Mathe macht glücklich!

Ideen und Ansätze, wie Mathematik in der Schule den Schrecken verlieren und sogar Spaß machen kann.

Für so viele Menschen war Mathe in der Schule das Angstfach Nummer 1. Dabei gab es mathematische Zusammenhänge bereits, vor den ersten Menschen. Warum also scheiden sich die Geister so an diesem Fach? Bedeutet Mathe einfach Rechnen und Anwenden von Regeln und Formeln oder ist es vielleicht doch viel faszinierender?

Andrea und Carsten sprechen in dieser Folge über ihre Faszination für und ihre Erfahrungen mit Mathematik und wie es aus Andreas eigener Erfahrung – auch in der Schule – leicht möglich ist, junge Menschen für dieses Fach zu begeistern und ihm den Schrecken zu nehmen.

Kumon Update Juli 2015

Es ist an der Zeit für ein Kumon Update. Und dafür gibt es einen guten Grund: Meine Große hat gestern den Abschlusstest des Levels O mit Bravour bestanden und darf sich damit “Completerin” nennen. Das heißt soviel wie: aus, Schluss, vorbei! Das Kumon Englischprogramm ist abgeschlossen und wir freuen uns alle ein Loch in den Bauch 🙂

Zum einen sind wir natürlich sehr stolz, dass die Große es komplett und erfolgreich durchgezogen, zum anderen ist es aber auch eine echte Erleichterung, dass die tägliche Routine nun einen Punkt weniger beinhaltet. Das hat vor allem zwei Gründe: Die finalen Stufen des Kumon Programms sind schon recht anspruchsvoll und nehmen einiges an Zeit in Anspruch, sowohl beim Kind als auch bei den Eltern. Und den Eltern obliegt es zusätzlich noch, die Kinder durch Motivationstiefs zu tragen, schubsen, drängeln, mit Engelszungen zu reden und was halt so nötig ist. Uff. Durch Andreas tatkräftige Unterstützung ist uns das allen zusammen gelungen

Interessanterweise verlief die Motivationskurve in der Stufe O wie eine Badewanne: Abgesehen von einem etwas längeren Tief in der Mitte, lief es zu Beginn und insbesondere am Ende recht gut, der Endspurt war sogar sehenswert. Der Ehrlichkeit halber muss man dazusagen, dass quasi die gesamte Stufe O nur mit sehr enger Begleitung durch meine Frau lief – Händchen halten beim Bearbeiten, nach jeder Seite korrigieren und verbessern. Was tut man nicht alles …

Und nun ist sie also fertig. Nochmal uff. Den Sommer über ist auf jeden Fall jetzt erstmal Pause und im neuen Schuljahr schauen wir mal, ob sie das Matheprogramm fortsetzt, um die Grundlagen, die gelegt wurden und die die Schule inzwischen aufgeholt hat, weiterzuführen. Sie ist noch nicht so ganz überzeugt, dass sie das machen will, aber wir haben ja noch ein wenig Zeit um auszuruhen und darüber nachzudenken.

Die Kleine macht weiter mit konstanter, zügiger Geschwindigkeit ihre Englischblätter und nähert sich gerade dem Ende der Stufe J. Bei halbwegs gleichbleibendem Tempo haben wir in weniger als 12 Monaten die nächste Completerin im Haus – ich weiß gar nicht mehr, wohin mit den Pokalen 😉 Ihre Motivation ist weitestgehend konstant, mit von der Tagesform abhängingen kleineren Schwankungen. Man merkt wirklich, dass sie die Blätter gerne bearbeitet und voran kommen will. Fein!

Kumon Update Januar 2015

Es hat tatsächlich ein ganzes Jahr gedauert, bis ich wieder Zeit und Muße finde, ein Kumon Update zu schreiben. Das liegt nicht an Kumon – eher am hektischen Rest des Lebens 😉 Mein beiden Mädels sind nach wie dabei und es gab Höhen und Tiefen … aber der Reihe nach:

Die Große hat bis zum Ende der Mathe Stufe G sowohl English als auch Mathe gemacht. In der 5. Klasse am Gymnasium wurde der Arbeitsaufwand für Schule und Kumon jedoch zu groß – es hat jedoch einen Moment gedauert, bis wir das alle eingesehen hatten. Da sie ohnehin mit dem Stoff (Bruchrechnen in allen Variationen) schon die komplette 6. Klasse abgedeckt hatte, haben wir uns schließlich entschieden, mit Mathe zu pausieren. Eine gute Entscheidung. Seitdem macht sie motiviert und mit hohem Tempo Englisch weiter. Sie steht heute kurz vor dem Ende der Stufe L – danach kommen noch M, N und O und dann ist das Kumon Programm beendet und meine Tochter in der Lage auch Harry Potter in Englisch zu lesen und zu verstehen. Ziel ist es, bis zum Ende des Schuljahres Englisch abzuschließen, um danach wieder mit Mathe weiterzumachen.

Zum Thema Mathe: In der 5. Klasse war die Schnittmenge von Schule und Kumon wie bereits geschrieben quasi gleich Null. Profitiert hat sie trotzdem vom sicheren Beherrschen der Grundrechenarten, vom Einmaleins, das sie im Schlaf kann, und auch von den Grundlagen für das Bruchrechnen, die in der 5. Klasse gelegt werden. Erwartungsgemäß hat sich das im neuen Schuljahr dahingehend verändert, dass sie den Stoff, der in Kumon eingeübt wurde, spielend auch in der Schule meistert. Wenn sie den Lehrer auf Rechenfehler an der Tafel aufmerksam macht, kann man das wohl so nennen 😉 Auch die Noten spiegeln wieder, dass sie das Thema Arithmetik vollständig verstanden hat. Natürlich gibt es in der 6. Klasse auch Ausflüge in die Geometrie, mit der meine Große hoffentlich auch irgendwann Freundschaft schließen wird (*seufz*) und die in Kumon gar nicht dran kommt. Diese Auflüge sorgen dann dafür, dass sie nicht nur Einser in Mathe nach Hause bringt – wäre ja auch zu langweilig 😉

Zum Thema Englisch: Die Herangehensweisen von Kumon und Schule an die Englische Sprache unterscheiden sich sehr, deshalb gab es in der 5. Klasse durchaus Durchhänger in der Schule – besonders wenn da trockene Grammatik gepaukt wurde. Dennoch ist offensichtlich, dass das Sprachgefühl und das Leseverständnis durch Kumon exzellent geschult werden. In der 6. Klasse profitiert sie schon deutlich mehr von den Arbeitsblättern und hat sich als Schullektüre die “Famous Five” (Fünf Freunde) von Enid Blyton ausgesucht – die sind vom Niveau her ein ganzes Stück über dem, was in der 6. Klasse erwartet wird.

Bei der Kleinen sieht es ähnlich aus: Beide Fächer zusammen wurden im Laufe der 2. Klasse insgesamt zuviel. In Mathe hatte sie in der Schule ohnehin keine Probleme, deshalb haben wir auch hier das Thema in Kumon pausiert. Seitdem macht sie hochmotiviert Englisch und man merkt, dass sie Spaß dabei hat. Sie ist jetzt ist gerade in Stufe G und beschäftigt sich mit den Zeiten – Present Progressive, Simple Past, Future Tense. Auch sie geht in hohem Tempo voran und mach in der Regel 10 Blätter pro Tag – freiwillig.

Zum Thema Mathe: Sie hat deutlich von den Grundlagen profitiert, die in Mathe gelegt wurden. Pausiert haben wir, bevor es mit den Brüchen losging. Ein kurzer Schnupperausflug in die Welt der gebrochenen Zahlen hat sie jedoch so heiß gemacht, dass es ihr schon leid getan hat, mit Mathe aufzuhören. Die Vernunft hat jedoch gesiegt – das Pensum wäre einfach zuviel geworden. Trotzdem lässt sie das Thema nicht los und wir mussten ihr ein Mathe Übungsheft kaufen, in dem auch Brüche etc. vorkommen. Wenn sie Lust darauf hat, dann nimmt sie sich das Heft raus und beschäftigt sich damit. Auf diese Weise wird das bisher Erarbeitete wenigstens ein wenig konserviert. Sie wird sicher mit Kumon Mathe weitermachen, ob das nach Abschluss des Englischprogramms oder schon vorher ist, werden wir sehen.

Zum Thema Englisch: Sie liebt die Englische Sprache. Sie benutzt oft englische Ausdrücke – just for fun – und fragt nach Wörtern die sie noch nicht kennt. In der Schule hat sie inzwischen in der 3. Klasse auch Englisch, was sie aber erwartungsgemäß sterbenslangweilig findet. Wie gut, dass sie zuhause in Kumon in ihrem eigenen Tempo vorangehen kann.

Meine Synthese für die aktuelle Situation mit Kumon sieht wie folgt aus: Nach wie vor sind wir höchst zufrieden damit. Die zeitweise Überlastung im letzten Jahr hat uns eines sehr klar vor Augen geführt: Mit Druck geht gar nichts. Eines der Prinzipien von Kumon ist, dass die Kinder freiwillig lernen. Ich würde heute sagen, dass dieses Prinzip das wichtigste von allen ist. (Randbemerkung: Das wäre auch für die Schule ein tolles Konzept :-|) In unserem Schulsystem haben die Kinder ohnehin schon so viel Druck, dass die Toleranz und Motivation für so etwas wie Kumon zwar vorhanden, aber endlich ist. Das A und O ist es, bei der Gratwanderung zwischen Arbeit und Spiel nicht herunterzufallen, dann profitieren sie auf großartige Weise von Kumon. Wenn es in Zwang umschlägt, wie es bei uns drohte zu tun, dann ist der Aufwand und das Geld vergeblich.

Dennoch gilt es ein weiteres Prinzip von Kumon zu beachten: Die Kontinuität. Wenn die Kinder zu langsam vorangehen, zum Beispiel, weil sie nur ein bis zwei Arbeitsblätter pro Tag machen, dann wird der Stoff aufgrund der ausführlichen Wiederholungen schnell langweilig. Auch hier gilt es also wieder ein Gleichgewicht zwischen angemessenem Fortschritt und angemessenem Aufwand zu finden. Weniger als fünf Arbeitsblätter pro Tag sind meiner Meinung nach nicht sinnvoll.

Der Ausblick: Wir machen weiter. Ich schreibe spätestens wieder als stolzer Papa, wenn meine Große die Trophäe als Completerin in Englisch in Händen hält 🙂