Hellseher, Wahrsager, Kartenleger

Nachdem ich die Überschrift eines Artikels im Main-Echo zum ungebrochenen Trend zur Esoterik in Deutschland gelesen habe (berichtet wurde über eine moderne “Hexe” und Kartenlegerin), bin ich nicht umhingekommen, mir einige Gedanken über dieses Thema zu machen und sie niederzuschreiben.

Vorab: Ich bin der Überzeugung und weiß aus eigener Erfahrung, dass es so etwas wie “übersinnliche Fähigkeiten” gibt, und dass auch Kartenlegen durchaus das Potenzial hat, zu Erkenntnissen und Informationen zu führen. Ich weiß auch, dass es in diesem Bereich Betrüger, etc. gibt – die will ich hier aber von vorneherein ausblenden.

Was hat es also mit der Hellseherei auf sich? Zuallererst möchte ich feststellen, dass es Teil meines Weltbildes ist, dass jeder Mensch zusätzlich zu seinen fünf Sinnen weitere, also  “übersinnliche”, Wege der Wahrnehmung hat, die Intuition ist zum Beispiel so einer. Derartige Fähigkeiten sind also nicht einzelnen, “besonderen” Menschen vorbehalten, es handelt sich vielmehr um ein Talent wie Musikalität oder handwerkliches Geschick, etc. – dem einen fällt es leicht, dem anderen nicht. Dennoch kann jeder Mensch seine übersinnlichen Antennen schulen und trainieren, und sie dafür nutzen, sein Leben eleganter und leichter zu leben.

Manchmal gibt es Situationen, in denen es hilfreich ist, auf die Fähigkeiten eines anderen zurückzugreifen, der ein gewisses Thema, z.B. das Hellsehen, viel besser beherrscht als man selbst. Auch hier bemühe ich wieder den Vergleich zu den anderen Talenten: Wenn der Tank meines Autos leer ist, dann kann ich mir selbst helfen. Wenn es aber kaputt ist, versuche ich es normalerweise nicht selbst zu reparieren, sondern suche jemanden auf, der sich damit auskennt, also einen KFZ-Mechaniker. In diesem Licht betrachtet sind Medien, Hellseher und Kartenleger nur Dienstleister, wie alle anderen auch.

Ein wesentlicher Punkt für mich ist, dass ich vollständig davon überzeugt bin, dass wir unser Leben selbst gestalten. Im Umkehrschluss heißt das, dass niemand (niemand!) in der Lage ist, die Zukunft exakt vorauszusagen, denn ich kann mich in jedem Moment umentscheiden. Dennoch gibt es Potenziale für eine mögliche Zukunft, und manche von den Potenzialen sind kraftvoller (oder “wahrscheinlicher”) als andere. Wenn mir ein Hellseher oder Kartenleger etwas über meine Zukunft sagt, dann beziehen sich die Aussagen immer nur auf Potenziale, und die haben jederzeit die Möglichkeit, eben auch nicht einzutreffen. Zumindest für mich macht das den Umgang mit übersinnlichen Informationen sehr viel entspannter 🙂

Das Wichtigste bei alledem ist jedoch, wie man mit den Informationen, die man in Bezug auf zukünftige Potenziale erhält, umgeht. Auch dieses Thema lässt sich, wie so vieles im Leben, wieder auf den Begriff “Eigenverantwortung” zurückführen. Wenn ich die Informationen nutze, um eigenverantwortlich mündige Entscheidungen für mein Leben zu treffen, dann ist die Nutzung übersinnlicher Quellen eine echte Bereicherung. Wenn ich jedoch die Verantwortung abgebe, dann schade ich mir selbst.

Ein Beispiel: Ich trage mich mit dem Gedanken, mich selbständig zu machen und habe auch schon einen Plan, wie das funktionieren soll. Weil ich mir unsicher bin, ziehe ich ein Medium zu Rate, welches mir sagt, dass das Projekt unter keinem guten Stern steht. An dieser Stelle habe ich zwei Möglichkeiten: Entweder, ich verwerfe meinem Plan, ziehe mich in mein Schneckenhaus zurück und werde depressiv, weil ich glaube, dass die Wahrsagerin gesagt hat, dass mein Plan zum Scheitern verurteilt ist. Oder ich übernehme die Verantwortung für mein Leben, meinen Plan und das, was ich in der Sitzung erfahren habe. Wenn ich das tue, dann lasse ich die gewonnenen Informationen in meine Betrachtungen einfließen, überprüfe meine eigene Intuition und verändere ggf. meinen Plan entsprechend. Nur weil das Potenzial für das Gelingen einer Idee mit bestimmten Rahmenbedingungen vielleicht nicht optimal ist, heißt das nicht, dass das Projekt als Ganzes schlecht ist. Manchmal genügt es, Details oder bestimmte Parameter zu verändern, um einen Weg, der bisher steinig und voller Hindernisse war, in eine Autobahn zu verwandeln 🙂

Meine Einstellung zum Thema Hellseher, Wahrsager und Kartenleger ist also kurz gesagt die folgende: Wenn man jemanden hat, mit dem die Chemie stimmt und dem man vertraut, dann kann man diese Informationsquelle durchaus nutzen. Man sollte jedoch die Informationen a) nicht wörtlich nehmen, sondern als das, was sie sind: Potenziale, und b) keine Entscheidungen treffen, die ausschließlich oder auch nur zum überwiegenden Teil auf diesen Informationen beruhen. Ich selbst nutze hellsichtige Berater im wesentlichen, um mir die Dinge, die mir meine eigene Intuition ohnehin schon eingegeben hat, bestätigen zu lassen. So betrachtet ist das Ganze ein wunderbares Spiel.

Kryon – eine Sekte?

Die Statistiken in meinem Blog zeigen, dass viele Besucher über die Schlagwörter “Kryon” und “Sekte” auf einem spezifischen Artikel in meinem Blog landen. In diesem Zusammenhang scheint es viel Verwirrung und Unsicherheit zu geben – deshalb möchte ich meine Sichtweise hierzu noch einmal in einigen Sätzen zusammenfassen.

1. Es gibt im deutschsprachigen Europa drei bekannte Channel, die von Kryon durchgegebene Texte veröffentlichen: Lee Carroll, Barbara Bessen und die Kryonschule in Rosenheim sowie ihre Ableger.

2. Lee Carroll war der erste, der die Wesenheit Kryon gechannelt hat – er tut dies bereits seit Ende der 1980er Jahre. Die Grundbotschaft der Informationen von Lee Carroll ist: Es sind nur Informationen – mache damit, was Du willst. Insbesondere betreibt Lee Carroll keinerlei Organisation, in der man Mitglied werden kann, bietet keine kostenpflichtigen Abonnements an und erhebt keinen Anspruch darauf, dass seine Informationen die absolute Wahrheit darstellen. Zusätzlich sind die Audiomitschnitte und Texte der Channellings – kostenlos – auf der Kryon Website herunterzuladen. Meine persönliche Meinung: Wer darin etwas Sektenhaftes sieht, der sollte sich mal ernsthaft überlegen, ob er an Verfolgungswahn leidet. Alternativ, wenn er Mitglied einer der großen Religionen ist, sollte er versuchen zu begreifen, dass das Zeitalter der Hexenverfolgung gottseidank hinter uns liegt.

3. Barbara Bessen channelt nach eigenen Aussagen seit ca. 10 Jahren Kryon und andere Wesenheiten. Auch sie bietet “nur” Bücher und Workshops an – etwas Sektenhaftes ist nicht zu erkennen. Mir persönlich liegen ihre Schriften nicht und ich finde es schade, dass die Aufmachung der Kryon Informationen wie ein Abklatsch von Lee Carroll aussieht.

4. Die Kryonschule in Rosenheim ist das, was ich am ehesten als Sekte bezeichnen würde. Neben Mitgliedschaften und regelmäßigen Zahlungen in Form von Abonnements sind mir hier schräge Zeremonien zu Ohren gekommen, die auf einen Personenkult um Sabine Sangitar hindeuten. Mein feiner Spürsinn für esoterische Trittbrettfahrer lässt mich grundsätzlich in die entgegengesetzte Richtung laufen, wenn ich vor mir irgendetwas von der Kryonschule sehe. Meine persönliche Meinung hierzu ist, dass die Kryonschule mit absoluter Vorsicht zu genießen ist und ich in jedem Fall einen weiten Bogen darum mache.

Fazit

Im Internet gibt es viel Verwirrung um den Namen Kryon und die Dinge, die Menschen damit verbinden. Der Begriff der Sekte ist meiner Meinung nach höchstens auf die Kryonschule anwendbar – bei Lee Carroll und Barbara Bessen kann ich davon keine Spur entdecken. Wichtig dabei ist auch zu verstehen, dass die drei aufgeführten Personen weder “unter einer Decke stecken” noch sonst irgendwie in Beziehung zueinander stehen. Es gab zwar zwei (auf Einladung von Lee Carroll durchgeführte) gemeinsame Veranstaltungen, das war’s aber auch schon.

Ob man die Informationen von Carroll und/oder Bessen gut findet und sie für sich nutzt, das ist die Sache jedes einzelnen. Hier gilt für mich die Prämisse, dass ich alles, was ich an Informationen geliefert bekomme, kritisch hinterfrage – mit dem Kopf und mit dem Herzen. Wenn der Kopf “nein” sagt und ganz besonders wenn das Herz “nein” sagt, dann verwerfe ich die Information – egal von wem sie kommt.

Wenn man darüber diskutiert, ob das Thema Kryon etwas mit Sekten zu tun hat, dann sollte man immer präzise sein, wen von den dreien man nun damit meint. Ich hoffe, dass dieser Post ein wenig mehr Klarheit in die Sache bringt.

Das eigentliche Geheimnis hinter “The Secret”

Ich hatte bereits vor kurzem den Film “The Secret – das Geheimnis” erwähnt. Für mich war dieser Film schon ein ziemlich erhellendes Erlebnis, denn er hat mir den Kontakt zu den Informationen von Abraham (gechannelt von Esther Hicks) eröffnet, eine Quelle, die sich für mich ebenso authentisch und wahr anfühlt wie die Channelings von Lee Carroll.

Wie ebenfalls schon geschrieben existieren von dem Film zwei Versionen – eine mit Esther Hicks/Abraham und eine ohne sie. Die Gründe, warum das so ist erklärt Esther in dem kleinen Video, das ich in meinem anderen Beitrag verlinkt habe. Als ich diese Erklärung vor wenigen Tagen das erste Mal sah habe ich mein Gefühl, dass Esther und Jerry Hicks sehr authentisch sind, wieder einmal bestätigt gesehen, denn die Art und Weise, wie das zustande gekommen ist fühlt sich sehr integer an.

Der Film “The Secret” handelt von Wissen, das angeblich unterdrückt wurde und wird und das nun an die Oberfläche kommen soll. So wie der Film aufgemacht ist, ist das “Geheimnis” das “Gesetz der Anziehung”, das universeller Natur ist und für alles und jeden im Universum gilt. Laut dem Gesetz der Anziehung zieht Gleiches Gleiches wie ein Magnet an. Dementsprechend können wir als Menschen, wenn wir an etwas wiederholt intensiv denken, eben das in unser Leben ziehen. Das Gesetz heißt wohlgemerkt das “Gesetz der Anziehung” und nicht das “Gesetz der Abstoßung”. Das bedeutet, dass es so etwas wie eine Verneinung dabei nicht gibt. Wenn wir also an die Dinge denken, die wir nicht in unserem Leben haben wollen, dann ziehen wir diese Dinge trotzdem an. Der ständige Gedanke “ich will nicht krank sein” sorgt also dafür, dass wir letztlich krank werden. Doch das ist kein Problem, denn wenn man das einmal verstanden hat, dann beginnt man automatisch damit, an das zu denken, was man will, anstatt an das, was man nicht will. Der hilfreichere Gedanke aus meinem Beispiel wäre dann also “Ich bin gesund”. So einfach ist das 🙂

Die Basis von Abrahams Lehren ist, dass alle Menschen Teil der “Source Energy”, also der Energie der (göttlichen) Quelle sind. Der Mensch ist also ein spirituelles Wesen, das sich zeitweilig einen Körper zugelegt hat. Dies steht im diametralen Gegensatz zur Weltanschauung vieler Religionen und insbesondere der Wissenschaft, nach deren Meinung der Mensch ein Körper ist, der (vielleicht) eine Seele hat. Diese Invertierung, die übrigens von sehr vielen spirituellen Quellen ebenso beschrieben wird, gibt uns als Menschen die totale Macht über unser Leben. Zusammen mit dem Gesetz der Anziehung bedeutet das nämlich, dass wir für alles (ich wiederhole: ALLES), was in unserem Leben geschieht, die Verantwortung tragen, weil wir es angezogen haben. Dies gilt für die angenehmen und guten Dinge ebenso wie für alles Negative und Schlechte, was uns jemals wiederfahren ist. Dieser Punkt wird im Film “The Secret” tatsächlich sehr schön beschrieben.

Was jedoch in der zweiten Version, in der Esther Hicks herausgeschnitten wurde, vollständig fehlt, ist der Aspekt der Göttlichkeit des Menschen. Der Film ist damit zwar immer noch ganz nett, erzählt jedoch nur einen Teil der Wahrheit. Esther drückt das in dem Video auf YouTube so aus, dass der Film, der ja eigentlich ein Geheimnis aufdecken will, nur noch damit weitermacht, das eigentliche Geheimnis (dass wir alle ein Teil der göttlichen Energies sind) unter Verschluss zu halten. Andererseits ist die Masse der Menschen vielleicht auch noch nicht bereit, die vollständige Wahrheit zu hören und auszuhalten. Wie auch immer …

Wer sich für die volle Breitseite an Informationen interessiert, dem kann ich nur die Bücher von Esther und Jerry Hicks empfehlen, besonders das Buch “Wünschen und Bekommen“. Es ist ein wunderbarer Einstieg in die Lehren von Abraham und hat schon viele Menschen zu Tränen gerührt.

Über das Geschäftsleben

Dieser Text ist eine Übersetzung eines Artikels von Eckhart Tolle. Den Originaltext kann man hier sehen: http://communicate.eckharttolle.com/news/?p=570. In diesem kurzen Artikel kommen einige sehr interessante (und meiner Meinung nach wahre) Aspekte des Geschäftslebens und wie man es besser machen kann zur Sprache.

Frage: Ich habe gerade mein BWL-Studium beendet. Kannst Du etwas über den gegenseitigen Austausch sagen und wie man auf geschäftlicher Ebene ein ehrliches “nein” kommunizieren kann?

Antwort: Ja. Egal ob es ums Geschäft oder etwas anderes geht – die Frage ist immer, ob die transzendente Dimension immer noch im Hintergrund wirkt, während ihr im Vordergrund über das Geschäft redet. Wenn die transzendente Dimension nicht dabei ist, dann wir das Geschäft problematisch und eigennützig. Das gerät sogar in Konflikt mit dem, was ein viel effizienterer Weg sein könnte, wie man Geschäfte machen kann. Wenn man den eigenen Vorteil auf Kosten der anderen Person sucht, dann wird das Geschäftsleben schnell krank.

Wahrscheinlich ist es einfacher, wenn ich Euch ein Beispiel gebe. Lasst uns annehmen, ihr wollt etwas verkaufen. Wenn ihr etwas verkaufen wollt, dann kommt ihr immer in Kontakt mit einem anderen Menschen. Ihr besprecht das Geschäft auf der praktischen Ebene. Das ist auch nötig. Ihr erklärt, was ihr anzubieten habt und der andere hört zu, stellt Fragen und ihr erklärt noch mehr. Die Frage ist dann, könnt ihr den anderen empathisch spüren? Könnt ihr das Bewusstsein, das dem anderen Menschen Leben einhaucht fühlen, das Bewusstsein hinter den bloßen Worten? Könnt ihr die Essenz dieser Person wahrnehmen? Ihr spürt das gemeinsame Bewusstsein von Euch und dem anderen. Wenn der andere  dagegen für Euch ein Mittel zum Zweck wird, dann entstehen negative Gefühle. Man kann das bei vielen Menschen beobachten. Wenn man das Geschäft nicht abschließen kann, werden sie zornig und negativ. Sie waren nicht an Dir als Mensch interessiert. Sie waren nur an der Rolle interessiert, die Du gespielt hast, denn dadurch wollten sie ihre eigene Rolle verbessern.

Diejenigen, die – auch in der Geschäftswelt – sehr erfolgreich sind, sind üblicherweise diejenigen, die nicht primär am Ergebnis ihres Rollenspiels interessiert sind, sondern vielmehr am anderen Menschen. Sie genießen es, mit jemandem zusammen zu sein. In der Tat bedeutet das, das man die Gesellschaft anderer Menschen nur wirklich genießen kann, wenn man in der Lage ist, die Begrenzungen der eigenen Persönlichkeit zu überwinden, wenn man, anders gesagt, die transzendente Dimension erreichen kann. Und das gilt für jede Art von Beziehung, egal ob es sich um eine intime oder eine geschäftliche Beziehung handelt. Ist die transzendente Dimension miteinbezogen? Das ist die Frage.

Ich habe gelegentlich Menschen im Geschäftsleben getroffen, die dir etwas verkaufen wollen. Und wenn Du sagst: “Nein, ich bin nicht interessiert. Ich werde mir mal die Konkurrenz ansehen”, dann ist ihre Antwort: “In Ordnung. Schau Dich nur um.” Es macht ihnen tatsächlich nichts aus, denn sie lieben es einfach, mit anderen Menschen in Kontakt zu sein. Und die Menschen kommen wieder zu ihnen zurück. Sie genießen die Interaktion im gegenwärtigen Moment ohne dass sie dich als Mittel zum Zweck sehen.

Wenn es Dir gelingt, im Geschäftsleben die transzendente Dimension in eine Beziehung miteinzubringen, dann existiert die Angst, dass der andere dich vielleicht betrügen könnte, nicht mehr. Misstrauen ist ein wesentlicher Teil der egoistischen Selbstwahrnehmung. Wenn Du im Jetzt lebst, dann stellst du die Beweggründe der Menschen noch nicht einmal mehr in Frage. Du schaust nur und sprichst. Die Beweggründe sind dir egal. Ich bin immer überrascht, wenn Menschen über die Beweggründe anderer Menschen sprechen. Ich nehme diese niemals wahr. Vielleicht haben sie recht aber ich nehme sie nicht wahr. Ich will sie nicht wahrnehmen.

Abraham Hicks

Vor einer Reihe von Jahren bin ich (noch bevor der riesen Hype losging) über den Film “The Secret” gestolpert. Obwohl mir die Aufmachung insgesamt etwas reißerisch vorkam war die Botschaft jedoch glasklar. Es war einer dieser Momenten in denen sich die absolute Wahrheit zeigte (und sie war wie immer sehr einfach und simpel). Ein wenig später bemerkte ich, dass das Fundament des Films aus der Arbeit und den Channelings von Esther Hicks, die als eine von vielen im Film spricht, besteht. Das ganze “Gesetz der Anziehung” ist das Herz der Channelings von Abraham – der Wesenheit, die Esther seit über 20 Jahren channelt.

Um so erstaunter war ist, als es auf einmal eine zweite Version des Films “The Secret” gab, bei dem Esther und alles rund um Abraham herausgeschnitten waren. Ich habe mich nicht wirklich weiter mit dem Thema beschäftigt, jedoch war es die ganze Zeit eine offene Frage, die in mir schlummerte. Heute bin ich jedoch über ein Video bei YouTube gestolpert, in dem Abraham (via Esther) erklärt, wie es dazu kam. Besonders der letzte Teil ist für mich hochinteressant gewesen. Der wesentliche Punkt ist der, dass das eigentliche Geheimnis nach Ansicht von Esther/Abraham nicht im Gesetz der Anziehung selbst besteht sondern vielmehr im nicht-physischen, bei dem es um die Höhere Führung geht. Das eigentliche “Geheimnis” um das es bei dem Film geht ist, dass wir alle spirituelle Wesen sind, die in einem physischen Körper leben (und nicht umgekehrt körperliche Wesen, die eine Seele haben).

Indem diese Information aus dem Film herausgeschnitten wurde, trägt er tatsächlich eher dazu bei, das Geheimnis weiter zu unterdrücken als es für alle Menschen zu lüften. Insgesamt ein sehenswertes Video!

Zum eigentlichen “Secret” gibt es ein wundervolles Interview mit Esther & Jerry Hicks und Abraham, das leider meines Wissens noch nicht auf Deutsch erschienen ist. Wer aber halbwegs gut Englisch versteht, wird gut mitkommen.

Über spirituelle Literatur

Wie schon geschrieben waren die Channelings von Lee Carroll und Kryon für mich der Einstieg in eine spirituelle Weltsicht. Gerade habe ich das aktuelle Buch mit Informationen über die 12 DNS-Schichten beendet. Besonders gefallen hat mir ein Teil des Nachworts, den ich hier (vom Englischen ins Deutsche übersetzt) wiedergeben möchte:

“Lasse zu, dass dieses Buch Dir dabei hilft, Dir eines großartigeren Daseinszweckes bewusst zu werden, den Schöpfer in Dir selbst zu finden und zu beginnen, glücklich, zentriert und voller Hoffnung für die Menschheit zu erwachen. Wenn Dir ein anderes Buch in die Hände fällt, das den gleichen Effekt für dich hat, dann lies es und stelle es im Regal gleich neben dieses Buch. Wenn Du einen Prozesse entdeckst, der hilft, die Prinzipien dieses Buchs zu lehren (auch wenn er nicht von mir stammt), dann benutze ihn! Benutze Deine Fähigkeit der Unterscheidung, die in Deiner DNS zuhause ist und wäge die Energien ab, die da draußen sind, denn das gibt es viel, was abgewägt werden möchte.

Wenn es zu Deinem Herzen singt, dann ist es einfach eine Fortführung dieser Lehre. Wenn es Dir dabei hilft, heil zu werden und zu verstehen, dann feiere es. Wenn Du es liest und dann sagen kannst “Es ist in Übereinstimmung mit meiner Seele”, egal was gerade passiert, dann gib es niemals wieder auf. Wenn Du vor Freude weinen kannst, weil Du Deinen Lebenszweck und Deinen Platz im Universum gefunden hast, dann lies es immer wieder. Wenn irgendwann irgendjemand 27 DNS-Schichten identifiziert, dann feiere sie alle.

Wenn ein Buch aber kritisiert, dramatische Weltuntergangsszenarien ausmalt und Dir weismachen will, dass Du etwas tun musst, um all die guten Dinge verdient zu haben, wenn es Dir den Tag Deines Todes vorhersagt, ihn in der letzten Minute wieder ändert und Dir erzählt, dass “wir es uns anders überlegt haben”, dann sieh es als das an, was es ist: reines Marketing-Geschwätz.”

Ich kann diesen Sätzen nur zustimmen. Wenn etwas sich gut anfühlt, wenn es unser Herz zum singen bringt und uns in unsere Macht und Selbstverantwortung bringt, dann kann es nur eine der vielen Facetten der Wahrheit sein.  Wenn sich etwas schlecht anfühlt, uns abhängig und machtlos macht, dann ist es sicher weit von der Wahrheit entfernt.

Urteile nie!

Es gab einmal in einem Dorf einen alten Mann, der sehr arm war, aber trotzdem von Königen beneidet wurde, denn er besaß ein schönes Pferd.

Ein Pferd von solcher Qualität war noch nie gesehen worden, solche Schönheit, solcher Stolz, solche Stärke! Könige bewarben sich um das Pferd und boten fabelhafte Preise, aber der alte Mann kannte nur eine Antwort:

“Dieses Pferd ist für mich kein Pferd, sondern ein Freund, es ist kein Besitz. Soll ich einen Freund verkaufen? Nein, das kommt nicht in Frage.”

Der Mann war arm und hatte allen Grund, der Versuchung zu erliegen, aber er verkaufte das Pferd nie.

Eines Morgens entdeckte er plötzlich, dass das Pferd nicht mehr im Stall war. Das ganze Dorf versammelte sich und alle sagten:

“Das hast du nun davon, du alter Narr! Wir haben es vorher gewusst, eines Tages musste das Pferd ja gestohlen werden! Denn wie hättest du bei deiner Armut einen solchen Schatz richtig behüten können? Du hättest besser daran getan, das Pferd zu verkaufen. Du hättest astronomische Summen dafür verlangen können, jeden Phantasiepreis! Jetzt ist das Pferd weg. Jetzt siehst du, was für ein Fluch, was für ein Unglück es für dich war.”

Der alte Mann sagte:

“Ihr müsst nicht übertreiben! Sagen wir einfach: Das Pferd ist nicht im Stall. Das ist die einzige Tatsache, alles andere ist Interpretation. Ob es nun ein Unglück ist oder nicht, wie wollt ihr das wissen? Wie könnt ihr das beurteilen?”

Die Leute sagten:

“Uns kannst du nichts vormachen. Wir mögen zwar keine großen Philosophen sein, aber hier braucht man auch keine Philosophie. Es ist eine klare Tatsache, dass ein Schatz verloren gegangen ist, und das ist ein Unglück.”

Der alte Mann erwiderte:

“Ich bleibe dabei: Die einzige Tatsache ist, dass der Stall leer ist und das Pferd fort ist. Darüber hinaus weiß ich nicht, ob Unglück oder Segen, denn so ein Urteil ist begrenzt und niemand weiß, was noch kommt. “

Er wurde ausgelacht.

Die Leute hielten den alten Mann für verrückt, Sie hatten es schon immer gewusst, dass er nicht richtig im Kopf war, sonst hätte er ja sein Pferd verkauft und in Saus und Braus gelebt… Stattdessen fristete er sein Leben als Holzfäller. Obwohl er sehr alt war, fällte er immer noch Bäume, brachte das Holz aus dem Wald und verkaufte es. Er lebte jetzt von der Hand in den Mund, hatte nur das Nötigste und nie wirklich genug. Aber jetzt war ihnen das endgültig klar, dass er verrückt war.

Nach vierzehn Tagen kam plötzlich eines Nachts das Pferd zurück. Es war nicht gestohlen worden, es war nur in die Wildnis gelaufen. Es kam nicht nur zurück, sondern es brachte auch noch zwölf andere Wildpferde mit.

Und wieder kamen die Leute zusammen und sagten:

“Alter, du hast Recht gehabt, wir haben uns geirrt. Es war kein Unglück, sondern ein Segen. Es tut uns leid, dass wir dir Vorwürfe gemacht haben.”

Und der alte Mann sagte:

“Ihr geht schon wieder zu weit. Könnt ihr nicht einfach sagen, dass das Pferd zurück ist und dass es zwölf andere Pferde mitgebracht hat? Warum urteilt ihr? Wer will wissen, ob es ein Segen ist oder nicht? Es ist nur ein Bruchstück, und wenn man den ganzen Zusammenhang nicht kennt, wie kann man dann urteilen? Wie könnt ihr über ein Buch urteilen, wenn ihr nur eine Seite gelesen habt? Wie könnt ihr über eine ganze Seite urteilen, wenn ihr nur einen Satz gelesen habt? Wie könnt ihr über einen Satz urteilen, wenn ihr nur ein Wort davon gelesen habt? Und was ihr in der Hand haltet, ist weniger als ein Wort – das Leben ist so unendlich! Ihr habt nur das Bruchstück eines Wortes in der Hand und habt über die ganze Welt geurteilt. Sagt also nicht, dass dies ein Segen ist, denn wer weiß…. Und ich bin völlig damit zufrieden, dass ich es nicht weiß. Lasst mich also bitte in Ruhe.”

Dieses Mal hielten die Leute den Mund. Vielleicht hatte der alte Mann ja wieder Recht.

Also sagten sie nichts, aber im Stillen wussten sie natürlich, dass er sich irrte.

Zwölf herrliche Pferde waren mit dem einen Pferd zurückgekommen! Wenn sie ein bisschen eingeritten wurden, könnten sie bald alle verkauft werden und massenhaft Geld einbringen.

Der alte Mann hatte einen jungen Sohn, es war sein einziger. Dieser Sohn begann nun die Wildpferde zu zähmen. Eine Woche später stürzte er von einem der Pferde und brach sich beide Beine.

Wieder kamen die Leute zusammen. Und die Leute sind überall die “Leute” und überall sind sie wie ihr. Und wieder urteilten sie sofort. Wie schnell so ein Urteil feststeht!

Sie sagten:

“Du hattest Recht. Was du geahnt hast, hat sich wieder einmal bestätigt. Es war kein Segen, es war doch ein Unglück. Dein einziger Sohn hat seine Beine verloren! Wer soll jetzt die Stütze deiner alten Tage sein? Jetzt bist du ärmer denn je.”

Der alte Mann sagte:

“Könnt ihr denn nicht ein Mal aufhören mit eurem Urteil? Ihr geht schon wieder zu weit…sagt einfach, dass mein Sohn seine Beine gebrochen hat. Keiner weiß, ob das nun ein Glück oder ein Unglück ist. Keiner! Es ist wieder nur ein Bruchstück, und wir bekommen nie mehr als ein Bruchstück zu sehen. Das Leben zeigt sich nur in Fragmenten, aber unsere Urteile fällen wir immer über das Ganze.”

Ein paar Wochen später geschah es, dass ein Krieg mit dem Nachbarland ausbrach, und alle jungen Männer wurden zur Armee eingezogen. Nur der Sohn des alten Mannes blieb zurück, weil er ein Krüppel war. Die Leute kamen zusammen, weinend und klagend, denn aus jedem Haus wurden die jungen Männer mit Gewalt abgeholt. Und es bestand keine Aussicht, dass sie je wiederkämen, denn das Land mit dem Krieg geführt wurde, war ein sehr großes Land, und die Schlacht war von vorneherein verloren. Also würden sie nicht zurückkommen… Das ganze Dorf weinte und klagte und sie kamen zu dem alten Mann und sagten:

“Wie Recht du hattest Alter! Weiß Gott, wie Recht du hattest, es war ein Segen: Dein Sohn mag zwar ein Krüppel sein, aber wenigstens bleibt er bei dir. Unsere Söhne werden wir nie wieder sehn. Er wenigstens lebt und ist bei dir, und nach und nach wird er schon wieder das Laufen lernen. Vielleicht wird er noch ein bisschen humpeln, aber er wird wieder in Ordnung kommen.”

Der alte Mann wehrte ab:

“Es ist einfach unmöglich, mit euch Leuten zu reden. Ihr könnt es einfach nicht lassen – ewig diese Urteile. Niemand weiß etwas! Sagt doch nur, dass eure Söhne in die Armee geholt worden sind und mein Sohn nicht. Aber ob das nun ein Segen ist, oder ein Unglück, das weiß niemand. Kein Mensch wird das je wissen. Nur Gott allein weiß es.”

Und wenn wir sagen: “Nur Gott weiß es”, dann heißt das, dass nur das Ganze es weiß.

Urteile nicht, sonst wirst du dich nie mit dem Ganzen vereinigen können. Dann wirst du immer nur an den Bruchstücken kleben und aus den geringsten Anlässen große Schlüsse ziehen. Wie leicht vergisst du, dass es Dinge gibt, die über deinen eigenen Horizont hinausgehen.

Also urteile nie!

Laotse

Sokrates zum Thema Klatsch & Tratsch

Sokrates (Photo by Eric Gaba, July 2005)Ein Freund kam aufgeregt zu Sokrates und sagte:”Sokrates, hast du schon gehört? Ich muss dir dringend erzählen von…!”

“Halt, mein Freund”, sagte Sokrates beruhigend, “Hast du dir schon die drei Fragen vorgelegt, bevor du sprichst?”

Freund: “Welche drei Fragen, Sokrates?”

Sokrates: “Die erste Frage: Ist es wahr, was du mir berichten willst?”

Freund: “Nun, ich habe es zwar nicht selbst gesehen. Aber die Leute erzählen es sich!”

Sokrates: “Die zweite Frage: Ist es etwas Gutes?”

Freund: “Nein, das nicht. Im Gegenteil, aber das ist’s gerade ..!”

Sokrates: “Also die dritte Frage: Ist es notwendig, mein Freund, dass du es mir berichtest?”

Freund: “Notwendig wohl nicht, Sokrates, aber es dürfte doch so unterhaltsam zu hören sein.”

Sokrates: “Dann, mein Freund, lass uns schnell den Göttern Dank sagen, dass wir der Gefahr entronnen sind, unbekannte Fehler eines Nächsten ohne Not zu offenbaren oder zu vergrößern, meinst du nicht auch?”

Channelings und was daraus gemacht wird

Der Einstieg in meine Spiritualität waren vor über 10 Jahren die Bücher von Lee Carroll, der die Wesenheit Kryon channelt. Gleich vorab: Bitte nicht verwechseln mit Sekten wie der Kryonschule in Rosenheim und ihren Ablegern. Ich spreche von den ursprünglichen Informationen und nicht dem was “geschäftstüchtige” Menschen daraus gemacht haben.

Kleine Nebenbemerkung: In den ersten Kryon Büchern ist sehr klar die Rede davon, dass die gechannelten Informationen jedermann als Anregung dienen und insbesondere keine Kirchen, Schulen, Gruppen oder ähnliche Organisationen gegründet werden sollen. Als ich dann das erste Mal von der “Kryonschule” gehört habe musste ich schon schmunzeln.

Aber zurück zum Thema: Was mich an den Büchern fasziniert hat ist einerseits die Botschaft, dass alles an Informationen, Channelings und ähnlichen Dingen was uns Angst macht nicht authentisch ist und letztlich dazu dient, Kontrolle über uns zu erlangen. Ich kann gar nicht beschreiben, wie sehr das in Resonanz mit mir geht, denn im Umkehrschluss lautet die Botschaft, dass die Wahrheit immer reine Liebe ist. Ich finde dies eine sehr hilfreiche Vorstellung, denn das befreit einen von der Angst, die man glaubt vor “gefallenen Engeln”, übersinnlichen Angriffen oder sonstigen Dämonen haben zu müssen. Ich bin tatsächlich zu der Überzeugung gekommen, dass es so etwas nicht gibt und wenn ich das Gefühl habe, dass mich jemand energetisch angreift oder aussaugt, dann ist es an mir dafür zu sorgen, dem ein Ende zu bereiten indem ich “einfach” meine Grenzen klar setze und meine unterschwellig gegeben Einwilligung zu dem Spielchen zurückziehe. Das Wort “einfach” steht dabei in Anführungszeichen, weil es natürlich keineswegs immer einfach ist. Der Punkt ist aber ein anderer: Es gibt niemanden auf der Welt, der die Macht hat, mich ohne mein auf irgendeiner Ebene gegebenes Einverständnis energetisch anzugreifen. Dementsprechend habe ich die vollständige Macht über meine energetische Unversehrtheit. Und schwupps … schon sind auch Opferbewusstsein und Selbstmitleid die Zähne gezogen 🙂

Ein weiterer wesentlicher Punkt in den Channelings von Lee Carrol ist die Tatsache, dass er zu keiner Zeit dazu aufruft, die Informationen zu “glauben”. Immer wieder wird darauf hingewiesen, dass jeder selbst dafür verantwortlich ist, die Worte auf den Prüfstand zu stellen und für sich selbst zu entscheiden, was davon stimmig ist und was nicht. So in etwa ist meine Vorstellung von einer aufgeklärten Spiritualität (siehe dazu auch meinen ersten Post). Jeder nehme sich das aus jeder Quelle, was er mag und was in sein Weltbild passt.

Dementsprechend finde ich es auch lustig, wie findige Geschäftemacher eine solche Aussage in kürzester Zeit in das genaue Gegenteil verdrehen (siehe oben, Kryonschule) … in 48 Schritten zur Erleuchtung. Garantiert 😉 Und natürlich geht das auch keinesfalls mit deinem Namen, den Du schon so viele Jahre trägst. Du brauchst natürlich noch einen Ursprungsnamen, der Dir für nur 40 EUR vom Sektenguru mitgeteilt wird. Hallo!? Ich finde meinen Namen gut und wenn er für die Jungs (und Mädels) auf der anderen Seite des Schleiers nicht gut genug ist, dann ist das deren Pech 🙂 Quintessenz zur Kryonschule: Jeder mache was er will … ich habe mich jedoch entschieden da einen großen Bogen herum zu machen.

Noch einmal zurück zum Original von Lee Carroll. Ich folge den Channelings nicht dauernd sondern nur phasenweise. Was mich jedoch in den letzten Wochen wieder sehr an die ursprünglichen Gründe erinnert hat, warum mich die Botschaften von Kryon so ansprechen, war ein kurzes Channeling über die “shoulds”, also die Dinge von denen andere Menschen behaupten, wir sollten dies oder jenes tun. Dort fand ich besonders die Aussage über die Schulmedizin interessant: Wenn Menschen sagen, dass der Körper sich ja letztlich vollständig selbst heilen kann (was er kann!) wieso sollte man dann noch zu Ärzten gehen oder Medikamente nehmen. Die Antwort: Weil wir offensichtlich einfach noch nicht so weit sind, dass wir mit dem reinen Bewusstsein uns selbst immer heilen können. In meinen Worten: Wer aus lauter spiritueller Verbohrtheit darauf verzichtet dann, wenn es angebracht ist die Hilfe der Schulmedizin in Anspruch zu nehmen, der ist selbst dran Schuld wenn er letztlich früh stirbt und die einzige wirkliche göttliche Aufgabe auf dieser Erde, nämlich möglichst lange am Leben zu bleiben um zu lernen und unser Licht leuchten zu lassen, vermasselt. Aber natürlich ist auch das wieder die Entscheidung eines jeden selbst 😉

Materielles und Sicherheit

Vor wenigen Tagen hat mich eine CD mit diversen Audiodateien von Eckhart Tolle erreicht, die mir eine liebe Freundin geschickt hat. Seine Lebensgeschichte ist wirklich faszinierend, wobei ich gerne darauf verzichte, mein Leben erst einmal komplett zusammenzubrechen zu lassen, bevor etwas Neues entsteht. Ich ziehe es vor, die Widerstände gegen die Veränderung aufzugeben und so eine mehr oder weniger sanfte Transformation zu durchleben. Wobei die Definition von “sanft” durchaus dehnbar ist 😉

Einer der Kernpunkte in dem Material von Tolle war für mich diesmal erneut der Hinweis, dass der Glaube an Sicherheit durch Materielles (sei es Besitz, Geld, der Arbeitsplatz oder Versicherungen) eine Illusion ist. In der Welt gibt es keine Sicherheit im außen. Geld kann Wertlos werden, Besitz kann zerstört oder enteignet werden, der Arbeitsplatz kann von heute auf morgen verloren gehen und über das Thema Versicherungen (“Geschäft mit der Angst”) möchte ich mich lieber gleich gar nicht auslassen. Vielleicht werde ich das später noch tun. Es ist auf jeden Fall offensichtlich, dass die Idee, dass Materielles uns irgendeine Form von Sicherheit bringt nicht mehr als eine Seifenblase ist.

Nun ist der Mensch aber in der Regel dennoch bestrebt, irgendwo das Gefühl der Sicherheit zu finden. Und hier liegt auch schon der Schlüssel zu echter Sicherheit. Sie ist nicht mehr (und nicht weniger) als ein Gefühl. Und Gefühle sind nicht an Dinge (oder Menschen) gebunden, sie existieren unabhängig von der Außenwelt in uns. Das Ziel kann also sein, die Sicherheit in uns zu finden, um uns geborgen zu fühlen, egal was draußen alles los ist. Dies ist die einzige reale Sicherheit, die es in dieser Welt gibt.

Die Frage, ob es einen Weg gibt, der uns garantiert dort hin führt kann ich leider nicht beantworten. Oder vielleicht doch: Ich bin überzeugt davon, dass es für jeden Menschen einen oder mehrere Wege gibt, die innere Sicherheit zu finden. Garantiert. Die Kunst ist lediglich, herauszufinden, wie dieser Weg aussieht. Ganz sicher wird er für die wenigsten darin bestehen, Programme à la “Zum Aufstieg in 27 Lektionen” wie sie von diversen sektenartigen Organisationen für viel Geld angeboten werden zu machen. Tatsächlich ist der Weg zur eigenen inneren Sicherheit höchst individuell und wird von viele Seiten Impulse und Einflüsse erhalten. Der erste und wichtigste Schritt ist dabei, denke ich, für alle gleich: Erkenne, dass wahre Sicherheit nicht von außen kommen kann sondern nur von innen.

Eine weitere Aussage von Eckhart Tolle hat sich auch in meinem Gedächtnis verankert: Wenn wir versuchen, mit aller Gewalt im Außen die Sicherheit zu finden, die wir innen noch nicht gefunden haben, dann sind wir eigentlich schon tot: Stellen Sie sich einen Menschen vor, der angestellt ist, einen sicheren Job hat und mit Sicherheit weiß, dass er in 20 Jahren eine Pension erhalten wird. Dann wird er mit Sicherheit noch einige Jahre leben um anschließend mit 100 prozentiger Sicherheit zu sterben. Wie gruselig ist denn bitte diese Aussicht? Sie bietet keinerlei Platz mehr für die spannenden Mysterien des Lebens. Für Neues, für Interessantes, für Unerwartetes. Prototyp dieses Konzepts ist wohl das Lied “Ich war noch niemals in New York” von Udo Jürgens.

Das Bild, das Tolle hier malt erzeugt vor meinem geistigen Auge einen Film mit einer sprichwörtlichen “grauen Maus”, die mit grauem Gesicht morgens zur Arbeit geht, in dem Bewusstsein, dass er oder sie um fünf die Arbeit wieder verlassen wird um nach Hause zu gehen (wo alles so ist wie immer). Nachts sehnt er/sie sich nach der Rente, um nicht mehr arbeiten zu müssen. Und wenn das Rentenalter dann endlich da ist, dann stellt der Arzt einige Monate später eine tödliche Krankheit fest, die der grauen Maus nur noch wenig Zeit gibt, die Rente zu genießen. Irgendwie ist das nicht das, was ich mir für mein Leben wünschen würde. Deshalb gilt es, die Unsicherheit und den beständigen Wandel vollständig zu akzeptieren. Aber wow … das ist ein harter Brocken! Ich arbeite daran 🙂