Bye bye, Social Media!

Social Media ist ein großer Begriff in unserer heutigen Welt. Scheinbar jeder, der etwas auf sich hält, ist dort vertreten und versucht mit mehr oder weniger professionell gestalteten Posts Menschen und Kunden für sich oder sein Produkt zu gewinnen. Wer wirklich erfolgreich sein will, kommt um einen Profi, der für ihn den (Firmen-) Auftritt in den sozialen Medien gestaltet, kaum noch herum und Facebook & Co. strotzen nur so vor Werbung, die natürlich auf den jeweiligen User zugeschnitten ist. Kann man sich da einfach entscheiden, nicht mehr mitzumachen?

Eine Frage, die uns schon lange beschäftigt, denn unsere ursprüngliche Idee, mit Menschen (auch weltweit) auf einfachem Weg in Kontakt zu bleiben und Kunden und Klienten einfach und gezielt mit Informationen zu erreichen, ist in der mittlerweile massiv gefilterten und von sehr selektiven Algorithmen dominierten Social Media Welt so nicht mehr umsetzbar. Aber ist gar keine Präsenz auf Facebook und Instagram die richtige Lösung?

Neben dieser Frage beschäftigen wir uns in der aktuellen Folge auch wieder mit dem Umgang (unserer) Jugendlichen mit Plattformen wie TikTok, auf denen Themen wie Geschlechtsidentität und Geschlechtsumwandlung aktuell in einer Form dargestellt werden, die auf weniger stabile Jugendliche einen großen Einfluss haben kann.

Auch Carstens Erfahrungen mit Twitter sind Thema unseres Gesprächs. Wobei sich die Idee des Twitter-Führerscheins auf die gesamte Social-Media-Welt ausdehnen lässt und auch hier letztlich ein gutes Bauchgefühl und ein Gespür für die eigene Wahrheit die besten Ratgeber sind.

Unsere bisherigen Folgen zum Thema soziale Medien findet Ihr hier:

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Die Glaubenskongregation der katholischern Kirche

Heute hat eine kleine Meldung auf Spiegel Online mein Interesse geweckt:

Spekulationen gab es seit langem, nun ist es offiziell: Der umstrittene Regensburger Bischof Gerhard Ludwig Müller wird eines der höchsten Ämter in der katholischen Kirche übernehmen. Papst Benedikt XVI. ernannte den 64-Jährigen zum neuen Präfekten der Glaubenskongregation.

Nun will ich mich nicht über den Bischof und seine unumstrittene Umstrittenheit (oder seine umstrittene Unumstrittenheit) auslassen. Das, was mein Interesse eigentlich geweckt hat ist das Wort “Glaubenskongregation”. Natürlich habe ich das Wort schon des öfteren gehört und habe auch eine Vorstellung davon, worum es sich dabei handelt. Spätestens seit “wir Papst sind” hat jeder dieses Wort schon einmal gehört, denn der Guru der katholischen Sekte Papst Benedikt XVI. bekleidete als Kardinal Ratzinger dieses Amt selbst über viele Jahre.

Ist aber doch mal interessant, herauszufinden, was genau sich hinter dieser “Behörde” innerhalb des katholischen Machtapparates verbirgt. Der erste Weg führt zu Wikipedia, wo man direkt im Kopf des entsprechenden Artikels folgende Definition findet:

Die Kongregation für die Glaubenslehre […] ist eine […] Zentralbehörde der römisch-katholischen Kirche. Ihre Aufgabe ist der Schutz der Kirche vor Häresien, also abweichenden Glaubensvorstellungen.

Na, das ist doch mal ehrlich. Die katholische Kirche beschäftigt also eine ganze Behörde (bestehend insgesamt aus 30 hohen kichlichen Würdenträgern – unter “Bischof” geht da nix), die dafür zuständig sind, die Kirche vor abweichenden Glaubensvorstellungen zu schützen. Erste Frage, die mir in den Sinn kommt: Warum muss man sich vor abweichenden Vorstellungen schützen? Aber egal.

Eine kurze weitere Recherche im Internet führte mich zum Dokument mit dem Titel “Ordnung für die Lehrüberprüfung” – offensichtlich so etwas wie das Regelwerk, wie in der Kirche die Zensur zu funktionieren hat. Dort finden sich einige interessante Formulierungen, die ich spaßeshalber gerne kommentieren möchte (meine Anmerkungen finden sich in den Klammern und sind kursiv).

“Die Kongregation für die Glaubenslehre hat die Aufgabe, die Glaubens- und Sittenlehre in der ganzen katholischen Kirche zu fördern und zu schützen. (An sich klingt das gut. Aber auch hier taucht die Frage auf, wovor man sich schützen muss) In der Erfüllung dieser Aufgabe leistet sie einen Dienst an der Wahrheit (Aha! Hier haben wir schon direkt im zweiten Satz das Dogma der Unfehlbarkeit. Was die katholische Kirche sagt ist also die Wahrheit. Den Gesetzen der Logik folgend muss also jeder, der etwas Abweichendes sagt, lügen.) und schützt sie das Recht des Volkes Gottes auf die getreue und vollständige Verkündigung des Evangeliums. (Auch wieder eine nette Formulierung. Das Volk Gottes – die Katholiken – haben ein Recht auf die getreue und vollständige Verkündigung des Evangeliums. Zwei Fragen: Wenn die Katholiken das Volk Gottes sind, dann sind alle Nichtkatholiken dementsprechend gottlos. Nichts Neues, aber man kann es sich ja nochmal auf der Zunge zergehen lassen. Die getreue und vollständige Verkündigung bezieht sich im Übrigen natürlich auch nur auf das, was die Kirche als getreu und vollständig erachtet. Stichwort Apokryphen.) Damit Glaube und Sitten durch verbreitete Irrtümer keinen Schaden leiden (Warum sollten sie das tun? Nur weil jemand etwas anderes behauptet?), hat sie auch die Pflicht, Schriften und Meinungen zu überprüfen, die dem rechten Glauben entgegengesetzt oder gefährlich scheinen. (Und an dieser Stelle findet sich dann mal die Definition von Zensur)

Nach der Lektüre dieses sehr kurzen Absatzes war ich wieder einmal sehr erstaunt und habe – ebenfalls zum wiederholten Male – erkannt, dass ich tatsächlich in einer Art Paralleluniversum lebe, in denen es so etwas wie die Unfehlbarkeit und den Besitz der absoluten Wahrheit nicht gibt. Es fällt mir in der Tat sehr schwer zu glauben, dass es tatsächlich Menschen gibt, die solche Standpunkte ernsthaft vertreten und noch viel mehr Menschen, die einfach so akzeptieren, dass sie auf solche Art und Weise bevormundet werden. Insofern komme ich mir in solchen Situationen manchmal sprichwörtlich wie “im falschen Film” vor.

Glücklicherweise ist jedoch die Zahl derer, die sich entschieden haben, ebenfalls in ein Paralleluniversum zu kommen, im Steigen begriffen. Konsequenterweise kommen diese Menschen nicht alle in mein Paralleluniversum (würde ja auch ganz schön voll werden darin), sondern bauen sich ihr eigenes. Was für eine wundervolle Vorstellung, dass es vielleicht irgendwann annähernd sieben Milliarden verschiedenen Paralleluniversen geben könnte, die alle friedlich nebeneinander koexistieren.