Homöopathie polarisiert

Der Spiegel ist wie immer zuverlässig weiter auf seinem Kreuzzug gegen die Homöopathie (und im Zweifelsfall auch alles andere, was nicht in das Weltbild der Schulmedizin und der Pharmaindustrie passt) unterwegs. In einem aktuellen Beitrag rechnet das ansonsten von mir geschätzte Online-Magazin mit einem geplanten Bachelor-Studiengang in Homöopathie ab, was ich persönlich jedoch für keine schlechte Sache halte.

In den Kommentaren zu den entsprechenden Beiträgen auf Spiegel Online und Facebook zerfetzen sich dann die Befürworter und die hasserfüllten Gegner der Homöopathie mit manchmal mehr und oft weniger eloquenten Kommentaren.

Was mir dabei nicht in den Kopf will: Wie kann es sein, dass man sich in einem Land über ein Thema, das – von allen Seiten unbestritten – zumindest nicht schadet, so die Köpfe einschlägt, während der Konsum von zufällig gesellschaftlich akzeptierten Rauschgiften wie Nikotin und Alkohol, die unbestritten schädlich sind, als gegeben hingenommen wird.

Meine Meinung dazu ist: Wenn es nicht in Euer Weltbild passt, dass Homöopathie und Blütenessenzen positive Wirkungen haben, dann benutzt sie nicht! Aber lasst die anderen, die sie halt nutzen wollen, in Ruhe.

Die FAZ über ADHS und Ritalin

Hier ist ein schon etwas älterer, aber nichtsdestotrotz hochinteressanter und sehr nachdenklicher Artikel über die Modekrankheit ADHS und die dazugehörige Modedroge Ritalin aus der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Lesenswert! Ein kurzes Zitat:

Keine Krankheit, ein Deutungsmuster: als psychisch krank wird definiert, was gegen bestimmte Regeln verstößt und von Normen abweicht. Diese Normen sind nicht ein für alle Mal festgelegt, sie können sich verändern. ADHS ist ein Jungen-Syndrom. Jungen bekommen die Diagnose viermal so oft wie Mädchen. Sie sind es, die über die Stränge schlagen und gegen Regeln verstoßen. Wer hat sich verändert? Die Jungen? Die Regeln?

http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/ritalin-gegen-adhs-wo-die-wilden-kerle-wohnten-11645933.html