Und wenn gut doch gut genug ist?

Von Perfektionismus und der Idee, jeden Fehler vermeiden zu müssen

Gar nicht so einfach, den perfekten Text zu einer Folge zu schreiben, in der es um den Hang zur Perfektion geht und um die Vermeidung, bzw. den Umgang mit Fehlern. Gerade, wenn die eigene Messlatte hoch liegt – vielleicht sogar sehr viel höher als die Erwartungshaltung der Mitmenschen – ist es der eigene innere Anspruch, der gerne mal stresst. Zumindest bei mir (Andrea) blockiert die Idee, es gut oder gar perfekt machen zu wollen, immer wieder die Kreativität und sorgt für grandiosen Frust.

Wie geht es Euch mit diesem Thema? Habt Ihr Mühe, den Erwartungen von außen gerecht zu werden oder steht Ihr Euch eher immer wieder selbst im Weg? Und woher kommt die Idee perfekt sein zu wollen oder zu müssen?

Wir haben uns in dieser Folge dem Thema Perfektion so gut wie möglich genähert und dabei auch noch Spaß gehabt 😊.

Warum “Pink Slips” auch in “Suits” keine rosafarbenen Schlüpfer sein sollten

Da sitzt man ahnungslos bei der abendlichen Entspannungsserie und dann passiert so etwas. Zugegeben, “Suits” ist nicht immer wirklich entspannend, aber der gute Wille zählt. Da sitzt man also da, und bekommt mitten in einer Folge – Staffel 5, Folge 7 bei 10:00 wen es interessiert – folgenden Dialog präsentiert:

“Ich kenne jeden in meiner Kanzlei. Und damit Sie wissen, was Ihnen bevorsteht: Sollte ich je an Unruhestifter pinkfarbene Schlüpfer verteilen, dann werden Sie den ersten kriegen.”

Nein, die Serie spielt nicht im Rotlichtmilieu und die Schauspielerin, die sie sagt, ist auch keine zwielichtige Puffmutter. Stattdessen ist sie eine knallharte Anwältin, die einen Angestellten zusammenstaucht.

Warum sollte sie ihm aber mit “rosafarbenen Schlüpfern” drohen? Sicher, es wäre eine Strafe, wenn er den im Büro tragen müsste, aber den interessierten Zuschauer beschleichen leise Zweifel, ob das von den Drehbuchautoren tatsächlich so gemeint war.

Als Kenner und Liebhaber der englischen Sprache ist mir bei der Szene natürlich alles aus dem Gesicht gefallen und ich gebe gerne zu, dass ich einen Whisky gebraucht habe, um mich wieder einzukriegen. Es bleibt jedoch die Frage, wie sich ein so eklatanter Fehler untendeckt bis auf die Streamingserver von Netflix schleichen konnte. Wäre ich der Inhaber der Rechte an der Serie, würde ich die mit der Übersetzung beauftragte Firma jedenfalls wegen nachgewiesenem Dilettantismus fristlos feuern.

Der Vollständigkeit halber: “Pink Slip” ist in der amerikanischen Geschäftswelt der saloppe Ausdruck für ein Kündigungsschreiben. Ergibt in einer Anwaltsserie auch irgendwie mehr Sinn als rosa Unterhosen. Für mich klar die Facepalm des Jahres … ??‍♂️