Auschwitz vergessen? Nie! Aber ich trage keine Schuld daran.

Momentan macht ein Kommentar von Anja Reschke die große Runde in den sozialen Medien. Viele stimmen ihm uneingeschränkt zu. Beim Ansehen musste ich jedoch für mich feststellen, dass ich das nicht tue – zumindest nicht uneingeschränkt.

Vergessen darf man Auschwitz nie … aber zu meiner persönlichen Identität als Deutscher gehört es nicht. Es gehört zur Geschichte der Nation in der ich lebe, genauso wie der Massenmord an den Eingeborenen zu quasi jeder Nation der neuen Welt gehört. Aber es gehört nicht zu meiner Identität.

Ich bin ich. Ich habe niemanden ermordet oder auch nur weggesehen und geschwiegen, als andere gemordet haben. Ich trage keine Schuld an Auschwitz.

Wenn es Teil meines Weltbildes gewesen wäre, dass es in Ordnung ist, andere Menschen zu töten oder zu verletzen, dann hätte ich wahrscheinlich aus den schrecklichen Bildern der alliierten Kameraleute etwas gelernt. Aber das war gar nicht nötig.

Nur weil ich in Deutschland geboren bin und einen deutschen Pass habe, trage ich keine Schuld an Auschwitz. Die Generation der Schuldigen und der Opfer ist dabei, auszusterben. Und mit ihr muss auch das Thema von Schuld und Sühne sterben. Die Aufgabe der Lebenden ist es, das Gelernte nicht zu vergessen und dafür zu sorgen, dass so etwas nie wieder passiert. Nirgendwo auf der Welt.

Der inneren Stimme folgen

Vor kurzem habe ich den Hinweis auf ein Interview auf YouTube erhalten, das – so sagten mir mehrere Freunde – sehenswert sei. Es geht um Teal Swan, spirituelle Lehrerin aus den USA, die von Jannecke Øinæs, Macherin der Website “Wisdom From North” interviewt wird.

Ich habe mir das Video angesehen und war sehr angetan. Teal Swan fasst sehr schön zwei Konzepte zusammen, die beide für mich von essenzieller Bedeutung sind: Das Gesetz der Anziehung und die Heilung des inneren Kindes. Fast noch mehr als ihre Worte, hat mich jedoch ihre Ausstrahlung fasziniert – reine, kindliche Lebensfreude. Kurzum – ich fand das Interview faszinierend und war in Resonanz damit.

Gestern wollte ich dann einen Beitrag in diesem Blog darüber schreiben und habe, mehr aus Neugier, vorher noch einmal den Herren Google zu Teal Swan befragt. Relativ oben in den Trefferlisten findet man die Seiten einer Frau, die es sich offensichtlich auf die Fahne geschrieben hat, alle spirituellen Lehrer als Lügner, Sektengurus und schlechte Menschen zu “entlarven”.

Ich habe mich ein paar Minuten auch mit diesen Informationen beschäftigt und konnte regelrecht spüren, wie ich immer mehr aus meinem Herzen weg in meinen Verstand “gesogen” wurde – der natürlich auch nicht frei von Zweifeln ist.

Als ich das bemerkte, entschloss ich mich, den Blogbeitrag erstmal zu verschieben und meine innere Stimme zu dieser Frau und dem was sie schreibt zu befragen. Obwohl sie immer wieder beteuert, nur die Menschen vor diesen “gefährlichen Scharlatanen” retten und sich selbst keinesfalls in Rampenlicht stellen zu wollen, konnte ich sehr klar spüren, dass das Gegenteil der Fall ist. Ein klassisches Dilemma zwischen Kopf und Bauchgefühl. Ich habe einen Moment gebraucht, um mich wieder zu sammeln und diesen Kontrast zu verarbeiten und unter einen Hut zu bekommen.

Wenn ich in meinem Leben eines gelernt habe, dann ist es, dem Bauchgefühl zu vertrauen, auch wenn die “Fakten” manchmal eine andere Sprache sprechen. Letztere können gefälscht, verfremdet oder beschnitten sein – ersteres spricht immer die Wahrheit.

Aus diesem Grund kann ich nun allen, die interessiert sind, dieses Interview (und vielleicht auch andere Sachen von Teal Swan – so weit bin ich noch nicht vorgedrungen) nur sehr ans Herz legen. Für mich klingt es sehr authentisch und wahr. Und da ich ohnehin nicht vorhabe, irgendjemands “Jünger” zu sein, sehe ich es auch nicht als problematisch an, wenn alles nur erstunken und erlogen wäre 😉

Noch ein Gedanke zu Charlie Hebdo

Die Wellen derjenigen, die hysterisch die Pressefreiheit gegen die islamistischen Horden verteidigen und den Untergang der freien Meinungsäußerung als unmittelbar bevorstehend ansehen, schlagen immer noch noch.

Es ist erstaunlich, was da an Emotionen hochkocht. Die einen stilisieren das Charlie Hebdo Magazin und seine Macher zu den letzten aufrechten Journalisten hoch, andere (und dazu gehöre auch ich) versuchen, das Ganze etwas differenzierter zu sehen, was dann wiederum dafür sorgt, dass man von den emotional aufgepeitschten Verteidigern des Abendlandes umgehend angefeindet wird, wenn man mal etwas schreibt, was nicht in deren Weltbild passt. Da kann ich nur froh sein, dass die nicht auch zur Kalashnikov greifen … das hoffe ich jedenfalls.

Dann gibt es auch noch diejenigen, die sehr subtil aber deutlich wahrnehmbar anmerken, dass Charlie Hebdo auf gewisse Weise selbst doch dran Schuld gewesen sei … Dem kann ich mich nun wiederum gar nicht anschließen. Gewalt ist durch nichts zu rechtfertigen.

Beim Sinnieren über dieses Thema ist mir der folgende Satz eingefallen, der meiner Meinung nach recht gut zu der Sache passt:

“Wer auf Provokation mit Gewalt reagiert, ist immer im Unrecht. Das bedeutet aber nicht automatisch, dass die Provokateure zuvor im Recht gewesen sind.”

Kumon Update Januar 2015

Es hat tatsächlich ein ganzes Jahr gedauert, bis ich wieder Zeit und Muße finde, ein Kumon Update zu schreiben. Das liegt nicht an Kumon – eher am hektischen Rest des Lebens 😉 Mein beiden Mädels sind nach wie dabei und es gab Höhen und Tiefen … aber der Reihe nach:

Die Große hat bis zum Ende der Mathe Stufe G sowohl English als auch Mathe gemacht. In der 5. Klasse am Gymnasium wurde der Arbeitsaufwand für Schule und Kumon jedoch zu groß – es hat jedoch einen Moment gedauert, bis wir das alle eingesehen hatten. Da sie ohnehin mit dem Stoff (Bruchrechnen in allen Variationen) schon die komplette 6. Klasse abgedeckt hatte, haben wir uns schließlich entschieden, mit Mathe zu pausieren. Eine gute Entscheidung. Seitdem macht sie motiviert und mit hohem Tempo Englisch weiter. Sie steht heute kurz vor dem Ende der Stufe L – danach kommen noch M, N und O und dann ist das Kumon Programm beendet und meine Tochter in der Lage auch Harry Potter in Englisch zu lesen und zu verstehen. Ziel ist es, bis zum Ende des Schuljahres Englisch abzuschließen, um danach wieder mit Mathe weiterzumachen.

Zum Thema Mathe: In der 5. Klasse war die Schnittmenge von Schule und Kumon wie bereits geschrieben quasi gleich Null. Profitiert hat sie trotzdem vom sicheren Beherrschen der Grundrechenarten, vom Einmaleins, das sie im Schlaf kann, und auch von den Grundlagen für das Bruchrechnen, die in der 5. Klasse gelegt werden. Erwartungsgemäß hat sich das im neuen Schuljahr dahingehend verändert, dass sie den Stoff, der in Kumon eingeübt wurde, spielend auch in der Schule meistert. Wenn sie den Lehrer auf Rechenfehler an der Tafel aufmerksam macht, kann man das wohl so nennen 😉 Auch die Noten spiegeln wieder, dass sie das Thema Arithmetik vollständig verstanden hat. Natürlich gibt es in der 6. Klasse auch Ausflüge in die Geometrie, mit der meine Große hoffentlich auch irgendwann Freundschaft schließen wird (*seufz*) und die in Kumon gar nicht dran kommt. Diese Auflüge sorgen dann dafür, dass sie nicht nur Einser in Mathe nach Hause bringt – wäre ja auch zu langweilig 😉

Zum Thema Englisch: Die Herangehensweisen von Kumon und Schule an die Englische Sprache unterscheiden sich sehr, deshalb gab es in der 5. Klasse durchaus Durchhänger in der Schule – besonders wenn da trockene Grammatik gepaukt wurde. Dennoch ist offensichtlich, dass das Sprachgefühl und das Leseverständnis durch Kumon exzellent geschult werden. In der 6. Klasse profitiert sie schon deutlich mehr von den Arbeitsblättern und hat sich als Schullektüre die “Famous Five” (Fünf Freunde) von Enid Blyton ausgesucht – die sind vom Niveau her ein ganzes Stück über dem, was in der 6. Klasse erwartet wird.

Bei der Kleinen sieht es ähnlich aus: Beide Fächer zusammen wurden im Laufe der 2. Klasse insgesamt zuviel. In Mathe hatte sie in der Schule ohnehin keine Probleme, deshalb haben wir auch hier das Thema in Kumon pausiert. Seitdem macht sie hochmotiviert Englisch und man merkt, dass sie Spaß dabei hat. Sie ist jetzt ist gerade in Stufe G und beschäftigt sich mit den Zeiten – Present Progressive, Simple Past, Future Tense. Auch sie geht in hohem Tempo voran und mach in der Regel 10 Blätter pro Tag – freiwillig.

Zum Thema Mathe: Sie hat deutlich von den Grundlagen profitiert, die in Mathe gelegt wurden. Pausiert haben wir, bevor es mit den Brüchen losging. Ein kurzer Schnupperausflug in die Welt der gebrochenen Zahlen hat sie jedoch so heiß gemacht, dass es ihr schon leid getan hat, mit Mathe aufzuhören. Die Vernunft hat jedoch gesiegt – das Pensum wäre einfach zuviel geworden. Trotzdem lässt sie das Thema nicht los und wir mussten ihr ein Mathe Übungsheft kaufen, in dem auch Brüche etc. vorkommen. Wenn sie Lust darauf hat, dann nimmt sie sich das Heft raus und beschäftigt sich damit. Auf diese Weise wird das bisher Erarbeitete wenigstens ein wenig konserviert. Sie wird sicher mit Kumon Mathe weitermachen, ob das nach Abschluss des Englischprogramms oder schon vorher ist, werden wir sehen.

Zum Thema Englisch: Sie liebt die Englische Sprache. Sie benutzt oft englische Ausdrücke – just for fun – und fragt nach Wörtern die sie noch nicht kennt. In der Schule hat sie inzwischen in der 3. Klasse auch Englisch, was sie aber erwartungsgemäß sterbenslangweilig findet. Wie gut, dass sie zuhause in Kumon in ihrem eigenen Tempo vorangehen kann.

Meine Synthese für die aktuelle Situation mit Kumon sieht wie folgt aus: Nach wie vor sind wir höchst zufrieden damit. Die zeitweise Überlastung im letzten Jahr hat uns eines sehr klar vor Augen geführt: Mit Druck geht gar nichts. Eines der Prinzipien von Kumon ist, dass die Kinder freiwillig lernen. Ich würde heute sagen, dass dieses Prinzip das wichtigste von allen ist. (Randbemerkung: Das wäre auch für die Schule ein tolles Konzept :-|) In unserem Schulsystem haben die Kinder ohnehin schon so viel Druck, dass die Toleranz und Motivation für so etwas wie Kumon zwar vorhanden, aber endlich ist. Das A und O ist es, bei der Gratwanderung zwischen Arbeit und Spiel nicht herunterzufallen, dann profitieren sie auf großartige Weise von Kumon. Wenn es in Zwang umschlägt, wie es bei uns drohte zu tun, dann ist der Aufwand und das Geld vergeblich.

Dennoch gilt es ein weiteres Prinzip von Kumon zu beachten: Die Kontinuität. Wenn die Kinder zu langsam vorangehen, zum Beispiel, weil sie nur ein bis zwei Arbeitsblätter pro Tag machen, dann wird der Stoff aufgrund der ausführlichen Wiederholungen schnell langweilig. Auch hier gilt es also wieder ein Gleichgewicht zwischen angemessenem Fortschritt und angemessenem Aufwand zu finden. Weniger als fünf Arbeitsblätter pro Tag sind meiner Meinung nach nicht sinnvoll.

Der Ausblick: Wir machen weiter. Ich schreibe spätestens wieder als stolzer Papa, wenn meine Große die Trophäe als Completerin in Englisch in Händen hält 🙂

Bin auch ich Charlie?

Unter dem Eindruck des “Je suis Charlie”-Phänomens habe ich eine ganze Weile überlegen müssen, ob ich mich dazu äußern will oder nicht. Massenbewegungen, ja man könnte fast “Hysterien” sagen, waren mir schon immer suspekt und meistens suche ich eher das Weite, wenn sich die Menge in Bewegung setzt. Ich habe mich dennoch entschieden, mein Blog dazu zu nutzen, um meinen Senf dazuzugeben. Vielleicht werde ich dafür gesteinigt, vielleicht kann ich aber auch den einen oder anderen dazu bewegen, manche Dinge kritisch zu hinterfragen, anstatt sie unreflektiert nachzuplappern.

Um Vorab eines ganz klar gesagt zu haben: Gewalt lässt sich durch nichts rechtfertigen oder entschuldigen. Das Attentat auf die Charlie Hebdo Redaktion war ein feiger Anschlag auf wehrlose Menschen. Ohne Wenn und Aber.

Was mich beschäftigt ist hingegen die Frage, ob auch ich Charlie bin. Mein Mitgefühl gilt den Opfern und vor allem auch den Hinterbliebenen und Kollegen. Aber möchte ich mich mit der Institution dieses Magazins solidarisieren oder sogar identifizieren?

Ich muss zugeben, bis gestern hatte ich mir die Inhalte des Magazins nicht wirklich angesehen. In den Medien hört man immer von “frecher Satire” – da denke ich zuerst mal an Titanic und Konsorten. Keine Frage, dass auch ich mich hinter Titanic stellen würde (alleine schon aus Gründen der Meinungs- und Pressefreiheit), wenn denen jemand ans Leder wollte.

Durch einen Beitrag von Felix R. Paturi auf Facebook bin ich jedoch neugierig geworden und habe mir via Google mal die Titelbilder von Charlie Hebdo angeschaut, die so im Netz herumspuken. Oft geht es dabei um Kirchen und Religion – Christentum, Judentum und Islam sind allesamt im Zielkreuz.

Ich selbst gehöre keiner organisierten Religion an und bin kein Freund der Kirchen. In meinen Augen sind sie vor allem Institutionen der Machtausübung über die Menschen und deshalb ist es richtig und notwendig, sie für alles Kritikwürdige auch zu kritisieren. Der Papst ist mir Wurscht und wenn jemand einen guten Witz über Jesus, Mohammed oder Jahwe macht, dann bin ich der letzte, der sich bemüßigt fühlt, nicht zu lachen oder sogar den Gutmenschen heraushängen lässt.

Die Grenze zwischen einem Witz und Satire auf der einen, und Respektlosigkeit auf der anderen Seite ist jedoch fließend. Ersteres muss immer möglich sein und hilft dabei, Menschen einen Spiegel vorzuhalten, die das Thema Religion vielleicht etwas zu ernst nehmen. Letzteres muss zwar auch möglich sein (da wären wir wieder beim Thema Meinungsfreiheit), ist in meinen Augen aber überflüssig. Muss ich wirklich bewusst und immer wieder Dinge sagen oder publizieren, von denen ich schon im Voraus weiß, dass sie die Gefühle vieler Menschen verletzen?

Die Titelbilder von Charlie Hebdo (und wahrscheinlich auch die Inhalte der Hefte) sind oft vulgär und dazu geeignet und gemacht, religiöse Gefühle zu verletzen. Es werden unter anderem Dinge gezeigt wie Vater, Sohn und heiliger Geist beim Analverkehr, oder ein Muslim, der, von Kugeln durchsiebt, einen Koran vor sich hält und sagt: “Der Koran ist scheiße – er hält noch nicht einmal Kugeln ab”.

Ich bin weder Christ, noch Jude, noch Muslim. Ich glaube nicht an die Lehren der Kirchen und es gibt unendlich viele Dinge, die ich sowohl an den Religionen als auch an den Institutionen der Kirchen kritisiere. Aber ich respektiere es, wenn jemand anderes an diese Lehren glaubt, genauso wie ich erwarte, dass mein Gegenüber mein Weltbild respektiert.

Eben an diesem Respekt mangelt es Charlie Hebdo in meinen Augen. Deshalb trauere ich um die Menschen, die zu Tode gekommen sind und fühle mit den Hinterbliebenen. Aber ich solidarisiere mich nicht mit dem Magazin als Institution. Nur, weil es Ziel eines Anschlags geworden ist, wird aus einem respektlosen Blatt keine Kunst.

Bin ich also auch Charlie Hebdo? Klare Antwort: Non, je ne suis pas Charlie!

Raum für Verschwörungstheorien

Non, je ne suis pas Charlie Hebdo – aber auch ich finde es erschreckend, was da in Paris passiert ist. Und über die Ebene des persönlichen Schocks und Traumas hinaus, die die Anwesenden und die Angehörigen erlitten haben, ist dieses Ereignis Wasser auf den Mühlen beider Seiten des Fanatismus: der Islamisten und derjenigen, die glauben sie bekämpfen zu müssen.

Und zwischen beiden Fronten stehen die geschätzt 99 % der “Normalen”, die einfach nur ihr Leben leben und dabei glücklich sein wollen. Diejenigen, denen es wurscht ist, zu welchem Gott ihr Nachbar betet, solange er sich an die Hausordnung hält.

Eine wichtige und intelligente Frage bei Ereignissen dieser Art ist immer diese: “Wem nützt das?” Schwierig zu beantworten, und ich will nicht versuchen, dies hier zu tun. Aber sicher ist eines: Alle, die davon profitieren, Hass und Angst zu schüren, reiben sich gerade die Hände.

Ein Satz in der Berichterstattung auf Spiegel Online hat mich stutzig werden lassen:

“Die mutmaßlichen Attentäter haben auf der Flucht offenbar einen schweren Fehler gemacht und die Sicherheitskräfte so auf ihre Spur gebracht. Wie die Zeitschrift “Le Point” und die Zeitung “Le Monde” schreiben, vergaß einer der beiden seinen Personalausweis im Fluchtwagen, als die Verdächtigen am Rande der Hauptstadt das Auto wechselten.”

Echt jetzt? Wie praktisch, dass die Attentäter nicht nur ihre Visitenkarte, sondern gleich ihren Personalausweis haben liegen lassen. Das erinnert mich ein wenig an die Geschichte vom 11. September 2001, wo nach einem höllengleichen Feuer, das so heiß war, dass die Stahlgerüste der beiden Türme des World Trade Centers geschmolzen und dieselben kollabiert sind, ein unschuldiges (Papier-) Visum eines der Terroristen gefunden wurde, das wie durch ein Wunder das Feuer überlebt hat. Auch hier war es praktisch, dass man gleich wusste, wer hinter dem Attentat steckt.

Ich bin genauso wenig ein Freund von Verschwörungstheorien, wie ich den offiziellen Versionen solcher Ereignisse blind vertraue. Aber dass einer der Attentäter angeblich seinen Personalausweis im Fluchtauto liegen lässt, beleidigt meinen Intellekt.

Wir helfen der NSA

Gerade habe ich ein besonderes Sahnestückchen im Netz gefunden: Die neue smarte Überwachungskamera von Netatmo für den Home-User. Ich zitiere:

“Mit Welcome möchte Netatmo den Durchbruch im Smart Home-Kameramarkt schaffen. Welcome bezieht sich auf Leute mit ihrem Namen und benachrichtigt den Anwender, wenn ein unbekanntes Gesicht auftaucht. Die Kamera lernt die Identifikation jedes Familienmitglieds. Mit anderen Worten: Die Kamera muss zunächst angelernt werden, so dass die die verschiedenen “Berechtigten” erkennt. Somit erhalten Anwender die Möglichkeit, sofort zu wissen, wer sich im Haus oder in der Wohnung befindet.”

Wie cool … dann braucht die NSA noch nicht einmal mehr eigenes Equipment vor Ort zu bringen.

Gibt es eigentlich ein Emoticon das ausdrückt, dass einem das Lachen gerade im Halse steckenbleibt?

So reden, dass andere einem zuhören WOLLEN

Das neue Jahr beginnt mit einem interessanten Kurzvortrag – er ist auf Englisch, es sind aber deutsche Untertitel verfügbar. Der Vortrag ist es definitiv wert, angesehen und umgesetzt zu werden – besonders auch der erste Teil!

Die Kurzbeschreibung von der TED Website: “Hatten Sie jemals das Gefühl, dass sie zwar reden, aber niemand Ihnen zuhört? Julian Treasure schafft Abhilfe. In diesem nützlichen Vortrag zeigt der Klangexperte, was man für einen kraftvollen Vortrag beachten muss — von praktischen Stimmübungen bis hin zu Tipps, wie man mit Einfühlungsvermögen spricht. Ein Vortrag, der vielleicht dabei hilft, der Welt einen schöneren Klang zu verleihen.”

Schwachsinniges oder Tiefsinniges

Ein Interview mit den Kindern von Will Smith hat in den USA und auch in Deutschland so viel Interesse geweckt, dass sich sogar der Spiegel bemüßigt sah, darüber zu berichten. Freilich geht es sowohl in der amerikanischen als auch in der deutschen Presse vor allem darum, das Interview zu zerreißen, weil das, was die 14 und 16 Jahre alten Teenager da von sich gegeben haben natürlich vollkommener Quatsch ist.

Tatsächlich?

Ich weiß natürlich nicht, ob die beiden auch verstehen, was sie da so sagen, aber wenn man sich mit Philosophie, Quantenphysik und Spiritualität beschäftigt, dann wirken die Aussagen alles andere als “verrückt”, wie der Spiegel so schön titelt. Der Eindruck hat sich mir jedenfalls beim Lesen des zusammenfassenden Verrisses von Mashable aufgedrängt.

Der Link zum vollständigen Interview findet sich übrigens hier: http://tmagazine.blogs.nytimes.com/2014/11/17/jaden-and-willow-smith-exclusive-joint-interview

Ermahnungen für die Meisterschaft

Vor einigen Wochen war Lee Carroll in München, und ich bin wieder mal hingefahren. Das Channeling, das er live auf der Bühne gegeben hat, hat mich inspiriert, ein “Zu guter Letzt …” im Essenzenladen Newsletter und Blog zu schreiben. Die Dinge, die im Channeling gesagt wurden (hier ist der Link zum Audio-Mitschnitt: “Admonitions of Mastery”, englisch mit deutscher Übersetzung), erscheinen mir so wichtig und so auf den Punkt gebracht, dass ich sie auch in meinem privaten Blog nocheinmal wiedergeben möchte …

In einer Zeit, in der viele Menschen (wieder-) erkennen, dass es neben dem Materiellen, neben der 3D Realität noch etwas anderes gibt, so etwas wie eine energetische Ebene, wie Schwingung und Information, kommt es unweigerlich zu einer Menge Verwirrung. Uns erzählt jemand, wie toll sein energetisches Produkt ist, oder wie weit er auf seinem Weg schon gekommen ist und was er uns lehren kann – und wir haben kein Messgerät, mit dem wir prüfen können, ob er die Wahrheit spricht. Viele gibt es, die wertvolle Informationen und Dinge anzubieten haben, die uns auf unserem eigenen Weg helfen können, aber es gibt auch diejenigen, die versuchen, die Nicht-Absolutheit der energetischen Ebene mit falschen Versprechungen zu ihrem Vorteil auszunutzen.

Wenn ich gerade gesagt habe, dass es kein “Messgerät” für energetische Dinge gibt, dann ist das nur die halbe Wahrheit, denn es stimmt zwar, dass es kein “Gerät” gibt, das uns hier weiterhilft, “messen” können wir solche Dinge dennoch, und zwar mit unserer Intuition, mit unserem Bauchgefühl und mit unserem gesunden Menschenverstand.

Vor einigen Wochen habe ich eine schöne Zusammenfassung über dieses Thema gehört – sie nennt sich die “Ermahnungen für die Meisterschaft”. Für mich stellt sie einen Leitfaden dar, der viele Dinge, die ich schon vorher gewusst habe, kurz und prägnant darstellt, eine Art “Anleitung” für unser inneres Messgerät. Nachfolgend gebe ich die “Ermahnungen für die Meisterschaft” in meinen eigenen Worten wieder.

1. Haltet euch fern von denen, die stolz auf ihre Meisterschaft sind

Jene, die mit viel Trara und Tamtam ihre eigene Meisterschaft an die große Glocke hängen sind oft heftig im Spiel mit dem eigenen Ego gefangen. Wenn wir die eigene “spirituelle Logik”, unseren energetischen gesunden Menschenverstand benutzen, erkennen wir schnell, dass sich das in sich widerspricht. Diejenigen Menschen, die weit auf ihrem Weg der Entwicklung gekommen sind, neigen eher dazu still zu sein. Der Meister weiß, dass er selbst immer noch dazulernt.

2. Die Lehre der Meisterschaft besteht nicht darin zu leiden

Hütet Euch vor jenen, die Euch sagen, dass ihr Leiden müsst, um zu wachsen. Leiden ist eine menschliche Eigenschaft, keine Göttliche. Würdet Ihr Euren Kindern nach der Geburt ein Leben voller Leiden auferlegen? Nein – das würde niemand tun. Würde also der Schöpfer in uns von uns verlangen zu leiden? Das ergibt keinen spirituellen Sinn – es ist eine Prämisse, die von Menschen erschaffen wurde, nicht von Gott. Kein Meister, der je auf der Erde war, hat verkündet, dass ihr ein Leben lang leiden und voller Sorgen sein sollt – im Gegenteil.

3. Hütet Euch vor Lichtarbeitern, die miteinander konkurrieren

Es gibt keine Konkurrenz bei oder mit Gott! Wenn ein wahrer Lichtarbeiter den göttlichen Anteil in einem anderen erkennt, dann freut er sich! Konkurrenz ist Ego. Sie ist ein von Menschen gemachtes Konzept, eine Gewohnheit. Die Meister haben niemals gewetteifert.

4. Hütet Euch vor denjenigen, die Geld von Euch verlangen, um Euch Geheimnisse zu offenbaren

Geheimnisse sind kostenlos! Kein Mensch kann sie für sich beanspruchen, denn die Geheimnisse der Meisterschaft wohnen nicht in Menschen. Sie sind in einem wunderbaren Teppich vor Euch ausgebreitet und warten nur bereit, dass Du sie aufhebst. Es ist hilfreich, dabei Lehrer zu haben und es ist auch angemessen, die Lehrer für ihren Unterricht zu bezahlen, aber die Geheimniskrämerei von Mysterienschulen oder selbsternannten Geheimnisbewahrern gehört der Vergangenheit an.

5. Hütet Euch vor denjenigen, die Euch lehren, dass sie den einzigen Weg zur Meisterschaft kennen

Es gibt nicht nur den einen Weg. Es gibt genauso viele Wege zur Meisterschaft wie es Menschen auf der Erde gibt. Und es gibt keinen falschen Weg, Gott zu lieben. Deshalb kann es auch keine Liste geben, die man abarbeiten kann oder muss, um zu Gott zu finden. Und die Stufen, die man auf seinem Weg durchläuft sind ebenfalls so individuell, dass man sie nicht verallgemeinern kann.

6. Hütet Euch vor allen, die Euch Angst machen oder Furcht lehren.

Furcht ist eine dunkle Energie, die Euch des spirituellen Unterscheidungsvermögens und der spirituellen Logik beraubt. Furcht absorbiert das Licht und es ist schwer, von ihr wegzukommen. Aber das Licht wird immer über die Dunkelheit siegen, solange Ihr Euch ihr nicht freiwillig ergebt. Wenn Ihr das doch tut, dann habt Ihr Eure Macht aus der Hand gegeben. Es fällt denjenigen, die mit Hilfe von Furcht lehren, leicht, Anhänger zu sammeln, denn Angst hat etwas Anziehendes, vor allem für Menschen, die am Anfang ihres Weges stehen. Gott wird jedoch niemals mit Angst besetzte Botschaften senden. Jeder Engel (was auch immer für Euch ein Engel ist), der jemals auf die Erde kam – so steht es in allen heiligen Schriften – hatte zuallererst eine Botschaft: Fürchtet Euch nicht!

7. Spiritualität braucht keine Strukturen mehr

In der alten Energie wurde, speziell in spirituellen Belangen, Strukturen und Systeme benötigt. Die großen und kleineren Religionen sind solche System und sie hatten lange Zeit ihre Daseinsberechtigung. Das beginnt sich jedoch nun zu verändern – die Strukturen beginnen, sich aufzulösen, weil sie nicht länger gebraucht werden. Überall auf der Welt gehen mehr und mehr Menschen ihren individuellen Weg der Entwicklung und überall auf der Welt stehen dieselben Grundwerte im Mittelpunkt. Diese Menschen sind nicht  Bestandteil einer gemeinsamen Kirche oder folgen einer gemeinsamen Lehre – die meisten kennen sich nicht einmal. Weil es nicht “den einen” Weg des Wachstums gibt, kann es auch keine Organisation geben, die uns auf diesem Weg führen kann – wir müssen unseren eigenen Weg finden und beschreiten.

Viel von dem oben geschriebenen wird Ihnen offensichtlich oder sogar trivial erscheinen. Das ist es ja eigentlich auch. Und dennoch ist es wichtig, dass wir uns daran erinnern und unseren spirituellen Menschenverstand nutzen, um für uns selbst zu unterscheiden, was uns unterstützt und was nicht. Für mich persönlich ist der sechste Punkt der wichtigste – jede Lehre oder Information, die Angst erzeugt oder einsetzt, um ein Ziel zu erreichen, kann nur falsch und fern der Wahrheit sein. Mit welchem Punkt sind Sie am meisten in Resonanz?

Ich wünsche Ihnen einen ruhigen und angenehmen Oktober, der hoffentlich noch einige schöne und sonnige Tage bringen wird.

Liebe Grüße aus Aschaffenburg
Carsten Sann
Der Essenzenladen