Absolute Wissenschaft – echt jetzt?!

In den etablierten Wissenschaften herrscht die Meinung vor, dass Forschungsergebnisse als eine Art absolute Wahrheit anzusehen sind. Die einzige absolute Wahrheit dabei ist jedoch, dass Wissenschaft von Menschen gemacht wird und Menschen Fehler machen. Illustriert wird das Ganze an diesem wunderschönen Beispiel:

“Student Thomas Herndon entlarvte die meistzitierte Arbeit über Schulden und Wachstum als völlig fehlerhaft.”

Der Artikel in Form eines Interviews ist kurz, prägnant und absolut lesenwert 🙂

http://derstandard.at/1385169111513/Wie-ein-Student-Top-Oekonomen-aufblaettert

Die Jugend von heute …

Die Jugend von heute ist – entgegen anders lautender, muffeliger Stimmungsmache in den Mainstream Medien – einfach klasse! Hier ist ein Bericht über einen 19-jährigen Studenten, Boyan Slat, der eine Lösung für das Plastikmüll-Problem in den Weltmeeren entwickelt hat.

Kurz gesagt sieht sein Entwurf vor, einen großen vertikalen Trichter aus schwimmenden Plattformen zu den Müllinseln zu bringen, an dessen Ende Recyclingplattformen sitzen, die den Müll reinigen und schreddern. Diese Idee hat bereits mehrere Preise u.a. von der Universität Delft gewonnen.

Doch Boyan hat an dieser Stelle nicht aufgehört – er hat gleichnoch eine gemeinnützige Stiftung gegründet, die seine Idee weiterentwickeln und umsetzen soll. Genial. Weitere Informationen finden sich auf seiner Website: http://www.boyanslat.com/plastic4/

Bauernopfer

Wikipedia weiß zur Verwendung des Begriffs “Bauernopfer” im übertragenen Sinn:

“Auch wendet man den Begriff in Fällen an, in denen hochrangigen Amtsträgern, oft Politikern, die Verantwortung für einen vermeintlichen Missstand zugeschrieben wird und der Amtsträger daraufhin einen leitenden Untergebenen zum Rücktritt veranlasst oder ihn entlässt, statt selbst zurückzutreten.”

Wieso nur kommt mir das Wort ständig in den Sinn, wenn ich auf Spiegel Online lese:

Der Staatssekretär nimmt seinen Chef in Schutz: Stéphane Beemelmans hat vor dem “Euro Hawk”-Ausschuss die Verantwortung für das Debakel um die gefloppte Drohne übernommen. Verteidigungsminister Thomas de Maizière sei nicht korrekt informiert gewesen.

Ist denen denn nichts zu peinlich?!

Monsanto gibt auf?!

Ich kann es kaum glauben, wenn ich heute auf Spiegel Online lese:

Der Protest war offenbar zu groß: Der Saatguthersteller Monsanto beendet seinen Kampf für Gentechnik in Europa. Das Unternehmen will weder die Zulassung neuer Pflanzen beantragen, noch für solche Nahrung lobbyieren.

Haben wir wirklich einen (Etappen-) Sieg errungen? Ich freue mich wirklich sehr über diese Meldung. In der Magengrube bleibt aber immer noch ein flaues Gefühl … wenn sie “offiziell” aufgeben, was werden sie dann inoffiziell und durch die Hintertür versuchen? Mal sehen. Momentan überwiegt auf jeden Fall die Freude 🙂

http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/monsanto-stoppt-kampf-fuer-gentechnik-in-europa-a-903055.html

Die FAZ über ADHS und Ritalin

Hier ist ein schon etwas älterer, aber nichtsdestotrotz hochinteressanter und sehr nachdenklicher Artikel über die Modekrankheit ADHS und die dazugehörige Modedroge Ritalin aus der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Lesenswert! Ein kurzes Zitat:

Keine Krankheit, ein Deutungsmuster: als psychisch krank wird definiert, was gegen bestimmte Regeln verstößt und von Normen abweicht. Diese Normen sind nicht ein für alle Mal festgelegt, sie können sich verändern. ADHS ist ein Jungen-Syndrom. Jungen bekommen die Diagnose viermal so oft wie Mädchen. Sie sind es, die über die Stränge schlagen und gegen Regeln verstoßen. Wer hat sich verändert? Die Jungen? Die Regeln?

http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/ritalin-gegen-adhs-wo-die-wilden-kerle-wohnten-11645933.html

Geniale a cappella Disney Parodie

Heute ist ein Tag, an dem ich nicht nur wegen meiner eigenen Affinität zu technischen Dingen dankbar für das Internet und die gegenwärtigen technisch Möglichkeiten im Bezug auf Multimedia bin. Hier ist ein Beispiel von einem vollkommen unbekannten jungen Kerl aus den USA, der sich die Mühe gemacht hat, ein ziemlich geniales Video zu drehen, in dem er ziemlich genial singt, und dabei noch ziemlich geniale Kritik an Umweltverschmutzung, Amerikas Politik, etc. anbringt.

Wer den englischen Text nicht versteht: Es geht darum, wie es den Disney Prinzessinnen nach dem jeweiligen Happy-End des Films geht. Ariell die Meerjungsfrau beschwert sich zum Beispiel darüber, dass sie nichts mehr sieht, weil der Ozean von BP so verschmutzt wird und die Japaner alle ihre Walfreunde umgebracht haben. Geniale Texte aber auch wenn man nur die Hälfte versteht, ist es es auf jeden Fall wert, das Video anzusehen.

Es ist abzusehen, dass das Video sehr schnell “viral”, also von Millionen gesehen werden wird. Und diese Millionen bekommen dann wieder einen kleinen Impuls, über den Wahnsinn, den viele hier auf der Erde fabrizieren nachzudenken. So geschehen Veränderungen: Peu á peu und in ganz gleinen Schritten. Aber steter Tropfen höhlt den Stein 🙂

OPCD – die neue psychische Erkrankung

Weiß jemand, an wen ich mich wenden muss, wenn ich ein neues Krankheitsbild in den ICD Katalog eintragen lassen will? Konkret handelt es sich um eine Störung, der ich das nette, englischsprachige Akronym OPCD geben möchte, alternativ gerne auch “Sann’s Disease” (benannt nach dem Entdecker, also mir). Wofür OPCD steht? Ist doch klar: für “Obsessive Political Correctness Disorder”, oder auf deutsch “Zwanghafte Politische Korrektheit”. Bei all denn netten Dingen, die schon heute im ICD-10 über sogenannte “psychische und Verhaltensstörungen” stehen, habe ich sicher eine gute Chance, aufgenommen zu werden.

Zur Begründung: In meinem Beitrag über die angeblich ausgrenzende Frage “Woher kommen Sie?” hatte ich bereits vorgeschlagen, den latent rassistischen und fremdenfeindlichen Terminus “Mensch mit Migrationshintergrund” durch folgende Version zu ersetzen: “Mensch mit von mir aufgrund oberflächlicher Beobachtung angenommenem Migrationshintergrund”. Was offensichtlich als satirische Überspitzung gemeint war, wird schneller als ich gedacht habe von der Realität eingeholt. In einem (gottseidank ironischen) Artikel der FAZ lief mir der (vom Urheber leider nicht ironisch gemeinte) Begriff “Person mit Migrationshintergrund ohne eigene Migrationserfahrung” über den Weg. Oh mein Gott.

Die Nationale Armutskonferenz (NAK), ein Verband, dem so illustre Organisationen wie die Caritas, das Deutsche Rote Kreuz und der Bundesverband Deutsche Tafel e.V. angehören, hat sich offensichtlich die Zeit genommen, eine “Liste der sozialen Unwörter” zusammenzustellen. Dort finden sich  Begriffe wie “alleinerziehend”, “arbeitslos” und (man höre und staune) auch das schlichte “Missbrauch” – natürlich nur im sozialen Zusammenhang.

Besonders haarsträubend (ähm … interessant) sind die Begründungen, warum bestimmte Begriffe sozial nicht akzeptabel sein sollen. Ich erlaube mir einige genüssliche Zitate:

“Ehrenamtspauschale” (=Richtig müsste es Ehrenamtseinkommensteuerpauschale heißen, denn besagte Pauschale kann nur entgegennehmen, wer eine Steuererklärung abgibt. Gerade arme Menschen können dies aber nicht, weshalb sie auch diese Entschädigung nicht erhalten)

“Alleinerziehend” (=Sagt nichts über mangelnde soziale Einbettung oder gar Erziehungsqualität aus. Beides wird jedoch häufig mit “alleinerziehend” assoziiert)

“Flüchtlingsfrauen” (=Überflüssig, weil das Wort Flüchtlinge beide Geschlechter umfasst. Ansonsten: ähnlich diskriminierend wie Arztgattin)

Letztlich läuft es darauf hinaus, dass die NAK, ebenso wie all die anderen potenziell an der OPCD erkrankten Menschen und Gruppierungen, alles aus der deutschen Sprache entfernen wollen, was nur irgendwie, bei Vollmond um Mitternacht, und wenn im Jahr zuvor an Weihnachten um 11:25 Uhr Schnee gefallen ist, jemanden verletzen könnte.

In diesem Zusammenhang (und um die potenziell Erkrankten nicht mit zu vielen Widerworten auf einmal zu stressen) schlage ich gleich noch einige weitere Wörter vor, die dringend einer Überprüfung in Bezug auf ihre politische Korrektheit bedürfen:

  • “Häuslebauer” (=Impliziert, dass der Bauherr aus Schwaben stammt, was in Bezug auf das mancherorts (z.B. in Berlin) geringe Ansehen des schwäbischen Dialekts diskriminierend ist).
  • “Weihnachtsmann” (=Ist in Hinblick auf die lange Geschichte der Gleichstellung von Mann und Frau ein unerträglicher, chauvinistischer Anachronismus. Es ist nicht bewiesen, dass die Geschenke von einem Mann gebracht werden).
  • “Deutschland-Achter” (=Wird zwar aktuell nicht mehr so häufig verwendet – gemeint ist das Achter-Boot der deutschen Ruder-Nationalmanschaft – ist jedoch diskriminierend, da mit dem Wort “Achter” üblicherweise eine Verbiegung eines Rades, z.B. beim Fahrrad, und damit ein Defekt/Schaden bezeichnet wird.)

Bleibt nur zu hoffen, dass mein Vorschlag für die OPCD baldmöglichst in den ICD Katalog aufgenommen wird, und die Pharmaindustrie schnell ein passendes Medikament aus der Schublade zieht. Bis dahin rate ich, Erkrankten mit Nachsicht zu begegnen, ihnen in der direkten Kommunikation einfach Recht zu geben, und sich im übrigen nicht um ihre Vorschläge zu kümmern.

 

Das setzt dem Fass die Krone auf

Gerade habe ich einen Artikel auf www.migazin.de gelesen, der den bezeichnenden Titel trägt:

Ausgrenzende Frage: “Woher kommen Sie?“ – ein Beispiel für den alltäglichen Rassismus

Ähm, wie bitte? Zugegeben … als ich den Artikel gelesen habe, habe ich erwartet, dass sich am Ende Hape Kerkeling als eigentlicher Autor outet und das ganze als Satire entlarvt. Diese Hoffnung wurde leider bitter enttäuscht. Es hat sich auch kein anderer bekannter Spaßvogel zu diesem Artikel bekannt. Mir fehlen fast die Worte, diese (was ist die Steigerung von obsessiv?) Political Correctness noch zu kommentieren. Ich habe schon alle meine Superlative für die Debatte um das politisch korrekte Redigieren von Kinderbüchern verbraucht. Ich versuche es dennoch einmal. Ach ja … wer in meinen Kommentaren die eine oder andere Ironie findet, darf sie behalten 😉

„Menschen mit Migrationshintergrund“ werden in Deutschland durch die Frage „woher sie denn kommen“ zu „Fremden„ gemacht. Durch den unkritischen Umgang mit dieser Frage tragen viele von uns – auch Betroffene – zu dem Kreislauf des alltäglichen Rassismus und „Unterordnung“ der „Menschen mit Migrationshintergrund“ bei.

Ok, verstanden. Wenn ich also einen Menschen frage, woher er kommt, dann bin ich zumindest latent ein Rassist und am besten auch gleich ein Nazi, weil ich ja den Wert des anderen durch diese hinterhältige und nur scheinbar harmlose Frage herabsetze. So habe ich das noch nicht gesehen …

„Woher kommen Sie?“ ist in den meisten Fällen, eine versteckte Form, Information über die ethnische Herkunft einer Person einzuholen. Sie sollen ihre ethnische Herkunft offenlegen!

Man beachte das Ausrufezeichen am Schluss. Wie kann ein politisch korrekter Mensch nur allen Ernstes von einem anderen fordern, seine ethnische Herkunft offenzulegen. Das steht direkt auf einer Stufe mit der Frage an eine Frau nach ihrer Körbchengröße … ach nee, das war ja Sexismus. Und selbstverständlich ist der Grund, warum ich einen “Menschen mit Migrationshintergrund” (früher durfte man ja noch einfach “Ausländer” sagen) nach seiner Herkunft frage der, dass ich ihn im Hinterkopf schon in eines der vielen neuen Konzentrationslager sortiere, die wir sofort errichten werden, wenn der (noch) latente Rassimus wieder aus uns hervorbricht.

Außerdem: Wir in Deutschland sind nicht gerade bekannt dafür, dass wir eine offene und neugierige Kultur pflegen. Wieso sind wir aber in Hinsicht auf diese spezielle Frage so „offen“? „Menschen mit Migrationshintergrund“ werden doch selten etwas gefragt.

Ah ja … da gibt es natürlich die tief in unseren Genen verwurzelte Regel, dass man nicht mit “Menschen mit Migrationshintergrund” spricht. Wahrscheinlich, weil wir Angst haben, unrein zu werden oder uns mit was ganz Fiesem anzustecken.

Ein weißer Deutscher darf diese Frage wörtlich verstehen und hat das Privileg, den „Ort, woher er kommt“, selbst zu „bestimmen“. Ein Privileg, dass dem „Menschen mit Migrationshintergrund“ selten eingeräumt wird. Bei ihm wird die „Befragung“ mit hoher Wahrscheinlichkeit so lange fortgesetzt, bis aus seiner Antwort auch sein ethnischer Hintergrund hervorgeht bzw. der Fragesteller eine Antwort erhält, der sein Vorurteil befriedigt.

Mir fehlt die Kraft, das zu kommentieren …

Die Frage „Woher kommen Sie?“ ist nicht nur eine Frage, die den Teufelskreis vom Rassismus verstärkt. Sie bietet dem vermeintlichen Fremden auch eine Gelegenheit, den Teufelskreis vom Rassismus und Inferiorization zu brechen. Ihm wird eine Gelegenheit geboten, eine unerwartete Antwort zu geben und diese kulturell tief verwurzelte und gesellschaftlich akzeptierte Form des Rassismus herauszufordern.

Aha … das ist also die Lösung für das Problem. Einfach eine unerwartete Antwort geben. Wenn ich also einen Schwarzen (Entschuldigung: “Menschen mit Migrationshintergrund”) frage, wo er herkommt und er mit “Gelsenkirchen” antwortet, dann bin ich sofort geläutert und der in mir wohnende, latente Rassismus, wird sofort getilgt. Ach ja: Inferiori … wie war das Wort? Oh Mann …

Zum Schluss fällt mir ein, dass die Bezeichnung “Mensch mit Migrationshintergrund” eigentlich an sich auch schon abwertend ist. Sie unterstellt, dass das Gegenüber entwurzelt, aus seiner Heimat vertrieben, geflohen oder zumindest doch weggezogen ist – selbstverständlich mit allen negativen Folgen für die Psyche. So gesehen ist diese Bezeichnung eine gar nicht so latente Diskriminierung (und bestimmt auch Inferiorization, danke für das Wort) des anderen. Mein Lösungsvorschlag hierfür lautet, die Bezeichnung “Mensch mit Migrationshintergrund” ebenso zu ächten wie schon alle ihre Vorläufer inklusive “Ausländer”, “Neger”, etc. und stattdessen auf das politisch noch viel korrektere “Mensch mit von mir aufgrund oberflächlicher Beobachtung angenommenem Migrationshintergrund” umzustellen.

Das wird wohl dazu führen, dass solche unsäglichen Artikel noch ein wenig länger werden, aber man muss halt für die Political Correctness auch Opfer bringen.

Die unsägliche Sexismus-Debatte

Ich habe einige Zeit überlegt, ob ich zur rituellen Hinrichtung von Sexismus-Debatte über Rainer Brüderle etwas schreiben soll. Birgit Kelle hat mir freundlicherweise die Arbeit abgenommen, und ich bin ihr in der Tat sehr dankbar dafür, denn wenn ich als Mann das geschrieben hätte, was sie in ihrem Blog schreibt, hätte ich wahrscheinlich sofort dafür die rote Chauvinistenkarte gesehen. Die gibt es nämlich auch noch. Insofern kann ich allen Lesern nur den Artikel in ihrem Blog empfehlen.

Nachdem ich mir gestern die ganze(!) Folge von Markus Lanz mit dem ach so schlimmen Ausbruch von Katrin Sass angesehen habe (und nicht nur den etwas aus dem Zusammenhang gerissenen sensationsgeilen Ausschnitt auf YouTube), stellte sich mir die Frage, wo denn nun wirklich die Grenze für Männer (und übrigens auch andersherum für Frauen) liegen könnte und sollte. Die Teilnehmer der Diskussion im Fernsehen haben nicht geschafft, diese Grenze auch nur annähernd zu definieren. Dabei ist die Lösung doch  recht offensichtlich:

Wenn ich einen anderen Menschen angrabe, sei es des anderen Geschlechts, oder von mir aus auch des eigenen Geschlechts (um den Leuten den Wind aus den Segeln zu nehmen, die schon die rote Homophobie-Karte zücken wollen) dann ist das mein gutes, normalerweise der Erhaltung der Art dienendes Recht. Wenn der andere Mensch mir dann zu verstehen gibt, dass ich bei ihm nicht landen kann, dann ist das wiederum sein Recht und genau hier ist die Grenze – ich habe das zu akzeptieren und mit dem Baggern aufzuhören. Punkt. Nebenbei erwähnt ist es natürlich auch die Pflicht des Angegrabenen, unmissverständlich das eigene Missfallen über das angegraben Werden zu äußern. Letzlich läuft halt doch wieder alles auf eine offene und direkte Kommunikation heraus.

Wenn in diesem Land jeder auch noch so plumpe, verbale Versuch, eine Frau anzugraben sofort mit mit einem Sexismusvorwurf bestraft wird und im schlimmsten Fall mit einer medialen öffentlichen Hinrichtung endet, dann werden die Deutschen tatsächlich irgendwann aussterben. Der Titel des oben empfohlenen Artikels lautet übrigens “Dann mach doch die Bluse zu!” Dem ist nichts mehr hinzuzufügen 🙂

http://www.freiewelt.net/blog-4951/dann-mach-doch-die-bluse-zu!.html

Über die Bedeutung von Avaaz

Nach meinem letzten Blogpost wurde ich von mehreren Seiten “darauf aufmerksam gemacht”, dass Avaaz doch eine ganz böse Organisation sei (es fiel auch das Wort “Illuminati”), die letztlich nur den Interessen einiger weniger Strippenzieher dient, und die Aufmerksamkeit, die sie erzielt, dazu nutzt, die Menschen zu manipulieren. Es kursiert momentan auch eine ellenlange E-Mail, in der akribisch versucht wird darzustellen, warum Avaaz böse ist.

Ist mir das wichtig? Nein. Ich bin kein Avaazler, habe dieser Organisation kein Geld gespendet und letztlich ist es mir auch egal, wer dahintersteht. In meinem letzten Post habe ich auf eine Aktion von Avaaz hingewiesen – nicht, weil ich Avaaz so toll finde, sondern weil ich der Meinung bin, dass diese Aktion förderungswürdig ist. Ich hätte dafür auch Werbung gemacht, wenn sie von Greenpeace, dem B.U.N.D. oder notfalls auch einer christlichen Kirche organisiert worden wäre.

Vielleicht ist es mir auch nicht vollständig gelungen, in meinem Beitrag klarzustellen, dass es dabei nur in zweiter Linie um die konkrete Aktion ging. In erster Linie ging es mir darum, meine Freude darüber auszudrücken, dass uns das Internet als Kommunikationmittel in die Lage versetzt, schnell viele Menschen zu informieren und Bewusstsein für ein bestimmtes Thema zu wecken. Üblicherweise funktioniert das nur “verkehrt” herum, zum Beispiel bei der unsäglichen Brüderle-Sexismus-Affäre. Da wird mit Hilfe der Medien eine Diskussion um buchstäblich nichts entfacht. Wenn dagegen Themen hochkochen, die mir sinnvoll erscheinen, dann freut mich das. Insbesondere, wenn man dabei die Macht des menschlichen Bewusstseins (“Maharisi-Effekt”) mit einbezieht, und sich dann ausmalt, welchen energetischen Impetus diese Avaaz Aktion hat.

Um es noch einmal klar zu sagen: Mir ist Avaaz als Organisation genauso lieb oder nicht lieb wie andere, auf dem selben Gebiet tätige Organisationen. Ich freue mich ausschließlich darüber, dass ein sinnvolles Thema ins Bewusstsein möglichst vieler Menschen gerückt wird.

Und ja: Es gibt noch viele weitere sinnvolle Themen, die unserer Aufmerksamkeit bedürfen (Stichwort: geplante Privatisierung der Wasserwirtschaft). Lasst uns also weiter unseren Fokus darauf richten, was wir für die Menschen und die Natur besser machen können, als bisher. Maharishi lässt grüßen.