Corona für Dummies – eine Erklärgeschichte

Das mit der Pandemie ist ja nicht so leicht zu verstehen. So viele Zahlen, so viele Fakten. Dabei ist es kinderleicht zu verstehen, wie das mit dem Virus und dem Impfen funktioniert. Diese Erklärgeschichte wird dir dabei helfen.

Stellt dir vor, du bist im Kindergartenalter, vielleicht fünf Jahre alt oder so. Draußen werden die Tage kürzer und du freust dich schon wie Bolle auf den Martinsumzug. Weil du jedoch kurze Hosen und T-Shirts vieeeeel besser als Pudelmütze und Anorak findest, bestehst du darauf, dass du deinen Lieblings-Sommerdress auch im November anziehen darfst.

Deine Eltern sind ein wenig hilflos und überlegen, was sie tun können. Die anderen Eltern kommen mit verständnisvollen Blicken für die Kapriolen des kleinen Trotzkopfs mit guten Ratschlägen zu Hilfe: Ihr könntet eurem Kind erzählen, dass es vieeel gesunde Sachen essen mit super vielen Vitaminen essen muss, damit es gesund bleibt, auch wenn es draußen kalt wird. Oder: Auch wenn sich der kleine Racker verkühlt gibt es viele Hausmittel wie eine warme Badewanne oder eine kräftige Suppe, dann wird die Erkältung nicht so schlimm und beim nächsten Mal ist er sicher klüger.

Und dann gibt es da noch Christiane und Jens. Christiane ist Ärztin und Jens macht als Quereinsteiger auch irgendwas mit Gesundheit. Sie erklären deinen Eltern, dass T-Shirt und kurze Hose auch im Winter total okay sind, solange Du nur warme Handschuhe trägst. Alles andere ist Aberglaube und reiner Quatsch. Das sei wissenschaftlich bewiesen und so.

Das klingt für deine Eltern zwar erstmal komisch, aber niemals würden sie sich trauen, dem zu widersprechen, was wissenschaftlich bewiesen ist. Deshalb sind sie zuversichtlich, als sie dich zwingen, für die Generalprobe zum Martinsumzug – draußen ist es ziemlich kalt und ziemlich dunkel – neben deinen Lieblings-Sommerklamotten mega warme Fäustlinge anzuziehen. Wie albern sieht das denn aus und was soll das bringen? Widerwillig fügst Du dich, denn nur wenn du mitspielst, darfst du raus …

Draußen hast du einen Heidenspaß mit den anderen Kindern, stellst aber fest, dass es dir doch ganz schön kalt geworden ist. Sogar die Nase fängt schon an zu laufen und das fühlt sich gar nicht so toll an.

Deine Eltern suchen erneut Rat bei Christiane und Jens. “Das ist seltsam”, sagen die. “Die Handschuhe waren sicher nicht warm genug. Es gibt doch inzwischen Studien, die zeigen, dass ein einzelnes Paar Handschuhe nicht ausreicht.” Die Lösung liegt ja wohl auf der Hand: Für den Martinsumzug muss ein zweites Paar Handschuhe drüber gezogen werden und alles wird gut.

Du hast noch einmal Glück gehabt und statt einer dicken Erkältung ist die Schniefnase nach einem Tag schon wieder weg. Voller Freude siehst Du dem Tag des Martinsumzugs entgegen, nur als deine Eltern wieder mit den doofen Handschuhen ankommen, protestierst Du ein wenig, wenn auch nicht mehr so laut wie beim ersten Mal. Das mit dem zweiten Paar Handschuhe will aber dir so gar nicht in den Kopf, weil die Hände ja schon bei der Generalprobe so ziemlich der einzige Teil deines Körpers gewesen waren, der nicht gefroren hat. Aber du fügst dich, denn du willst ja raus und schließlich müssen es deine Eltern doch wissen, oder?

Draußen ist es inzwischen bitter kalt geworden, aber deine Freude über dein tolles Outfit, das zwar von den doofen Handschuhen getrübt wird, lässt dich strahlen. Immerhin darfst du ja raus. Als du mit deinem Lieblings-T-Shirt und singend mit deiner Laterne durch die Straßen gehst, sind deine Hände tatsächlich mollig warm, sogar noch wärmer als beim letzten Mal. Nur der Rest des Körpers friert erbärmlich und du spürst, wie schon wieder die Nase zu laufen beginnt …

[An dieser Stelle hört man normalerweise, wie die Nadel über die Schallplatte kratzt]

Fortsetzung folgt eventuell – die Geschichte schreibt sich gerade selbst weiter.