielen einen Bewegungssensor. War aber alles mehr lustloses Ausprobieren. Jetzt sind Corona-Ferien, jetzt mache ich ernst.

Den Anstoß gab ein Freund, der mich auf die Shelly-Produkte aufmerksam gemacht hat. Kleine, kostengünstige Relais, die in die Unterputzdosen eingebaut werden, im WLAN hängen und für bis dato geistig minderbemittelte Stromverbraucher das vielseits beschworene Hirn vom Himmel regnen lassen.

Für mich als Nicht-Elektriker hat es einen Moment gedauert, bis ich mich in die Schaltpläne reingefuchst habe, aber inzwischen ergibt das alles Sinn. Der erste Shelly hat noch über eine Stunde gedauert, bis er eingebaut war, nun ist es eine Sache von Minuten – vorausgesetzt in der Unterputzdose ist genügend Platz.

Nachdem die Möglichkeiten der Shelly App recht schnell ausgeschöpft waren und ja auch noch mein Altbestand an intelligenten Geräten da war, war es nur eine Frage der Zeit, bis hier ein Raspberry Pi mit iobroker seine Zelte aufgeschlagen hat. Meine aktuelle Konfiguration beinhaltet Geräte von Allterco (Shelly), Philips (Hue), AVM (FRITZ!DECT), Homematic IP, Xiaomi (Aqara) und IKEA (Trådfri). Details und vor allem Berichte über erfolgreich umschiffte Klippen folgen.

Was für eine schöne Ablenkung …

Der auf der Lichtwelle reitet

Der Anlass, eine erneute Zwischenbilanz über meine Zeit mit dem “Giganetz” zu veröffentlichen ist zwar kein angenehmer, dafür aber auch der einzige seiner Art bisher und deswegen nicht überzubewerten.

Heute um 11:13 Uhr, mitten in der Arbeit, ist meine Nabelschnur zur digitalen Welt plötzlich zusammengebrochen. Neustart der FRITZ!Box, Neustart des Glasfasermodems – nichts war in der Lage, mich wieder mit dem elektronischen Puls der Informationsgesellschaft zu verbinden. Glücklicherweise gibt es ja inzwischen LTE und damit eine Möglichkeit, auch ohne die vollkommen veraltete Glasfasertechnik ins Internet zu gehen. Dennoch – das Problem musste gelöst werden.

Erster Anruf bei der Glasfaser-Hotline: Ein kurzer Test ließ die freundliche und kompetente Mitarbeiterin direkt die weiße Flagge hissen und sie deligierte den Fall weiter zum 2nd Level Support. Die würden sich in den nächsten zwei Stunden melden. Ehrlich, kurz und schmerzlos.

Keine Stunde später dann eine Textnachricht auf dem privaten Festnetzanschluss, der noch mit ISDN läuft und gottseidank noch funktionierte. Textnachricht auf dem ISDN Telefon? Ähmm … genau. Ziemlich ungewohnt, aber pragmatisch. Man teilte mir die Ticketnummer mit. Für ein Telekommunikationsunternehmen ein erstaunlich kundenfreundlicher Akt, insbesondere deshalb, weil er unaufgefordert stattfand.

Kurz darauf die zweite (Text-) Mitteilung, die mein Herz höher schlagen ließ: Man habe den Fehler gefunden und beschäftige sich inzwischen mit seiner Behebung. Doch die Freude währte nur einige Minuten denn die dritte ISDN-SMS in meinem Leben an diesem Tag ließ mich wissen, dass nun ein Techniker ausrücken würde und ich solle mich bereithalten, falls er zu uns ins Haus müsse. Also warten …

Nach dem Mittagessen habe ich gegen halb zwei dann doch nochmal bei der Telekom angerufen. Die Mitarbeiterhin hat mich kalt erwischt indem sie mir mitteile, dass ihr System ihr sage, dass eine Glasfaserverbindung beschädtigt, der Techniker bereits an der Arbeit sei und die Behebung für den Zeitraum zwischen 14.00 Uhr und 14.30 Uhr erwartet werde. Keine Chance für mich, um auch nur ein klein wenig zu meckern. Wie fies.

Zu allem Überfluss hat die Telekom es dann auch noch gewagt, im vorausberechneten Zeitraum mit der Reparatur fertig zu werden … naja, sagen wir 14.30 Uhr c.t. Danach schnurrte die Glasfaser wieder wie ein zufriedenes kleines Kätzchen.

Fazit des heutigen Tages: Wenn man Manns genug ist, dem Rosa Riesen zuzugestehen, dass auch dort nur Menschen und menschliche Technik arbeiten und Fehlfunktionen einfach vorkommen können, dann war der Umgang mit derselben heute vorbildlich. Ich bin beeindruckt und wieder einmal froh, nicht bei den Seelenfängern von der Konkurrenz gelandet zu sein.

Wenn man das Gesamtbild betrachtet, dann ist das Giganetz trotz seines jugendlichen Alters erstaunlich stabil und schnell. Bis jetzt habe ich keine Sekunde bereut, hier Pionier zu sein. Prädikat: Nach wie vor empfehlenswert 🙂

Angewandte Ehrlichkeit

Wenn man wie ich der Überzeugung ist, dass Ehrlichkeit, Integrität und Authentizität das Fundament der neuen Energie bilden, in die die Menschheit und die Erde sich gerade hineinbewegen, dann hat das zwangsläufig Konsequenzen für das tägliche Leben. Eine dieser Konsequenzen ist, dass ich niemals Geld oder Dinge behalte, die mir unberechtigterweise zufallen. So gebe ich zum Beispiel zuviel gezahltes Wechselgeld oder zuviel gelieferte Waren immer zurück.

Manchmal hat das schon dazu geführt, dass mir von Seiten des Lieferanten gesagt wurde, ich könne das zuviel Gelieferte behalten (was mich dann natürlich auch freut), in den meisten Fällen sind die anderen jedoch einfach dankbar für meine Ehrlichkeit – so wie ich, wenn einer unserer Kunden uns zuviel gelieferte Essenzen zurückschickt.

In den letzten Wochen scheint das Universum mir jedoch etwas mitteilen zu wollen – ich bin nur noch nicht drauf gekommen, was das genau ist. Vor meiner Reise nach Montana habe ich mir noch eine schöne Edelstahl-Trinkflasche bestellt – berechnet wurde eine, geliefert wurden drei. Ich habe also zwei wieder zurückgeschickt.

Während ich weg war ist bei uns die FRITZ!Box gestorben und meine Frau musste eine neue kaufen. Die alte hatte noch Herstellergarantie, also habe ich sie eingeschickt. Als wir dann gestern aus dem Urlaub zurückgekommen sind, finde ich statt einer ausgetauschten FRITZ!Box gleich zwei davon vor. Hmmm …

Ich werde morgen dann mal mit AVM Kontakt aufnehmen und schauen, wie ich die zuviel ausgetausche Box wieder retournieren kann …

Ruhig, Rosinante

Wenn man schon so lange Telekom Kunde ist wie ich, dann bringt einen alles, was kleiner ist als eine mittlere Katastrophe, kein bisschen mehr aus der Ruhe. Mein VoIP Glasfaseranschluss läuft störungsfrei und die angeschlossene FRITZ!Box schnurrt dabei wie ein kleines Kätzchen. So lange mein Anschluss funktioniert, ist der Katastrophenfall definitiv nicht eingetreten.

Im Zuge der Umstellung auf das “Giganetz”, wie die Telekom den Glasfaseranschluss so plakativ nennt, hat sich jedoch in meine Rechnung ein Fehler eingeschlichen. Gesprächsgebühren für Inlandstelefonate haben auf einer Rechnung für einen Tarif mit Flatrate nun wirklich nichts zu suchen. Ok – es waren nur gut 50 Cent, und normalerweise würde ich deswegen kein Aufhebens machen. Hier jedoch ging es mir ein wenig ums Prinzip. Entweder ich habe eine Flatrate, oder nicht.

Direkt nach Erhalt der Rechnung habe ich mich mit dem freundlichen Kundendienstmitarbeiter der Telekom meines Vertrauens in Verbindung gesetzt (der Automat sucht jedes Mal für mich einen anderen raus), und ihm den Fall geschildert. “Kein Problem, Herr Sann – das ist ein offensichtlicher Fehler und wir werden ihn mit der nächsten Rechnung korrigieren.” Ich atme beruhigt auf, lege mir den Fall aber auf Wiedervorlage. Sicher ist sicher.

Gestern nun, trifft bei mir die erwähnte “nächste Rechnung” ein, und – Überraschung! – die Gutschrift ist natürlich nicht drauf. Ich habe eigentlich auch nicht wirklich damit gerechnet. Also setze ich meinen Helm auf, ergreife meine Lanze, besteige Rosinante und winke Sancho zu – es geht in den Kampf gegen die Windmühlen der Telekom.

Der neue Telekom Kundendienstmitarbeiter meines Vertrauens hört sich meinen Fall wieder geduldig an, winkt dann aber verbal ab. Das sei ein bekanntes technisches Problem und die Telekom würde daran arbeiten, es zu beseitigen. Es träte immer dann auf, wenn während einer Tarifumstellung telefoniert würde. In meinem Hinterkopf deutet sich die Frage an, wie man in der Zeit, in der das Telefon tot ist, telefonieren soll, aber ich schlucke sie hinunter. Zumindest ist der Telekommitarbeiter halbwegs kompetent. Er bietet mir an, eine Gutschrift zu veranlassen (“da muss ich viel Papierkram machen und das unterschreiben lassen”), oder mir als Ausgleich eine Sachleistung zukommen zu lassen.

Er fängt an, alle möglichen Dinge aufzuzählen, aus denen ich mir eines aussuchen kann, und die ich garantiert nicht brauche, angefangen mit einem Telekom-Schlüsselanhänger mit Einkaufswagenchip. Ich komme mir inzwischen, wenn ich ehrlich bin, doch ein wenig blöd vor, so viel Zeit wegen 50 Cent zu verplempern und willige in die Übersendung eines “Cerutti Schreibgerätes” ein. Mal sehen ob und wann es ankommt.

Mein Feldzug gegen die Telekom ist damit beendet. Offensichtlich ist der Rosa Riese wieder mal über seine eigene Größe gestolpert. Ich bin meinen Prinzipien treu geblieben und werde zur Belohnung irgendwann demnächst mit einem Design-Griffel schreiben. Eigentlich kann ich dankbar sein, die Zeit und Energie zu haben, mich mit solchen “Luxusproblemchen” herumzuschlagen. Solange keine wirklichen Katastrophen passieren … aber fuchsen tun einen solche Kleinigkeiten schon 😉

Lichtgeschwindigkeit erreicht

Nun ist er also vorbei – der Tag an dem der Mann mit dem rosa “T” auf der Brust kam, und mir meinen treuen, kupferbasierten ISDN Anschluss genommen hat, der mich schon seit 1995 begleitet hat. Ein wenig weh hat es schon getan, als er mir sagte: “Ich ruf’ dann mal in der Zentrale an, die klemmen den alten Anschluss dann ab!”. Aber er hat mir zum Trost etwas dagelassen: Meinen state-of-the-art, nigel-nagel-neuen FTTH Glasfaseranschluss. Irgendwie klappt das mit dem Trösten 😉

Die Telekom macht, wenn sie vor Ort kommen muss, bekanntermaßen immer hochpräzise Termine. Bei mir war es ein flockiges “zwischen acht und dreizehn Uhr”, mit dem der Exekutor sich ankündigte. In der leisen Befürchtung/Hoffnung, dass er gleich um acht auf der Matte stehen würde habe ich meine digitalen Angelegenheiten geregelt, alles was gestern noch schnell erledigt werden musste, und nicht bis Mittwoch warten konnte, musste bis acht getan sein. Man weiß ja nie. Und dann begann das Warten …

Es ist erstaunlich, mit was man sich, auch wenn man ein Geschäft betreibt, die Zeit vertreibt, wenn man darauf wartet, dass einem jemand den Online-Saft abdreht. Offline-Büroarbeit, Ablage, vereinzelte Kundenanrufe, denen man dann immer schön brav sagt, dass die Telekom ggf. gleich den Anschluss lahmlegt, und dazwischen immer mal wieder eine Runde Onlinespiele.

Gegen elf ist er dann tatsächlich erschienen. Netter Mensch, der Telekom Techniker. Er hat kurzen Prozess gemacht: Glasfaserdose überprüft, Modem angeschlossen, kurz gezittert, ob die grüne Leuchte auch wirklich angeht, erleichtertes Seufzen als das dann nach einigen Sekunden der Fall war, und die Anweisung an mich, ich könnte nun den Router anschließen. Eben noch den Techniker wieder in den Keller gelassen, damit er die Telekom-Dingelchen, die dort an den Wänden hängen, wieder ordnungsgemäß verschließen und seinen Anruf an die Zentrale absetzen kann, und dann mache ich mich an die Arbeit, den Speedport W931Fiber anzuschließen. Für einen alten IT Hasen wie mich kein Problem. Verbindungskabel, Strom, Quick-Start-CD für die automatische Konfiguration eingelegt und dann kam der große Moment … an dem leider nichts passiert ist 🙁

Ok. Der Mann hat gesagt, es kann fünf bis zehn Minuten dauern, bis der Anschluss umgeschaltet ist. Der alte ISDN geht noch, also heißt es, noch ein wenig mehr Geduld zu haben. Interessehalber versuche ich mal die Konfigurationsoberfläche des Speedport Routers aufzurufen. Nichts passiert. Ich fühle ein flaues Gefühl im Magen. Die webbasierte Oberfläche sollte eigentlich da sein, egal ob der Anschluss nun schon aktiv ist oder nicht. Hmmm …

Zwischendurch probiere ich immer wieder die Autokonfiguration und die Weboberfläche aufzurufen. Beides scheitert mit Timeouts. Nach einer halben Stunde frage ich mich, ob hier alles mit rechten Dingen zugeht. Der Techniker ist nicht mehr aufgetaucht. Klar … ich hatte ihm im Keller noch gesagt, er solle einfach die Tür hinter sich zuziehen. Hat er offensichtlich getan und sich dann still und leise vom Acker gemacht ohne sich zu verabschieden. Und mein Anschluss geht immer noch nicht. Ich fühle mich betrogen.

Nach weiteren 10 Minuten erfolglosen Testens, inzwischen ist die halbe Netzwerkverkabelung durch improvisierte Strippen ersetzt, die ausschließen sollen, dass irgendwo in einem Switch oder sonstwo eine mögliche Fehlerquelle sitzt, rufe ich das Glasfaserteam in Magdeburg an. Wie denn der Status sei, möchte ich wissen. Die freundliche Dame verweist mich an die technische Glasfaser-Hotline. Sobald ich da einen Ansprechpartner am Rohr habe, was erfreulich schnell geht (klar, weil die Glasfaserkunden noch eine relativ seltene Spezies sind), sagt er mir zu, den Techniker anzurufen und sich bei mir zu melden.

Gemeldet hat er sich dann letztlich nie, aber nach erneuten 10-15 Minuten kommt auf einmal Leben in meine Konfigurationsversuche, die Weboberfläche des Routers beginnt auf einmal zu antworten und auch die Autokonfiguration scheint zu funktionieren. Da zuerst die manuelle Konfiguration reagiert hat, habe ich gleich mal meine Zugangsdaten eingegeben, was dann dafür sorgt, dass die Autokonfiguration mit dem Hinweis abbricht, ich hätte den Router schon von Hand konfiguriert. Danke auch. Weil mir die Lust fehlt, die Reset-Funktion des Routers zu suchen, bringe ich das Werk halt manuell zuende.

Die Internetverbindung steht, die Telefonnummern sind schnell eingegeben und auch das Anmelden des Mobilteils geht in wenigen Sekunden vonstatten. Der erste Testanruf und … Schauer von Glücksgefühlen durchfließen meinen Körper. Ich hatte nie gedacht, dass mich ein einfaches Telefonklingeln einmal so glücklich machen würde. Nun funktioniert er also, mein FTTH Anschluss und ich kann mich dem Mittagessen widmen, zu dem mich meine Frau schon vor geraumer Zeit gerufen hatte.

Nach dem Essen und dem obligatorischen Espresso gehe ich wieder ins Büro und schaue dem Speedport Router tief in die Augen. Schick sieht er schon aus, aber ihm fehlen wichtige innere Werte: Die integrierte Fax- und Anrufbeantworterfunktion, die meine FRITZ!Box zum unentbehrlichen Helfer im Büro macht. Nach kurzem Zögern beschließe ich, meine guten Vorsätze über Bord zu werfen, und mein Glück herauszufordern: Wird die FRITZ!Box auch so leicht zu konfigurieren sein?

Umgestöpselt ist schnell. Der FRITZ!Box mitgeteilt, dass sie ab sofort ein externes Modem verwenden soll, Zugangsdaten können recycelt werden. Übernehmen und Test der Internetverbindung … erneute Glücksgefühle. Nun kommt der knifflige Teil: Das Einrichten der IP-basierten Rufnummern. Rückblickend gesehen ist auch das trivial, aber währenddessen war mir schon ein wenig mulmig. Nachdem die erste Rufnummer anstandslos akzeptiert wurde weiß ich: Ich habe gewonnen. Der Rest ist nur noch solide Handarbeit: Die restlichen Rufnummern einrichten, die Mobilgeräte sind ja noch da. Rufnummernzuordnung neu eingetragen und der Fall ist erledigt. Meine FRITZ!Box ist online, die Telefone und das Fax funktionieren und obwohl das Büro wie ein Schlachtfeld aussieht weiß ich, dass ich wieder zu 100 % arbeitsfähig bin. Ein erfolgreicher Tag.

Die ersten Momente des Surfens auf der Glasfaserwelle fühlen sich tatsächlich deutlich flotter an, als es mit meinem lahmen und total veralteten VDSL Anschluss noch vor wenigen Stunden der Fall war. Ein Testdownload eines Gentoo ISO Images bringt jedoch erst einmal kurzzeitige Ernüchterung: Nur gut 30 MBit/s … was soll das denn? Ein Upload auf den eigenen Webserver zeigt jedoch solide 50 MBit/s im Upstream. So soll es ein.

Die Erkenntnis, das der Server bei meinem Downloadversuch evtl. in den USA stand, trifft mich wie ein Blitz. Vielleicht ist die Strecke nach Amiland ja einfach zu dünn für meinen Kraftprotz von Internetanschluss? Aber es gibt ja Websites in Deutschland, die die Geschwindigkeit von Breitbandanschlüssen halbwegs seriös messen. Also flugs speedtest.net aufgerufen und nach kurzer Zeit weiß ich: Alles ist gut. Mit einem Server in Frankfurt erreiche ich gute 93 MBit/s im Downstream und nahezu 50 MBit/s im Upstream. Heute ist ein schöner Tag.

Nun ist also der Zeitpunkt für ein kleines Resümee gekommen. Unter dem Strich muss ich sagen, dass der gesamte Prozess zwar lange gedauert hat, aber für mich ziemlich glatt gelaufen ist. Dass die Telekom gefühlte 25 Mitarbeiter geschickt hat, um die Kabel zu legen, umzulegen, zurückzuziehen und wieder neu zu legen, Kästchen an die Wand zu schrauben, die sie dann wieder abmacht, um sie anschließend wieder aufzuhängen und deren Innenleben zu tauschen, bevor zwei Rudel von Technikern sie unabhängig voneinander mehrfach überprüfen, habe ich mit Humor genommen. Es hat mich nichts gekostet und eigentlich ist eh immer jemand bei uns zuhause. Mit den Hotlines habe ich fast ausschließlich gute Erfahrungen gemacht, die Zusendung von Router und Installationsmaterial hat geklappt, der Techniker für die Umschaltung war auch innerhalb des angegebenen Zeitfensters da, und dass er sich einfach vom Acker gemacht hat, war wohl nur ein Kommunikationsproblem.

Die FRITZ!Box ließ sich sehr einfach konfigurieren und es waren keinerlei “Schweinereien” oder Kunstgriffe notwendig. Bisher läuft sie ohne jedes Murren hinter dem Glasfasermodem, und beschert mir einen Geschwindigkeitsrausch nach dem anderen. So kann ich also nur zu dem Schluss kommen, dass ich das Prädikat “Empfehlenswert” für den FTTH Glasfaseranschluss in Verbindung mit der FRITZ!Box 7390 von AVM vergeben kann. Besser kann man momentan in Deutschland nicht surfen.

Zu gegebener Zeit werde ich an dieser Stelle wieder berichten, wie sich die Kombination im Dauereinsatz bewährt hat, heute bin ich einfach ein glücklicher Kunde der Telekom.

FTTH: T minus 5 Tage

Nun sind es nur noch fünf Tage, bevor mir die Telekom meinen bewährten ISDN Anschluss wegnimmt, und ihn durch einen brandneuen, schicki-micki FTTH Glasfaseranschluss mit VoIP und allem Drum und Dran ersetzt. Die Nervosität steigt. Insbesondere, wenn heute ein Telekom Techniker anruft und den noch nicht geschalteten Anschluss “reparieren” will.

Nach kurzem Gespräch stellt sich heraus, dass er die Reparatur meint, die seine Kollegen schon vor drei Wochen gemacht haben. Ich hoffe, sie haben ihre technischen Prozesse besser im Griff als die logistischen … *schluck*

Inzwischen ist der Speedport W921Fiber Router sowie das Willkommenspaket für den Entertain Tarif angekommen. Ich habe mich entschlossen, am Dienstag zuerst den Telekomrouter in Betrieb zu nehmen, um so schnell wie möglich wieder erreichbar zu sein – schließlich läuft ja meine Firma über diesen Anschluss. Die FRITZ!Box werde ich entweder am Dienstag Abend oder, wenn es Probleme gibt, in Ruhe am Wochenende konfigurieren und in Betrieb nehmen.

I’ll keep you posted …

Kleines Glasfaser Update

Nun ist es soweit: Ich kenne den Termin für die Umstellung auf Glasfaser (FTTH) meines Telefon- und Internetanschlusses. Am 12. März 2013 soll es so weit sein. Bis dahin war es allerdings ein weiter Weg (siehe hier und hier). Was lange währt, wird (hoffentlich) endlich gut.

Letzte Woche ist hier die Ultima-Ratio-Truppe der Telekom aufgeschlagen. Das sind die Jungs, die die Fehler der anderen ausbügeln, und die niemanden haben, auf den sie es schieben können, wenn es nicht funktioniert. Bei unserem FTTH Kabel mussten sie dann gleich nochmal den kompletten Anschlusspunkt (AP) austauschen, weil die Kollegen einen falschen verbaut hatten …

Bei einem netten Plausch mit den Herren, in dessen Verlauf ich erwähnte, dass ich ungefähr fünf oder sechs Mitarbeiter der Telekom oder derer Subunternehmer kennenlernen durfte, erfuhr ich dann, dass es in Aschaffenburg richtig gut läuft, im Vergleich zu anderen Städten. Dort gäbe es Häuser, die im Rahmen der Verlegung des Glasfasernetzes an die 20 (!) Besuche bekommen hätten. Ein Hausbesitzer mit einem besonders großen Sinn für Humor hatte sogar schon Filzpantoffeln für die diversen Techniker im Eingangsbereich bereitgestellt, und trug sich mit dem Gedanken, das Telekom Logo darauf anzubringen 🙂

Nach einer guten halben Stunde Arbeit war mein FTTH Anschluss, wenn man den Messgeräten trauen kann, auf jeden Fall technisch einsatzbereit. Auskunft der Monteure: Es geht dann automatisch eine E-Mail an die Vertriebler, die sich mit mir wegen eines Umschalttermins in Verbindung setzen. Und tatsächlich ist das schon am nächsten Tag geschehen. Ein freundlicher Herr aus dem FTTH Kompetenzcenter in Magdeburg hat die letzten Details abgefragt und den Termin bestätigt. Nun heißt es Daumendrücken, dass die Umstellung einwandfrei funktioniert.

Ich habe mich übrigens entschlossen, mit dem Standard-Telekom-Router Speedport W921 zu starten, um sicherzustellen, dass der Übergang so reibungslos wie möglich funktioniert. Die FRITZ!Box werde ich erst am Wochenende danach in Betrieb nehmen …

Über Glasfasern und Apple

Warum ich Apple Produkte liebe? Weil sie einfach funktionieren und schon heute Probleme lösen können, die ich erst morgen haben werde. Aber der Reihe nach. Vor einiger Zeit hatte ich über eine kleine Odyssee in Sachen FTTH und Glasfaseranschluss berichtet. Heute ist die Zeit reif für ein kleines Update.

Die Glasfasern sind inzwischen verbuddelt und die Anschlussdose für das Fiber-Modem sitzt da wo sie sein soll. War ein längerer Prozess, bei dem ich gefühlt 25 verschiedene Angestellte der Telekom und ihrer Subunternehmen kennenlernen durfte, die sich im Schnitt alle drei Tage bei uns gemeldet haben, um wieder einen Handgriff an unserem FTTH Anschluss zu machen. Ohne Witz – alleine um zwei Kästchen im Keller zu montieren und anzuschließen waren vier Telekomiker bei uns, wovon einer tatsächlich nur den Kasten mit drei Schrauben an die Wand gedübelt und sich anschließend direkt wieder getrollt hat. Naja … nicht mein Problem. Nun ist der Anschluss also fertig “gebaut”, wie es die Telekom so schön nennt, und ich harre der Dinge, die da kommen, namentlich der Aktivierung des neuen Internetanschlusses mit “konkret Lischtgeschwindigkeit”.

Das Ausharren gehört nun aber nicht wirklich zu meinen Lieblingsbeschäftigungen, weshalb ich mich heute, ca. drei Wochen nachdem der letzte Techniker die letzten Schrauben in meiner Wand versenkt hat, telefonisch an die Glasfaserhotline der Telekom gewendet habe – bisher habe ich ja gute Erfahrungen gemacht, warum sollte es also auch diesmal nicht von Erfolg gekrönt sein.

Nach einem wirklich kurzen Zwischenspiel der Warteschleife teilt mir die erste Telekommitarbeiterin mit, dass sie mich in die Fachabteilung weiterleitet. Ok, kein Problem. Nach ebenfalls kurzer Wartezeit nimmt mich der Kollege in Empfang, legitimiert mich mit Kundennummer und Adresse und stellt fest, dass er in der Fachabteilung rückfragen  muss. Häh? Da bin ich doch schon, oder? Nun gut.

Nach einer deutlich längeren Wartezeit meldet sich ein schon von Anfang an leicht genervt klingender Herr, der mich routiniert noch einmal legitimieren möchte. Meinen Einwand, dass sich eigentlich sein Kollege nur mal schlau machen wollte und ihm wenn schon, dann eigentlich meine Daten hätte geben müssen, lässt er nicht gelten. Leicht irritiert lasse ich die Legitimation noch einmal über mich ergehen. Anschließend stellt er fest, dass mein FTTH Anschluss laut System noch nicht fertig gebaut ist. Nachdem ich ihm glaubhaft versichert habe, dass sich neben mir eine durch den Telekom Service angebrachte Anschlussdose für das Glasfasermodem befindet, lässt er sich erweichen, an die Fachabteilung (aha!) weiterzumelden, dass der Anschluss fertig sei. Die würden sich dann mit mir in Verbindung setzen. Auf meine Bemerkung, dass ich den FTTH Anschluss gerne parallel zu meinem Kupferanschluss geschaltet haben möchte, um im unwahrscheinlichen Fall, dass die Umstellung nicht auf Anhieb funktioniert, nicht ohne Telefon und Internet dazusitzen, reagiert er mürrisch. Er wisse nicht, ob das überhaupt geht. Da müsste ich ja dann wohl einen kompletten Neuanschluss beantragen. Aber er vermerkt es in der Datenbank. Immerhin.

Meine Schlussfrage, wann wie lange es größenordnungsmäßig erfahrungsgemäß dauert, bis sich jemand meldet (“Tage, Wochen oder Monate”) lässt ihn empört mit Metaphern um sich werfen, deren Aussage wohl sein soll, dass er mir das wirklich nicht beantworten kann. Ich habe nach den ersten paar Sätzen aufgehört, ihm zuzuhören. Um längere Diskussionen zu vermeiden kratze ich meinen verbliebenen Rest an Selbstbeherrschung zusammen, bedanke ich mich artig und lege auf.

Zwischenfazit: Offensichtlich kann die Qualität des kaufmännischen Teils der Telekom Glasfaser-Hotline nicht mit der des technischen Teils, mit dem ich das letzte Mal gesprochen hatte, mithalten. Schade auch.

Zu meiner großen Überraschung klingelt jedoch einige Stunden später das Telefon und eine Mitarbeiterin des Glasfaserteams (ist das jetzt die Fach-Fach-Fach-Abteilung oder doch nur die Fach-Fach-Abteilung?) meldet sich mit der Bemerkung, dass der Kollege (war wohl der Muffi-Schlumpf von vorhin) etwas konfuse Notizen in die Datenbank geschrieben hat, und sie sich lieber mal direkt melden wollte. Ich bin begeistert. Es scheint doch noch vereinzelt aufmerksame Mitarbeiter im Telekom Konzern zu geben. Tatsächlich stellt sich heraus, dass die Dame Teil des “kleinen aber feinen Teams” ist, das die Anschlüsse tatsächlich bucht. Zusätzlich zu ihrer offensichtlich vorhandenen kundenfreundlichen Ader ist sie auch im Rahmen ihres Fachgebiets kompetent. Ein Glückstreffer. Natürlich kann sie mir nicht alle Fragen, mit denen ich sie bombardiere, bis ins letzte Detail beantworten, aber das ist schon ok – schließlich reichen die über gefühlte 25 verschiedene Disziplinen der Telekommunikation.

Der Wermutstropfen: Die Telekom sieht sich nicht in der Lage, einen neuen FTTH Anschluss zu buchen und den alten Entertain noch einen Monat laufen zu lassen, ohne dass ich die volle Vertragslaufzeit (immerhin noch über ein Jahr) des Entertain Anschlusses bezahlen muss. Ich äußere meine Unzufriedenheit, doch selbst dafür hat die nette Dame am anderen Ende der Leitung Verständnis, und stimmt mir zu, dass das nicht sonderlich kulant sei, ihr seien jedoch die Hände gebunden. Nach einem wirklich netten Gespräch, in dessen Verlauf sie mir tatsächlich noch ihre direkte Telefonnummer gegeben hat (Nicht die, die Sie jetzt denken! Die geschäftliche!) falls ich noch Fragen hätte, bedanke ich mich vielmals. Mit dem abschließenden Hinweis, dass ich mir nun einen Plan B ausdenken müsste, lege mit etwas mehr Glauben an das Gute im Telekom-Menschen auf.

Wie soll nun also mein Plan B aussehen? Die Telekom bietet keine Internettarife ohne Mindestlaufzeit an. Und andere Provider will ich nicht involvieren – das endet nur im Chaos. Da fällt mir ein, dass mit dem neuen iPhone das Tethering (“Persönlicher Hotspot”) doch funktionieren müsste. Und da wir hier einen guten UMTS und sogar LTE Empfang haben, sollte es doch im schlimmsten Falle eines Falles möglich sein, das iPhone mit dem Mac zu verheiraten und zumindest E-Mail und Internet nutzen zu können.

Das muss ich gleich mal ausprobieren! Flugs am iPhone den Hotspot aktiviert und in den Netzwerkeinstellungen des Macs den Ethernetanschluss deaktiviert, um den persönlichen Hotspot zu testen. Doch was ist das? In meinen Netzwerkeinstellungen taucht ein neues Gerät mit dem Namen “iPhone-USB” auf. USB? Ach ja! Das iPhone hängt ja gerade zum Laden am Kabel. Brauche ich etwa noch nicht einmal das WLAN zu aktiviere? Die Antwort war nur noch einige Klicks entfernt. Ethernet getrennt, iPhone-USB aktiviert, et voilá … das kabellose Internet zuhause funktioniert einwandfrei und schnell. Danke Apple! Jetzt kann ich wieder ruhig schlafen, bis der Tag der Umstellung naht. Den konnte mir die freundliche Glasfaserexpertin übrigens auch ungefähr nennen: Anfang bis Mitte Februar. Vielen Dank. Genauer wollte ich es auch von Anfang an tatsächlich nicht wissen 🙂

FRITZ!Box 7390 am FTTH Glasfaser Anschluss

Nachdem wir in den nächsten Wochen zu den relativ wenigen Glücklichen in Deutschland zählen werden, die einen Glasfaseranschluss der Telekom (FTTH) ihr eigen nennen, und mit bis zu 200 MBit/s durch das Internet surfen können, habe ich mich ausführlich mit der Frage beschäftigt, ob ich die vorhandene FRITZ!Box 7390 (der Rolls Royce unter den AVM Routern) weiter nutzen kann. Erstaunlicherweise stellte sich die Klärung der Frage als komplizierter als erwartet heraus. Aus diesem Grund möchte ich hier eine kurze Zusammenfassung veröffentlichen, um anderen “Betroffenen” die Arbeit zu ersparen.

Erster Schritt – Internetrecherche. Die vrachte leider keine verwertbaren Informationen. Die Suche nach “FRITZ!Box 7390 FTTH” ergab nur Irrelevantes. Nächster Schritt: Telekom Servicemitarbeiter, der ohnehin im Haus war fragen: “Sorry, keine Ahnung. Aber die Jungs im Telekomladen sollten mehr wissen”. Im selbigen Laden verwies man mich lächelnd an eine eigens für das “Giganetz” geschaltete Hotline. “Kennen die sich auch mit technischen Sachen aus?” “Na klar, kein Problem!”

Ein Anruf bei der Glasfaser-Hotline brachte überraschende Ergebnisse. Erstens war die Hotline auch am Samstag Nachmittag besetzt, zweitens war der Mitarbeiter tatsächlich technisch versiert, und drittens sollte es problemlos möglich sein, die FRITZ!Box 7390 am FTTH Anschluss zu nutzen, man muss sie lediglich so umkonfigurieren, dass sie das externe Glasfasermoden am “LAN 1” Port nutzt. Auch die Einrichtung der Telefonnummern via VoIP sei Problem. Offiziell würde die FRITZ!Box zwar von der Telekom nicht unterstützt, die Erfahrung zeige jedoch, dass es reibungslos funktioniert. Einziges Manko: Es kann sein, dass man nicht die volle Bandbreite nutzen kann, weil das die Leistungskapazität der Box überschreitet.

Na, das sind doch schon einmal gute Nachrichten. Und ob ich jetzt mit “Lichtgeschwindigkeit” surfe oder nur fast mit Lichtgeschwindigkeit ist mir eigentlich auch wurscht. Trotzdem ließ mir die Frage keine Ruhe, weshalb ich mich mit dem Support von AVM in Verbindung setzte. Nach anfänglicher Fehlkommunikation konnte ich dem Mitarbeiter am anderen Ende des E-Mail-Rohrs folgende Aussage entlocken:

“Diese Betriebsarten erfordern zum Teil spezielle Protokollstapel und Paketencapsulierungen sowie zusätzliche Sicherheitsmechanismen, wie NAT, PPP, PPPoE, VLAN, “Stateful Packet Inspection”-Firewall, Portweiterleitung, Traffic Shaping, usw. Dadurch kann sich die maximal mögliche Übertragungsgeschwindigkeit am “LAN 1″-Anschluss erwartungsgemäß von bis zu 1000 Mbit/s auf etwas weniger als 200 Mbit/s reduzieren.”

Aha! Grundsätzlich kann die FRITZ!Box also auch nach Aussage von AVM am FTTH Modem benutzt werden, und aus technischen Gründen schafft sie “nur” knapp 200 MBit/s. Gute Nachrichten für mich! Da ich ohnehin nur einen 100 MBit Anschluss gebucht habe, kann ich also davon ausgehen, dass meine Box in wenigen Wochen ordentlich und schnell rennt – der Glasfaseranschluss kann kommen 🙂 Sobald ich die ersten Erfahrungswerte gesammelt habe, werde ich wieder berichten.