IFEC 2014 – Tag 1

Der erste volle Tag der “International Flower Essence Conference” IFEC 2014 ist vorbei und es gab fünf interessante Vorträge.

Den Anfang machte Andreas Korte. Er sprach in seinem Vortrag “The Dolphins love Japan” über seine enge Beziehung zu den Delphinen und wie die Delph Essenz den Weg zu vielen anderen seiner Projekte geebnet hat. Insbesondere die T1 Essenz ist (zusammen mit der Delph Essenz) besonders für Japan interessant, da beide zusammen den negativen Auswirkungen von radioaktiver Strahlung in der Region Fukushima entgegenwirken. Andreas und PHI Essences haben direkt nach der Katastrophe große Mengen dieser beiden Essenzen kostenlos nach Japan geschickt, um Menschen und Tieren dabei zu helfen, mit den akuten Problemen umzugehen.

IMG_3927Das Thema des zweiten Vortrags, von Sabina Pettitt (Pacific Essences) war das Herz, der Titel lautete: “Essences – a language for the Heart”. Inzwischen ist sogar die Wissenschaft so weit zu erkennen, dass es mehr als nur eine Pumpe ist, die das Blut im Körper befördert. Das Herz hat ein eigenes Bewusstsein und eigene Erinnerungen. Deshalb können wir für uns nichts Besseres tun, als gut auf unser Herz (emotional und körperlich) zu achten und Stück für Stück alte Verletzungen zu heilen. Die erste Essenz der Wahl ist dabei natürlich die wunderbare Heart Spirit Mischung von Sabina.

IMG_3957Steve Johnson, Hersteller der Alaska Essenzen zeigte in seinem Vortrag “The future of vibrational healing” auf, wie schon heute Essenzen z.B. in Brasilien selbstverständlich zum Repertoire der Heilkünste gehören. Es hat mich tief berührt zu hören, wie dort Regierung, Versicherungen, Ärzte und Alternativmediziner an einem Strang ziehen, um den Menschen die bestmögliche Hilfe bei Krankheiten zur Verfügung zu stellen. Deutschland kann sich davon drei bis zehn Scheiben abschneiden. Steves Vision für den zukünftigen Umgang mit Essenzen, z.B. in der Schule sind dabei faszinierend und offensichtlich zugleich:

  1. Essenzen werden dazu benutzt, um die gesamte Schule energetisch zu reinigen, besonders alle Flure und Aufenthaltsbereiche und Lehrer verwenden jeden Tag Essenzen, um ihre Klassenzimmer zu reinigen.
  2. In jedem Klassenzimmer stehen Essenzensprays zur Verfügung und die Schüler können sie jederzeit benutzen. Schüler können auch ihre eigenen Einnahmeflaschen mitbringen und sie nach Bedarf anwenden.
  3. Schulkrankenschwestern werden darin ausgebildet, kleinere Probleme und Wehwehchen der Schüler zu erkennen und den Schülern zu helfen, sie mit der Hilfe von Essenzen zu kurieren.
  4. Blütenessenzentherapeuten arbeiten mit den Lehrern zusammen, um Schüler zu unterstützen, z.B. bei Lernschwächen oder Verhaltensproblemen.

IMG_3961Nach der Mittagspause war Ian White (Australische Buschblüten) mit seinem Vortrag an der Reihe. Er sprach über das Thema “Empower Yourself – connecting to the source” und zeigte am Beispiel eines karitativen Projektes in Brasilien auf, wie die Betreuer dort Waisenkinder mit Essenzen unterstützten und ihnen helfen, ihr emotionales Gleichgewicht wiederzufinden. Besonders hilfreich ist dabei die Tall Yellow Top Essenz, die hilft, emotionale Wunden zu heilen, die dadurch entstehen, dass man das Gefühl hat, nicht dazuzugehören, oder keinen Platz in der Familie zu haben.

IMG_3979Besonders habe ich mich auf den danach folgenden Vortrag von Lila Devi, Herstellerin der Spirit-in-Nature Essenzen (früher Master’s Essenzen) gefreut. Ich habe sie erst hier in Japan kennengelernt und wir hatten schon vor ihrem Vortrag die Gelegenheit, ein wenig zu reden. Ihre Essenzen sind bereits seit 1977 erhältlich und das gesamte Spektrum besteht (nur) aus 20 Blütenessenzen verschiedener Obst- und Gemüsepflanzen. Dennoch hat sie mit ihren Essenzen in den letzten 37 Jahren unglaublich viel bewegt. Es existiert zu jeder Essenz inzwischen ein eigenes Kinderbuch, dessen Figuren im Rahmen einer Geschichte die Qualitäten und Eigenschaften der jeweiligen Essenz darstellen und verkörpern. Ich bin sehr gespannt, hoffentlich morgen eines dieser Bücher in die Hand zu bekommen. Die Essenzen werden wir sicher nach Deutschland bringen und ich habe auch das Gefühl, dass wir die Bücher übersetzen und veröffentlichen werden. Der Titel ihres Vortrags lautete “Secrets of finding happiness” und er begann mit einem kleinen Stück, bei dem Lila sich selbst auf der Gitarre begleitete.

Den anschließenden (und letzten) Vortrag von Julian Barnard (Healing Herbs) konnten wir dann leider nicht mehr besuchen, weil wir uns um unser Abendessen kümmern mussten, damit genügend Zeit blieb, um rechtzeitig für das Erhu-Konzert im Abendprogramm fertig zu sein. Julian war wieder per Skype zugeschaltet und ich bin gespannt darauf zu hören, worum es in seinem Vortrag ging.

 

Die Konferenz ist eröffnet

Nach einer kurzen Nacht (danke, Jetlag) und einem freien Vormittag ist die Internationale Blütenessenzenkonferenz 2014 in Japan nun eröffnet. Die Organisatoren von Nature World haben einen unglaublich tollen Job gemacht und ein Rahmenprogramm rund um die Essenzenvorträge und Workshops gestrickt, das der uralten japanischen Kultur gerecht wird. Danke, Hiroshi!

Sandra Epstein in Japan
Sandra Epstein (Ararêtama Regenwaldessenzen)

Los ging es um 13.00 Uhr mit einer traditionellen Teezeremonie für die Essenzenhersteller. Der zeremonielle grüne Tee schmeckt offensichtlich deutlich anders als das, was man so normalerweise trinkt, denn die Reaktionen auf den Geschmack waren sehr unterschiedlich. Von “mmhh lecker” bis “ekeleregend” war alles dabei. Der Tee wird während der Zeremonie vor den Augen der Gäste zubereitet – und es ist wirklich eine Zeremonie. Jeder Handgriff folgt einer Choreografie und hat eine Bedeutung. Das Ganze wurde übrigens von Souki Komiyama, einem Professor für die Edosenke Teezeremonie geleitet. Beeindruckend.

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Sabina Pettitt (Pacific Essences)
Sabina Pettitt (Pacific Essences)

Eröffnet wurde die Konferenz dann offiziell mit einer Ansprache von Hiroshi-san, dem Hauptorganisator. Er rief nacheinander alle teilnehmenden Hersteller auf die Bühne und stellte sie vor. Als die ganze Reihe von Essenzenherstellern da so stand ging mir eine Gedanke durch den Kopf: “Das hier auf der Bühne ist das Herzchakra der menschlichen Rasse” … wow.

EssenzenherstellerFür musikalische Abwechslung sorgte die Gruppe Senrai, die traditionelle japanische Musik mit modernen Aspekten mischt. Sehr viele Trommeln dabei. Sehr beeindruckend. Anschließend gab es noch – ebenfalls typisch japanisch – eine Livevorführung eines Blumenkünstlers, der auf der Bühne einen wunderschönen Strauß gebunden und das ganze in eine Art David-Copperfield-Choreografie verpackt hat. Das war dann eher das moderne als das traditionelle Japan. Dennoch konnte man sehen und spüren, dass der Mann sein Handwerk blind beherrscht.

IMG_3785Tanmaya, Hersteller der Himalayan Flower Enhancers, wurde die Ehre des Eröffnungsvortrages zuteil. Das Thema: “Whispers of ancient wisdom from Gondwanaland offering assistance to us at this critical moment on the planet”. Tanmaya hat eine Reihe von neuen Pilzessenzen in Tasmanien hergestellt, die er in diesem Vortrag vorstellte. Ich bin schon sehr gespannt darauf, wie sie sind – wir werden sie auf jeden Fall nach Deutschland holen.

Tanmaya (Himalayan Flower Enhancers)
Tanmaya (Himalayan Flower Enhancers)

Den Abschluss des Tagesprogramms bildete eine von Ian White (Australische Buschblüten) moderierte Podiumsdiskussion mit allen Teilnehmern, zu der gegen Ende auch Julian Barnard von den Healing Herbs per Skype dazugeschaltet wurde. Es lebe die moderne Technik 🙂IMG_3837Das Abendprogramm bestand aus einem Klangschalenkonzert von Akiko Shimizu, das ich aber aufgrund der angesammelten Müdigkeit ausfallen lassen musste. Ich habe mir jedoch sagen lassen, dass es wundervoll war …

 

Angekommen in Tokio

Nach einem angenehmen und ereignislosen Flug von über 11 Stunden sind wir dann doch noch in Tokio gelandet. Mein Resumée zu Turkish Airlines: Wenn deren Umgang mit gestrandeten Passagieren besser wäre, wäre es die perfekte Fluggesellschaft. Im Gegensatz zu anderen Airlines gibt es noch Metallbesteck im Flieger … Zwischengedanke: warum eigentlich? Haben die keine Angst, dass ich die Maschine damit in meine Gewalt bringe? Schließlich darf ich auch meine Metallfeile nicht mitnehmen. Aber zurück zum Thema. Der Service im Flugzeug war hervorragend, das Essen gut essbar und wenn man mal Lust auf ein Bier hat, muss man dafür nicht gleich wieder zahlen, so wie bei anderen Fluggesellschaften. Im übrigen habe ich mir von Sandra, die viel fliegt, versichern lassen, dass der Umgang anderer Airlines mit ihren gestrandeten Passagieren auch nicht besser ist. Nachdem der Zorn also verraucht ist, kann ich Turkish Airlines doch noch weiterempfehlen 🙂

Tokio ist eine Großstadt. Deshalb liegt der Flughafen leider nicht direkt neben unserem Hotel und dem Tagungszentrum. Um genau zu sein, mussten wir unseren 28 Stunden Reisezeit noch gut weitere gut zwei Stunden hinzufügen, um mit einem Bus und zwei Nahverkehrszügen endlich am Ziel anzukommen. Definiere: platt.

Übrigens, wir sind hier (klicke auf das Bild für Google Maps):

Google Maps JapanDas Zimmer im Smile Hotel im Tamanagayama Information and Education Center ist wie fast alles in Japan: überschaubar groß, jedoch praktisch und zweckmäßig. So, und jetzt gehe ich erst einmal frühstücken. 🙂 Nachher ist das erste Treffen mit den ganzen Herstellern und um 13 Uhr Ortszeit wird die Konferenz feierlich eröffnet.

Reiseblog Japan 2014

Es ist wieder Zeit, ein Reiseblog zu schreiben – diesmal geht es nach Japan zur Internationalen Blütenessenzenkonferenz. Alle liebgewonnenen Freunde aus der Essenzenwelt werden da sein. Keine Frage, dass ich auch hinfliegen muss, und das, obwohl ich eigentlich gar nicht so gern verreise. Also das Dort-Sein ist schon ok, aber das Dahin-Kommen ist immer sehr anstrengend. Und wie beim letzten Mal Japan, als es Probleme mit dem Gepäck gab und ich innerhalb von einer Stunde meinen Koffer entgegennehmen und wieder einchecken musste, ist die Reise auch diesmal nicht gerade rund gestartet.

Abflug in Frankfurt am 30. April. Das Wetter ist diesig, wir sind pünktlich am Flughafen (und die Frisur hält). Security, Passkontrolle – alles läuft wie am Schnürchen. Beim Warten auf das Boarding ein netter Plausch mit Sandra Epstein von den Ararêtama Regenwaldessenzen (mit der ich diesmal zusammen reise) und die Minuten vergehen wie im Flug.

IMG_1218Leider vergehen zu viele Minuten im Flug, und als die Zeit gekommen ist, zu der der Flieger eigentlich abheben sollte, sitzen wir immer noch, ungeboardet, vor dem Gate. Die Zeit zieht sich wie Kaugummi, was an sich kein Problem wäre, gäbe es da nicht den Anschlussflug in Istanbul, den wir bekommen müssen. Und mit knapp anderthalb Stunden ist die Zeit zum Umsteigen auch nicht gerade großzügig bemessen.

Endlich das Boarding. Wir steigen in dem Bewusstsein ein, dass wir unseren Flieger wohl noch kriegen werden, wenn das aktuelle Flugzeug keine weitere größere Verspätung mehr anhäuft. Vom freundlichen Bodenpersonal am Gate haben wir erfahren, dass die Anschlussflüge für zwei Hansel wie uns auf keinen Fall warten werden. Wir sitzen also auf unseren Sitzen und plauschen weiter. Wieder vergehen die Minuten wie im Flug, und wieder macht das Flugzeug alles, nur nicht fliegen. Wir werden nervös. Irgendwann haben wir insgesamt eine Stunde Verspätung und die Maschine verlässt doch noch das Gate – nur damit uns der Kapitän mitteilen kann, dass der Airport in Frankfurt momentan “extremely busy” sei und wir nun in der Warteschlange für den Takeoff sind. Danke auch.

Irgendwann geschieht tatsächlich noch das Wunder, dass unsere Maschine an der Reihe ist und wir auch tatsächlich abheben. Flugzeit nach Istanbul: 2:40 Stunden. Nach Adam Riese werden wir knapp 20 Minuten vor der Abflugzeit unseres Anschlusses nach Tokio ankommen. Das ist theoretisch noch machbar. Zwischenzeitlich macht uns der Steward Mut – der Flieger werde wohl warten.

Als wir schließlich Istanbul erreichen, haben wir weitere fünf Minuten Verspätung, noch 15 Minuten Zeit und (wenn die Maschine nicht tatsächlich auf uns wartet) keine realistische Chance mehr, unseren Anschluss zu erreichen. Mist.

Gelandet, sofort aus der Maschine gestürmt, nicht ohne zuvor etliche Mitreisende sanft aber bestimmt beiseite gedrängt zu haben, jedoch letztlich nur, um festzustellen, dass wir nicht an einem Gate sondern irgendwo in der Pampa auf dem Flugfeld stehen. Ungeduldig trippelnd geht es in den Bus zum Gate und danach sofort in die Transit Area, wo ich noch einmal kurz für unseren Anschlussflug ein “Gate Closed” erhaschen kann, bevor die Maschine ganz von den Anzeigetafeln verschwindet. Das war es dann für die pünktliche Ankunft in Tokio.

Ok. Wir versuchen das Beste draus zu machen und wenden uns vertrauensvoll an den Infoschalter von Turkish Airlines für Transitpassagiere. Es gibt eine Maschine die acht Stunden später (also um ein Uhr morgens) nach Tokio fliegt und wir können auch mit. Doch was machen wir bis dahin und vor allem, was macht Turkish Airlines, um uns dafür zu entschädigen, dass sie es vermasselt haben. Die kurze Antwort auf beide Fragen lautet: Nichts.

Theoretisch könnten wir zwar jeder ein kostenloses Hotelzimmer in Anspruch nehmen, bis unser Ersatzflug geht, jedoch ist das mit einer zwangsweisen Einreise in die Türkei und damit mit geschätzten 90 Minuten Warten vor der Passkontrolle verbunden. Dann noch Transfer zum Hotel, und wenn man den Rücktransfer und die zwei Stunden abzieht, die wir vor dem Weiterflug wieder am Flughafen sein müssen, bleiben uns gefühlte 15 Minuten im Hotel. Dafür lohnt es sich nicht, sich in die riesige Schlange vor der Passkontrolle einzureihen. Definitiv nicht!

Turkish Airlines zeigt sich in etwa so flexibel wie ein Amboss, wenn es darum geht, uns den Zwangsaufenthalt in Istanbul wenigstens etwas angenehmer zu machen. Keine Business Lounge, keine Verpflegung, kein Upgrade für den Flug – Hotel oder gar nichts. Super Kundenservice, Leute.

So verbringen Sandra und ich also viel mehr Stunden als geplant (und gewollt) in Istanbul. Starbucks ist unser Freund, weil es da zumindest kostenloses Internet gibt – im Gegensatz zu überall sonst auf diesem blöden Airport. Und bei Starbucks sitzen wir momentan immer noch. Es bleiben noch knapp zwei Stunden, bis unsere Maschine (hoffentlich) Richtung Tokio abheben wird. Ein Zeitproblem haben wir diesmal nicht. Höchstens zuviel davon.

Das Positive: Es kann eigentlich nur besser weitergehen. Ich drücke uns dann mal die Daumen.

Das Montana Abenteuer ist vorbei

Es ist kurz nach halb sechs Morgens und ich sitze, die Folgen des Jetlags ausbadend, am Laptop. Ich habe die Zeit genutzt, um die Beitrage meines Reisetagebuchs mit Bildern zu ergänzen. Während meiner Zeit in den USA hatte ich die automatische Benachrichtigung per E-Mail ausgeschaltet, nun schalte ich sie wieder ein. Wer die Beiträge gerne lesen möchte, der findet den ersten Beitrag hier. Zum jeweils nächsten Eintrag geht es dann mit dem “Nächste”-Button. Viel Spaß dabei!

https://mensch-sein-heute.blog/2013/08/reisevorbereitungen/

Leaving on a jet plane

Ich sitze gerade im United Club am Huston Intercontinental Airport in Texas und habe Zeit, meine Gedanken zusammenzufassen. Daniel hat mir als kleines Abschiedsgeschenk einen Einmalpass für diese exklusive Lounge zukommen lassen, und da ich in Huston gut fünf Stunden Aufenthalt habe, kommt mir das wie gerufen. Es ist eine ganz andere Welt als die hinter den Türen im “proletarischen” Bereich des Flughafens … ganz nett, aber nichts wofür ich extra Geld ausgeben würde, selbst wenn man sich den Zugang regulär erkaufen könnte.

Nun ist er also zuende, mein Ausflug in die Wildnis Montanas. Ereignisreich waren die Tage. So ereignisreich, dass mein Speicher für neue Erfahrungen erstmal randvoll ist. Ich bin wirklich froh, dass ich in einigen Stunden wieder zuhause sein werde, und das “normale” Leben mich wiederhat.

Ich möchte keine Sekunde dieser vergangenen Tage, die sich eher wie Monate anfühlen, missen. Die Natur, die Tiere und vor allem auch die neuen Freunde, die ich hier gefunden habe lassen sich nicht mit Gold aufwiegen. Unbezahlbar war auch Daniels und Gabriels Arbeit als Wildführer. Ich weiß nicht, ob ich mich ansonsten einfach so ins “Bear Country” gewagt hätte. Die Erfahrung hat ja bewiesen, dass einem hier jederzeit ein große Bär über die Zehen latschen kann. Und Elche und Büffel sind ebenfalls Tiere, mit denen im Zweifelsfall nicht gut Kirschen essen ist. Wenn man jedoch die Regeln kennt und sich an sie hält, ist man zu fast 100 Prozent sicher.

Der gestrige Abend brachte noch eine kuriose Erfahrung in einem italienische Restaurant in Kalispell. Neben der Tatsache, dass wir ein Zwangstrinkgeld von 18% zahlen mussten, weil unsere Gruppe mehr als sechs Personen umfasste, sahen es die Regeln des Hauses vor, dass es keine getrennten Rechnungen gibt. Nebenbei: Hätten sich zwei Leute ein Gericht geteilt, hätte das vier Dollar extra gekostet. Wir haben also als es ums Bezahlen ging einen einzelnen Bon bekommen, den wir selbst aufteilen mussten, und zu allem Überfluss noch eigenhändig das Trinkgeld draufschlagen sollten. Dank iPhone und dem eingebauten Taschenrechner ist uns das zwar gelungen, jedoch fand ich die Situation so inakzeptabel, dass ich den Manager habe kommen lassen, damit wir uns gemeinsam beschweren konnten. Und das im Mutterland der Kundenfreundlichkeit … so etwas habe ich noch nirgendwo auf der Welt erlebt. Nunja. Der Abend ist dann im Innennhof des Hotels bei eine (Gas-) Lagerfeuer mit harten Drogen (Gemüsesaft) und Gesprächen über Impfungen und andere Auswüchse der allopathischen Medizin ausgeklungen. Von den diversen Versbschiedungszeremonien brauche ich, glaube ich, nicht berichten …

Es ist wirklich wundervoll, Teil einer Gruppe gewesen zu sein, die fast zehn Tage vollkommen harmonisch rund um die Uhr aufeinander gehangen hat. Alle sind auf derselben Wellenlänge und es gab keinerlei Potenzial für Reibung oder Disharmonie. Mehr noch: Alle haben einander ins Herz geschlossen und sind als Freunde für’s Leben auseinander gegangen. Klingt vielleicht kitschig, ist aber so. Bei allem Unsinn und Chaos, die da draußen in der “normalen” Welt herrschen tut es einfach gu zu wissen, dass es überall auf dem Planeten Gleichgesinnte gibt, die Selbstverantwortung, gesunden Menschenverstand und Liebe genauso wertschätzen wie ich. Die Gruppe bestand übrigens aus insgesam sechs Nationalitäten: USA, Australien, England, Frankreich, Schweiz und Deutschland. Cool, oder?

Somit komme ich zum Ende meines Reisetagebuchs. Ich werde in den nächsten Tagen noch Bilder ergänzen und dann an dieser Stelle den Vollzug vermelden.

Der mit dem Büffel tanzt

IMG_1191In den USA lebten einmal gut 60 Millionen Büffel. Bis zum Jahr 1908 waren alle bis auf wenige Hundert abgeschlachtet. Präsident Teddy Roosevelt hat deshalb in Montana den National Bison Range eingerichtet, ein Naturschutzgebiet speziell für die Büffel. Bis zum Jahr 1951 hatte sich der Bestand auf knapp 10.000 Exemplare “erholt”. Heute leben ca. 30.000 Büffel in und außerhalb von Schutzgebieten in den USA. Der Gedanke, wie viele dieser wunderbaren Tiere vor 1908 oft nur “zum Spaß” abgeschlachtet wurden, macht ich sehr traurig 🙁IMG_1314

Unser letzter Trip dieser wunderbaren Reise hat uns zu eben dem National Bison Range geführt. Man kann dort mit dem Auto einen Rundweg von ca. 19 Meilen fahren und die Chance, dort Büffel zu sehen, ist außerordentlich groß. Auch uns war das Glück hold, und neben Herden, die wir aus der Ferne beobachten konnten, durften wir auch zwei Bisons, wie der offizielle Name für den Büffel lautet, aus nächster Nähr erleben – wir waren nur gut 10 Meter entfernt und ich konnte einige gute Aufnahmen machen.IMG_1233

Neben den Bisons leben in diesem Schutzgebiet zwischen sechs und zehn Schwarzbären, von denen wir tatsächlich zwei gesehen haben – ziemlich guter Prozentsatz 😉 In der Tat war es so, dass wir sowohl links als auch rechts neben der Straße gleichzeitig jeweils einen Bären hatte. Einer schlief, der andere fraß. Selbst für Daniel und seine Familie war das ein eher außergewöhnliches Erlebnis.IMG_1297

Weiterhin haben wir eine Reihe von Raubvögeln und anderen Vögeln gesehen, von denen drei sogar für den “Birdman” Gabriel Erstsichtungen waren. Der Ausflug war also in jeder Hinsicht ein voller Erfolg. Nach einem kurzen Stop in einem Souvenirladen sind wir direkt nach Kalispell zurückgefahren.IMG_1393

Es lässt sich nun nicht länger leugnen, dass sich die Reise ihrem Ende nähert. Wir haben ns vor dem Hotel von Daniel und Mary verabschiedet, die Bordkarten ausgedruckt und werden heute unser letztes gemeinsames Abendessen mit Gabriel haben. Morgen um 4:20 klingelt dann der Wecker, damit ich rechtzeitig zum Abflug um sieben Uhr am Flughafen bin. Irgendwann gut 24 Stunden später werde ich dann vollkommen erledigt in Frankfurt wieder deutschen Boden betreten. Vielleicht gelingt es mir aber auch, im Flugzeug zu schlafen, damit ich nicht wie ein Zombie aussehen werde …

Wieder in Kalispell

IMG_1042Die Reise nähert sich ihrem Ende. Nach einem gemütlichen Frühstück und dem großen Zusammenpacken sind wir wieder in Kalispell angekommen. Zuvor durften wir noch einmal über den Logan Pass entlang der Going-To-The-Sun-Road fahren und die einmalige Aussicht dort genießen. Kurz vor vier sind wir dann wieder in der Zivilisation angekommen. Ein vermünftiges WLAN und Handyempfang sind auch ganz nett …IMG_1079

Dennoch ist es fast wie ein Kulturschock, die geschützte Natur des Glacier Nationalparks verlassen zu haben und wieder in der “normalen” Welt zu sein. In der vergangenen Woche ist die Gruppe so sehr zusammengewachsen, dass sie viel eher einer Familie gleicht als “nur” einer Gruppe von Freunden. Es wird schwer werden, übermorgen wieder getrennter Wege zu gehen.IMG_1136

Noch bleibt uns aber ein Tag. Morgen gehen wir zu den Büffeln. Es wird heiß werden, deswegen müssen wir früh los, damit wir nicht nur sich faul im Staub wälzende Tiere zu sehen bekommen. Es besteh auch die Möglichkeit, dass wir weitere Bären zu sehen bekommen. Vielleicht kann Gabriel seinen Rekord vom letzten Jahr noch brechen.

Es ist gut, noch einen gemeinsamen Tag zu haben, bevor wir Abschied nehmen müssen. Durch Facebook und Co. ist die Welt jedoch so klein geworden, dass wir auch nach der magischen Zeit in Montana noch in Kontakt bleiben werden …

Der letzte Tag im Nationalpark

Der letzte komplette Tag im Glacier Nationalpark beginnt wieder früh. Wir müssen um 7.15 Uhr am Auto sein, um rechtzeitig bei Many Glacier Hotel anzukommen. Dort startet eine zweistündige Tour zu Pferde. Nach einer kurzen Einweisung und dem zuvor erledigten, viel längerwierigen Papierkram besteigen wir die Pferde und machen uns auf einen Rundweg zum Cracker Lake.IMG_0996

Die Pferde sind es gewohnt, immer hintereinander herzugehen, deshalb braucht es nur selten eine Ermutigung zm Anhalten oder Weitergehen. Auf gewisse Weise fühlt es sich so an, als ob man Karussell fährt, nur mit echten Pferden. Das ist auch gut so, denn außer Mary aus Australien kann keiner von uns reiten. Auf einer anderen Ebene fühlt es sich jedoch megacool an, im Sattel sitzend durch die Rocky Mountains zu reiten und ich werde das Gefühl nicht los, dass ich in einem früheren Leben genau das schon einmal getan habe. Witzig.

Unser Weg führt uns vorbei an wunderschönen Landschaften und Seen, durch den Wald und über kleine Bäche, bis wir schließlich alle wieder wolbehalten am Hotel ankommen. Eine wirklich coole Sache. Leider kann ich keine Bilder machen, weil ich zum einen vollkommen damit beschäftigt bin, mich an meinem Pferd festzuhalten, zum anderen ist es auch von Seiten der Veranstalter aus Gründen der Sicherheit verboten.IMG_0999Der Rest des Tages ist geprägt von Entspannung, den ersten Vorbereitungen zum Kofferpacken, dem obligatorischen Gang zum Moose Lakr (heute leider ohne Elche) und dem allabendliche “Bear Run” – mit dem Auto auf der Suche nach Bear Jams. Jams sehen wir viele, jedoch nicht für Bären, sondern “nur” für Bergziegen, die Landschaft oder auch, um eine Flasche Wasser aus dem Kofferraum zu holen.Tiere haben wir keine gesehen, Spaß hatten wir aber eine Menge.

Das Tier-Highlight des Tages war dann doch noch ein Dickhornschaf, das sich noch vor dem Bear Run an einer Bergflanke in der Ferne gezeigt hat. Somit konnten wir außer Puma, Wolf und Weißkopfseeadler alle Tiere auf unserer Wunschliste abhaken. Es steht lediglich noch der Büffel aus, den wir übermorgen besuchen werden. Morgen steht vor allem Packen und die Rückfahrt nach Kalispell an …

Die Grinnel Lake Tour

IMG_0689Es ist erstaunlich, wie leicht es einem fallen kann, früh aufzustehen, wenn es für einen “guten Zweck” ist. 5.45 Uhr für die Wanderung zum Grinnel Lake – kein Problem 😉 Der gemeinsame Morgen beginnt damit, dass wir uns alle Sandwiches schmieren, denn die Lunchbox, die es vom Inn gibt ist weit davon entfernt, gut zu sein.IMG_1046

Die zweite große Tour des Trips beginnt um sieben Uhr und führt uns entlang des Josephine Lake, durch das Wohnzimmer von Grizzly- und Schwarzbären zum Grinnel Lake, einem wunderschönen Gletschersee. Die Bären hatten heute wohl ihren freien Tag, denn es hat sich keiner blicken lassen. Dafür gab es auf dem Weg wunderbare Orte an Bächen oder einfach nur im Wald, an denen das Verweilen so schön war, dass wir oft gar nicht weiterlaufen wollten.IMG_0690

Nachdem wir aber schließlich dennoch vom Grinnel Lake aufgebrochen sind, führte uns unser Rundweg entlang einer Querverbindung zwischen zwei Wanderwegen, die nur sehr selten begangen wird. Tatsächlich haben wir während unserer gesamten Tour nur sehr wenige andere Menschen gesehen, und die auch nur ganz am Ende. Während guter sechs Stunden waren wir vollkommen unter uns. Sehr wohltuend.IMG_0819

Trotz einiger schöner Vogelsichtungen war die Wanderung relativ frei von Tieren, was ein wenig erstaunlich war. Das hat sich erst auf der letzten Etappe entlang des Südufers des Josephine Lake geändert, als sich uns eine große und prächtige Elchkuh gezeigt hat, die vollkommen entspannt in einem Seitenarm des Sees gegrast hat. Wir haben uns die Zeit genommen, lange bei ihr zu bleiben. Ihre Präsenz war sehr sanft und berührend.IMG_0941

Irgendwann haben wir uns dann auch von ihr losgerissen und waren nach ungefähr acht Stunden wieder zurück im Camp. Jetzt nur noch duschen und ausruhen, bevor es wieder auf die Piste zur Bärenschau und anschließend zum Abendessen auf dem Picnicplatz geht.IMG_0675