Ehrliche Worte zum Thema ADHS

Ich bin gerade wie in einer (positiven) Schockstarre. Da stellt sich doch tatsächlich ein etablierter Wissenschaftler hin und verkündet im deutschen Fernsehen, dass ADHS keine Krankheit ist und nur deshalb dazu gemacht wird, weil es für alle Beteiligten (außer den Kindern) bequemer bzw. profitabler ist.

“ADHS ist keine Störung, es ist ein Symptom für unmenschliche Erziehung”

Soviel Ehrlichkeit im Fernsehen hat wirklich Seltenheitswert. Unbedingt ansehen – der Clip ist nur knapp vier Minuten lang.

Zauberwort Kulanz

Pacta sunt servanda – Juristen haben ein Faible für lateinische Ausdrücke, wenn es um Rechtsprinzipien geht. Auf gut Deutsch berschreibt das das Prinzip der Vertragstreue und bedeutet, dass man geschlossene Verträge einhalten muss. Triviale Aussage eines groß klingenden Satzes. Trotzdem ist die Aussage zweifellos korrekt und obendrein auch noch sinnvoll. An geschlossene Vereinbarungen hat man sich zu halten.

Im geschäftlichen Verkehr gilt das ebenso, wie im privaten Miteinander und macht das Leben einfacher, wenn man sich darauf verlassen kann, dass der (Vertrags-) Partner seine Zusagen einhält und seine Pflichten erfüllt. Tut er das nicht, kann man ihn vor Gericht zerren und verklagen. Alles klar – so soll es sein. In der alltäglichen Realität ist das Prinzip “Pacta sunt servanda” jedoch nicht so hart, wie es scheint – und das sollte es auch nicht sein. Das Zauberwort hier heißt Kulanz.

Ein Beispiel aus unserem Alltag: Ein Kunde bestellt Essenzen, und mehr davon als er eigentlich braucht. Nach drei Wochen fällt ihm auf, dass er zuviel gekauft hat und fragt an, ob er die ungeöffneten und versiegelten Fläschchen zurückgeben könnte. Rechtlich gesehen muss ich sie nicht zurücknehmen, das Widerrufsrecht ist abgelaufen und es besteht kein Mangel.

Ich tue es trotzdem – denn wenn ich hier kulant bin, dann kann ich mir sicher sein, dass der Kunde glücklich ist, und wiederkommt. Nebenbei habe ich keinen Schaden oder keine Kosten dadurch. Warum also auf die Buchstaben des Gesetzes bestehen? Manchmal bin ich sogar kulant, wenn mir dadurch Umsatz entgeht oder mir ein wenig Kosten entstehen. Dafür habe ich zufriedene und loyale Kunden, deren Folgebestellungen bis auf wenige Ausnahmen die durch die Kulanz entstandenen Kosten mehr als aufwiegen.

Leider hat sich die Kenntnis um das Zaubermittel der Kulanz noch nicht bis in alle Ecken der deutschen Wirtschaft durchgesprochen. Aktueller Fall: Da ich inzwischen wieder Judo mache, wollte ich mein Abo im Fitnesstudio kündigen. Dreimonatige Kündigungsfrist verpasst (mea culpa!), das bedeutet nach den Regelungen im Vertrag ein Jahr Verlängerung. Meine freundliche Anfrage, ob sie mich vielleicht früher aus dem Vertrag entlassen würden, eventuell gegen eine Einmalzahlung, wurde mit der lapidaren Aussage beantwortet, wenn ich alle Kosten aus dem Vertrag zahlen würde, dann würden sie meine Kündigung für Ende Januar akzeptieren.

Das muss man sich mal so richtig auf der Zunge zergehen lassen: Entweder ich zahle bis Januar 2015 und kann das Studio noch nutzen, wenn ich das will, oder aber ich zahle denselben Betrag auf einmal und darf das Studio nicht mehr nutzen. Alleine einem Kunden so ein “Angebot” zu machen ist frech.

Ein kulantes Unternehmen hätte entweder die nicht fristgerechte Kündigung akzeptiert und einen mahr als zufriedenen eventuellen zukünftigen (Wieder-) Kunden gehabt, oder aber den Vertrag mit einer Einmalzahlung von irgendetwas zwischen drei und sechs Monatsbeiträgen aufgelöst. Auch das hätte mich glücklich gemacht, denn schließlich war ich es ja, der die Kündigungsfrist nach den Buchstaben des Vertrages nicht eingehalten hat.

Stattdessen haben sie jetzt einen angefressenen zukünftigen Ex-Kunden, der nach Ablauf des Vertrages das Studio mit Sicherheit nicht mehr betreten wird. Und das alles für einen (Mehr-) Umsatz von ca. 120 Euro – abzüglich MwSt. und Geräteabnutzung. Weitsicht ist halt nicht selbstverständlich – schade eigentlich.

 

DHL und der “versicherte” Versand

Neulich im Essenzenladen: Wir verschicken ein Paket an eine Kundin, das kommt dort teilweise zerstört an und wir bitten die Kundin, das Paket an DHL zurückzugeben, da es ja versichert verschickt wurde. Selbstverständlich haben wir der Kundin die Essenzen direkt neu geschickt, so dass zumindest sie zufrieden war.

Die Bearbeitung des Versicherungsfalls bei der DHL hat 2-3 Wochen in Anspruch genommen, was ich aufgrund der Größe des Ladens gelten lassen kann. Was jedoch nicht in Ordnung ist ist, dass wir dann direkt ein Schreiben bekommen haben, wonach das Paket nicht entsprechend der AGB verpackt war, weswegen DHL nicht zahlen wolle.

Das Schreiben kennen wir schon – das bekommt wohl jeder erstmal, um zartbesaiteten Menschen den Wunsch nach einem Ausgleich für den Schaden direkt wieder auszutreiben. In diesem Fall waren die Essenzen jedoch in einem Schmuckkarton mit Karton-Inlays verpackt. Derselbe befand sich in einem Bett aus Luftpolsterfolie und Styroporflocken und außenherum war noch ein normaler Versandkarton. Die Fläschchen waren also insgesamt in zwei Kartons und dreimal gepolstert.

In meiner grenzenlosen Naivität habe ich DHL ein Fax geschrieben, in dem ich die Verpackung noch einmal beschrieben und auf meine Forderung bestanden habe – nur um eine Woche später wieder ein, diesmal etwas ausführlicher gehaltenes Schreiben zu erhalten, in dem noch einmal bestätigt wird, dass meine Verpackung nicht AGB konform gewesen sei:

“Für derart empfindliche Gegenstände sind eine feste Innenverpackung mit ausreichender Dämmung und eine druck- und formstabile Außenverpackung mit ausreichender Polsterung zur Innenverpackung unbedingt erforderlich. Dies war hier nicht gegeben.”

Zwei Kartons und drei Lagen Polsterung sind also offensichtlich nicht ausreichend. Abgesehen davon, dass es sich um ein Standardschreiben handelt, bei dem offensichtlich niemand seine Nähe zur Realität des aktuellen Falls geprüft hat, wird deutlich, dass DHL bei Kundenreklamationen als erste Priorität hat, diese abzubügeln. Schade eigentlich.

Nach einigem Hin- und Herdenken, bei dem auch die Einschaltung meines Anwalts eine Rolle gespielt hat (einfach mal aus Prinzip), habe ich mich entschieden, den Schaden auf sich beruhen zu lassen, weil es mir die Zeit und den Ärger nicht wert ist. Aber das ist ja genau das, worauf DHL spekuliert.

Notiz für mich selbst: Sobald es einen Mitbewerber gibt, der von den Serviceleistungen mit DHL vergleichbar ist, Vertrag kündigen.

P.S. Ich habe mich gerade dazu durchgerungen, doch noch einmal bei DHL anzurufen und meine Unzufriedenheit bei einer Callcenter-Drohne abzuladen. Wird angeblich an die Fachabteilung weitergeleitet. Wenn sich noch was tut, werde ich das entsprechend als Kommentar zu diesem Beitrag vermerken.

Kumon Update Januar 2014

Wir nähern uns dem Abschluss unseres ersten Jahres mit Kumon – Zeit für ein weiteres Resumee. Die Große ist nach wie vor (meistens) ohne Murren und manchmal sogar fast enthusiastisch dabei ihre Arbeitsblätter für Mathe und Englisch jeden Tag zu erledigen – auch in den Ferien und am Wochenende. Natürlich gibt es auch Tage, an denen die Motivation sich asymptotisch der Null nähert, jedoch sind diese die Ausnahme.

Das Highlight im Herbst war sicherlich die offizielle Verleihung der Bronzemedaille für das Erreichen des ASHR 1 Status in Englisch, der aussagt, dass sie dem regulären Schulniveau sechs Monate oder mehr voraus ist. Nochmal zur Erinnerung: das ist weder das Ziel noch werden die Kinder darauf hin getrimmt. Das passiert einfach von selbst, wenn man die Arbeitsblätter regelmäßig macht. Und wir merken auch, dass die Große in Englisch in der Schule keinerlei Probleme hat, auch wenn man sagen muss, dass der Kulturschock im Gymnasium nach dem doch sehr verspielten Englischunterricht in der Grundschule recht groß war.

In Mathe – das muss man ehrlich sagen – hilft Kumon in der 5. Klasse Gymnasium eigentlich (noch) gar nicht. Der Stoff dieser Jahrgangsstufe kreist wie ein Greifvogel über das große Terrain der Mathematik und wirft (wahllos?!) kurze Schlaglichter auf Themen, die dann zwei Wochen besprochen werden, nur um wahrscheinlich anschließend direkt wieder im dichten Nebel des Vergessens zu verschwinden. Wir hatten schon Mengenlehre, Grundlagen der Kombinatorik (sic!), Zahlenstrahl, Potenzrechnung, römische Zahlen, die Menge der natürlichen und die Menge der ganzen Zahlen etc. … und das alles in vier Monaten. Ob das sinnvoll ist, fragen Sie? Für meine Tochter sicherlich nicht. Dafür rechnet sie inzwischen schneller als wir mit Brüchen, addiert sie, subtrahiert sie, sucht ggT und kgV, kürzt und erweitert und bildet den Hauptnenner mit Leichtigkeit. Meistens jedenfalls. Seit Januar multipliziert sie auch Brüche und ist erstaunt, wie leicht das geht.

Wenn schon der Stoff der 5. Klasse so kunterbunt ist, dann ist das, was sie momentan in Kumon macht, zumindest eine optimale Vorbereitung für die 6. Klasse und danach. Das heißt, wenn sie sich noch dran erinnern kann, wenn es so weit ist. Kurzzeitige tiefe Verzweiflung unsererseits darüber, dass die Große mich allen Ernstes nach mehreren Wochen Addition und Subtraktion von Brüchen gefragt hat, was denn ein ggT sei, wurde von Andrea, unserer Instruktorin mit den Worten besänftigt: “Das ist normal – aber zumindest erinnern sie sich leicht wieder dran”. Uff … es besteht noch Hoffnung.

Inzwischen ist auch die Kleine auf eigenen Wunsch bei Kumon und übt in der zweiten Klasse fleißig das Addieren und Subtrahieren von Zahlen mit Zehnerübergang. Locker und flockig, jeden Tag ohne Murren und meistens fehlerlos ackert sie sich durch ihr Arbeitsblatt und freut sich darauf, zweimal die Woche im Center zu sein – so wie die Große übrigens auch.

Meine Quintessenz nach fast einem Jahr: Ich stehe immer noch voll und ganz hinter Kumon, es erleichtert den Übergang in die weiterführende Schule in Englisch ungemein, in Mathe ist es jedoch für die 5. Klasse leider nicht mit dem Schulsystem kompatibel. Will es aber auch gar nicht sein. Insofern heißt es für uns, in Mathe dranzubleiben und parallel Kumon und Schulstoff zu bearbeiten, in Englisch geht beides inzwischen schön parallel, so dass wir die Zeit, die wir für Kumon verwenden, bei den Hausaufgaben und beim Lernen wieder sparen. So soll es sein.

Handeln!

Und wieder läuft mir ein Eckhart Tolle Zitat über den Weg, dem ich nur zustimmen kann. Normalerweise stehe ich ja nicht auf alles, was der Onkel Eckhart sagt oder schreibt, aber das hier stimmt (Übersetzung steht wieder unten):

“Any action is often better than no action, especially if you have been stuck in an unhappy situation for a long time. If it is a mistake, at least you learn something, in which case it’s no longer a mistake. If you remain stuck, you learn nothing.” (Eckhart Tolle)

“Es ist oft besser irgendetwas zu tun, als nichts zu tun, ganz besonders, wenn man schon lange in einer Situation feststeckt, in der man nicht glücklich ist. Falls man dabei einen Fehler macht, dann lernt man wenigstens etwas dabei, und damit ist es kein Fehler mehr. Wenn man weiter feststeckt, dann lernt man noch nicht einmal etwas.” (Eckhart Tolle)

Ich möchte jedoch noch hinzufügen, dass es sinnvoll ist, bevor man “irgendetwas” tut, dennoch vorher darüber nachzudenken und hineinzuspüren … aber das ist ja eigentlich eh klar.

Ererbte Erinnerungen

In diesem kurzen, aktuellen Artikel wird beschrieben, dass Wissenschaftler an der Emory University in Atlanta/USA auf einen Mechanismus gestoßen sind, der erklären kann, dass und wie Erinnerungen und Erfahrungen über die DNS vererbt werden können. Spannend!

Für Kinesiologen ist das natürlich ein alter Hut, aber ganz langsam kommen auch die klassischen Wissenschaften drauf 🙂

http://www.sciencegymnasium.com/2014/01/scientists-have-found-that-memories-may.html

… und hier ist noch der Link zur Quelle im Nature Magazine

http://www.nature.com/neuro/journal/v17/n1/full/nn.3594.html

Eckhart Tolle auf den Punkt gebracht

Das nachfolgende Zitat von Eckhart Tolle bringt die Kernaussagen seiner Lehren sehr schön auf den Punkt (deutsche Übersetzung steht unten).

“All negativity is caused by an accumulation of psychological time and denial of the present. Unease, anxiety, tension, stress, worry – all forms of fear – are caused by too much future, and not enough presence. Guilt, regret, resentment, grievances, sadness, bitterness, and all forms of non-forgiveness are caused by too much past, and not enough presence.” (Eckhart Tolle)

“Alle Negativität wird durch eine Anhäufung von psychologischer Zeit und der Verleugnung der Gegenwart verursacht. Unwohlsein, Ängstlichkeit, Anspannung, Stress, Sorgen – alle Formen der Angst – entstehen durch zu viel Zukunft und nicht genug Gegenwart. Schuld, Bedauern, Groll, Trauer, Bitterkeit, Schwermut, und alle Formen von Nicht-Vergeben entstehen durch zu viel Vergangenheit und nicht genug Gegenwart.” (Eckhart Tolle)

Dem ist nichts hinzuzufügen.

Die Angst sitzt in der Brust

Hier ist ein kleiner Artikel aus Spiegel Online zu einem sehr interessanten Forschungsthema:

“Große Gefühle und Körperreaktionen gelten als eng verknüpft. Nun zeigen finnische Forscher, wie universell wir unsere Emotionen verorten – und wo sich Freude, Wut und Trauer im Körper abbilden.”

http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/wahrnehmung-von-emotionen-die-angst-sitzt-in-der-brust-a-941407.html

Angst vor dem Handeln

Ein Zitat von Jesper Juul, das mir gestern über den Weg gelaufen ist, drückt meiner Meinung nach sehr gut aus, wie die großflächige Grundstimmung seit Jahren ist. Gerade beim Thema Kinder und Erziehung habe ich sogar das Gefühl, dass es immer heftiger wird …

“Heute fürchtet man sich schon davor, Fehler zu machen, bevor man angefangen hat zu handeln.”

Jesper Juul

P.S. Dies ist gleichzeitig ein Aufruf zu etwas mehr Mut. Wenn man seinen gesunden Menschenverstand aktiv nutzt, kann eigentlich nicht viel schief gehen 😉

Über die Notwendigkeit, Entscheidungen zu treffen

Den nachfolgenden Text habe ich für den Essenzenladen Newsletter geschrieben. Er erscheint mir jedoch geeignet und so wichtig, um ihn auch in meinem persönlichen Blog veröffentlichen möchte.

Bei all dem Hype um das Jahr 2012 hatte sich wohl keiner so richtig ausführliche Gedanken darüber gemacht, was danach sein würde. Für die einen war klar, dass es ohnehin kein 2013 geben würde (weil der – diesmal endgültige – Termin für den Weltuntergang ja am 21.12.2012 avisiert war), die andere Fraktion vermutete, dass spätestens nach Weihnachten das Himmelreich auf Erden ausbrechen würde – und dann wäre es eh wurscht, was ist, weil ja alles toll ist. Beide Gruppen wurden jedoch von der Realität ein- und manchmal sogar überholt.

Auf gewisse Weise hat sich meine Vermutung, dass die Wintersonnenwende 2012 nur der Wende-, und nicht der Höhepunkt der Entwicklung war, bewahrheitet. Im Englischen gibt es einen wunderbaren Ausdruck: Fence-sitting. Wörtlich übersetzt bedeutet er, dass man auf einem (dem) Zaun sitzt, und die Bedeutung dieses Ausdrucks ist, dass man unentschlossen ist. Man sitzt oben auf dem Zaun und kann sich nicht entscheiden, ob man links oder rechts heruntersteigt.

In meiner Wahrnehmung bestand der Wendepunkt 2012 hauptsächlich darin, dass eben dieses “Fence-sitting” nicht mehr möglich ist. Gar nicht mehr. Bisher hat es uns das Universum (zwar immer weniger, aber dennoch) durchgehen lassen, wenn wir es uns bei bestimmten Themen oder in bestimmten Bereichen unseres Lebens auf dem Zaun gemütlich gemacht, und anstehende Entscheidungen hinausgeschoben haben. Das ist nun nicht mehr möglich. Frei nach Victor Hugo: “Nichts ist so mächtig, wie eine Entscheidung, deren Zeit gekommen ist.”

Wenn wir vor einer Entscheidung stehen, dann gibt es immer mehrere Optionen. Interessanterweise führen auch immer alle Wege zum Ziel (das nenne ich mal kosmischen Humor). Jedoch gibt es darunter welche, die kürzer und direkter sind als andere. Mit unserem bewussten Verstand können uns aussuchen, welche Option wir wählen. Wenn wir uns jedoch entscheiden, uns nicht zu entscheiden, dann “hilft” uns das Universum nun recht unmittelbar, indem es für uns den direktesten Weg zu unserem Ziel (der Erfüllung unseres Lebensplans) wählt. Das ist jedoch dummerweise in der Regel nicht derjenige, der am leichtesten, am angenehmsten oder am wenigsten mit Ängsten gepflastert ist. Schließlich wollen wir ja auf dem Weg etwas lernen.

Für mich ergeben sich daraus zwei interessante Gedanken: Zum einen stellt sich die Frage, wie es mit dem freien Willen in der neuen Zeit bestellt ist. Wenn der Seelenplan so oder so “durchgezogen” wird, dann sitzt der freie Wille letztlich nur auf dem Beifahrersitz. Nicht, dass ich das als etwas Negatives ansehen würde, schließlich ist es ja mein eigener Seelenplan, den ich mir selbst ausgesucht haben – zwar auf einer anderen Ebene, aber ich kann niemand anderem die Schuld dafür in die Schuhe schieben. Ein bisschen heißt es aber schon, dass die Seelenebene das Ruder übernommen hat und das Schiff der Menschheit nun steuert. Blickt man zurück in die Geschichte der letzten 2.000 Jahre, kann es aber eigentlich nur besser werden 😉

Zum anderen bedeutet das aber auch, dass ich, wenn ich mir für den einen oder anderen unvermeidlichen Lernschritt ein bisschen mehr Zeit lassen will, bewusst Entscheidungen treffen muss, die mich vielleicht nicht auf dem direktesten Weg vorwärts bringen, dafür aber etwas weniger holperig, anstrengend und kräftezehrend sind. Diese Wahl haben wir immerhin noch und es ist nichts Schlechtes daran, von ihr Gebrauch zu machen.

Die Quintessenz dieses Jahres ist für mich deshalb die Folgende: Wenn eine Entscheidung ansteht, dann triff sie zügig und bewusst. Und das Leben wird leichter, wenn man lernt, rechtzeitig zu erkennen, dass eine Entscheidung ansteht 😉

In diesem Sinne wünsche ich uns allen eine Verschnaufpause während der Weihnachtsfeiertage, damit wir gestärkt, mit neuer Energie und geschärftem Bewusstsein für die Dinge, die vorgehen, ins neue Jahr 2014 starten können.