Das Wort “detachment” ist ein wunderschöner englischer Begriff für den es im Deutschen leider keine hunderprozentig treffende Übersetzung gibt. Er sagt soviel aus, dass man sich von etwas, an dem man vorher festhing oder festgehalten hat (“attachment”) löst oder trennt. Nun ist das Wort “Trennung” in den Zeiten von “alles ist eins” ein böses Wort ;-), jedoch ist nach meinem Empfinden keinerlei negativer Beigeschmack bei der englischen Variante “detachment”. Sie sagt vielmehr aus, dass wir uns von dem, an dem wir uns festgeklammert haben, nun lösen und damit frei machen.
Dinge an denen wir uns festklammern gibt es zuhaufe … alte, nicht mehr funktionierende Beziehungen, Jobs, die uns keinen Spaß machen, Orte, an denen wir uns nicht mehr zuhause fühlen. Üblicherweise tun wir dies, weil wir Angst vor dem haben, was dann kommt, wenn wir diese nicht mehr unterstützende Situation ändern … Angst vor dem Unbekannten. Je nach dem Bereich, in dem sich das ganze abspielt kommen die Angst vor Armut/Hunger/nicht Überleben oder die Angst vor Einsamkeit dazu. Und das sind die Urängste, mit denen wir schon seit Äonen zu kämpfen haben.
In den letzten Monaten ist es jedoch immer wichtiger – geradezu überlebenswichtig – geworden, dass wir den Mut fassen und uns von den Dingen lösen, die uns nicht länger dienlich sind. Und dies ist mit vielen Ängsten und Schmerzen verbunden … oh mein Gott. Letztlich gibt es jedoch keine Alternative. Momentan existieren nur zwei Richtungen in die man sich bewegen kann: Entweder den anstrengenden, holprigen Weg bergauf um den Gipfel zu erreichen oder aber sang- und klanglos bergab, was in Richtung Unzufriedenheit, Unglück, Krankheit oder sogar Tod führt. Dazwischen gibt es nichts.
Die Aufgabe lautet also, die Ärmel hochzukrempeln, allen Mut zusammenzunehmen und die Dinge, von denen wir tief im Herzen schon länger wissen, dass sie geändert werden müssen, zu ändern – auch wenn wir keine Ahnung haben, wohin uns der Weg führen wird. Es ist meine feste Überzeugung, dass das Leben auf der Erde nicht dazu gedacht ist, zu leiden. Dementsprechend können wir, wenn wir den Weg der persönlichen Freiheit und Entfaltung gehen, nur gewinnen.