Die FAZ über ADHS und Ritalin

Hier ist ein schon etwas älterer, aber nichtsdestotrotz hochinteressanter und sehr nachdenklicher Artikel über die Modekrankheit ADHS und die dazugehörige Modedroge Ritalin aus der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Lesenswert! Ein kurzes Zitat:

Keine Krankheit, ein Deutungsmuster: als psychisch krank wird definiert, was gegen bestimmte Regeln verstößt und von Normen abweicht. Diese Normen sind nicht ein für alle Mal festgelegt, sie können sich verändern. ADHS ist ein Jungen-Syndrom. Jungen bekommen die Diagnose viermal so oft wie Mädchen. Sie sind es, die über die Stränge schlagen und gegen Regeln verstoßen. Wer hat sich verändert? Die Jungen? Die Regeln?

http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/ritalin-gegen-adhs-wo-die-wilden-kerle-wohnten-11645933.html

Hellseher, Wahrsager, Kartenleger

Nachdem ich die Überschrift eines Artikels im Main-Echo zum ungebrochenen Trend zur Esoterik in Deutschland gelesen habe (berichtet wurde über eine moderne “Hexe” und Kartenlegerin), bin ich nicht umhingekommen, mir einige Gedanken über dieses Thema zu machen und sie niederzuschreiben.

Vorab: Ich bin der Überzeugung und weiß aus eigener Erfahrung, dass es so etwas wie “übersinnliche Fähigkeiten” gibt, und dass auch Kartenlegen durchaus das Potenzial hat, zu Erkenntnissen und Informationen zu führen. Ich weiß auch, dass es in diesem Bereich Betrüger, etc. gibt – die will ich hier aber von vorneherein ausblenden.

Was hat es also mit der Hellseherei auf sich? Zuallererst möchte ich feststellen, dass es Teil meines Weltbildes ist, dass jeder Mensch zusätzlich zu seinen fünf Sinnen weitere, also  “übersinnliche”, Wege der Wahrnehmung hat, die Intuition ist zum Beispiel so einer. Derartige Fähigkeiten sind also nicht einzelnen, “besonderen” Menschen vorbehalten, es handelt sich vielmehr um ein Talent wie Musikalität oder handwerkliches Geschick, etc. – dem einen fällt es leicht, dem anderen nicht. Dennoch kann jeder Mensch seine übersinnlichen Antennen schulen und trainieren, und sie dafür nutzen, sein Leben eleganter und leichter zu leben.

Manchmal gibt es Situationen, in denen es hilfreich ist, auf die Fähigkeiten eines anderen zurückzugreifen, der ein gewisses Thema, z.B. das Hellsehen, viel besser beherrscht als man selbst. Auch hier bemühe ich wieder den Vergleich zu den anderen Talenten: Wenn der Tank meines Autos leer ist, dann kann ich mir selbst helfen. Wenn es aber kaputt ist, versuche ich es normalerweise nicht selbst zu reparieren, sondern suche jemanden auf, der sich damit auskennt, also einen KFZ-Mechaniker. In diesem Licht betrachtet sind Medien, Hellseher und Kartenleger nur Dienstleister, wie alle anderen auch.

Ein wesentlicher Punkt für mich ist, dass ich vollständig davon überzeugt bin, dass wir unser Leben selbst gestalten. Im Umkehrschluss heißt das, dass niemand (niemand!) in der Lage ist, die Zukunft exakt vorauszusagen, denn ich kann mich in jedem Moment umentscheiden. Dennoch gibt es Potenziale für eine mögliche Zukunft, und manche von den Potenzialen sind kraftvoller (oder “wahrscheinlicher”) als andere. Wenn mir ein Hellseher oder Kartenleger etwas über meine Zukunft sagt, dann beziehen sich die Aussagen immer nur auf Potenziale, und die haben jederzeit die Möglichkeit, eben auch nicht einzutreffen. Zumindest für mich macht das den Umgang mit übersinnlichen Informationen sehr viel entspannter 🙂

Das Wichtigste bei alledem ist jedoch, wie man mit den Informationen, die man in Bezug auf zukünftige Potenziale erhält, umgeht. Auch dieses Thema lässt sich, wie so vieles im Leben, wieder auf den Begriff “Eigenverantwortung” zurückführen. Wenn ich die Informationen nutze, um eigenverantwortlich mündige Entscheidungen für mein Leben zu treffen, dann ist die Nutzung übersinnlicher Quellen eine echte Bereicherung. Wenn ich jedoch die Verantwortung abgebe, dann schade ich mir selbst.

Ein Beispiel: Ich trage mich mit dem Gedanken, mich selbständig zu machen und habe auch schon einen Plan, wie das funktionieren soll. Weil ich mir unsicher bin, ziehe ich ein Medium zu Rate, welches mir sagt, dass das Projekt unter keinem guten Stern steht. An dieser Stelle habe ich zwei Möglichkeiten: Entweder, ich verwerfe meinem Plan, ziehe mich in mein Schneckenhaus zurück und werde depressiv, weil ich glaube, dass die Wahrsagerin gesagt hat, dass mein Plan zum Scheitern verurteilt ist. Oder ich übernehme die Verantwortung für mein Leben, meinen Plan und das, was ich in der Sitzung erfahren habe. Wenn ich das tue, dann lasse ich die gewonnenen Informationen in meine Betrachtungen einfließen, überprüfe meine eigene Intuition und verändere ggf. meinen Plan entsprechend. Nur weil das Potenzial für das Gelingen einer Idee mit bestimmten Rahmenbedingungen vielleicht nicht optimal ist, heißt das nicht, dass das Projekt als Ganzes schlecht ist. Manchmal genügt es, Details oder bestimmte Parameter zu verändern, um einen Weg, der bisher steinig und voller Hindernisse war, in eine Autobahn zu verwandeln 🙂

Meine Einstellung zum Thema Hellseher, Wahrsager und Kartenleger ist also kurz gesagt die folgende: Wenn man jemanden hat, mit dem die Chemie stimmt und dem man vertraut, dann kann man diese Informationsquelle durchaus nutzen. Man sollte jedoch die Informationen a) nicht wörtlich nehmen, sondern als das, was sie sind: Potenziale, und b) keine Entscheidungen treffen, die ausschließlich oder auch nur zum überwiegenden Teil auf diesen Informationen beruhen. Ich selbst nutze hellsichtige Berater im wesentlichen, um mir die Dinge, die mir meine eigene Intuition ohnehin schon eingegeben hat, bestätigen zu lassen. So betrachtet ist das Ganze ein wunderbares Spiel.

Katzengedanken

Manchmal möchte ich schon gerne wissen, was in diesem kleinen Kopf vorgeht, wenn unser Kater auf dem Klodeckel sitzt und mir mit diesem Blick einer Sphinx beim Zähneputzen mit der elektrischen Zahnbürste zusieht …

Wenn doch die Telekom …

… nur immer so schnell wäre, wie in diesem Fall. Gestern habe ich über mein Don Quijote Abenteuer mit der Telekom gebloggt – heute ist der Stift schon angekommen. Natürlich stilecht in rosa, pardon magenta Geschenkpapier eingepackt …Telekom Geschenk

Ruhig, Rosinante

Wenn man schon so lange Telekom Kunde ist wie ich, dann bringt einen alles, was kleiner ist als eine mittlere Katastrophe, kein bisschen mehr aus der Ruhe. Mein VoIP Glasfaseranschluss läuft störungsfrei und die angeschlossene FRITZ!Box schnurrt dabei wie ein kleines Kätzchen. So lange mein Anschluss funktioniert, ist der Katastrophenfall definitiv nicht eingetreten.

Im Zuge der Umstellung auf das “Giganetz”, wie die Telekom den Glasfaseranschluss so plakativ nennt, hat sich jedoch in meine Rechnung ein Fehler eingeschlichen. Gesprächsgebühren für Inlandstelefonate haben auf einer Rechnung für einen Tarif mit Flatrate nun wirklich nichts zu suchen. Ok – es waren nur gut 50 Cent, und normalerweise würde ich deswegen kein Aufhebens machen. Hier jedoch ging es mir ein wenig ums Prinzip. Entweder ich habe eine Flatrate, oder nicht.

Direkt nach Erhalt der Rechnung habe ich mich mit dem freundlichen Kundendienstmitarbeiter der Telekom meines Vertrauens in Verbindung gesetzt (der Automat sucht jedes Mal für mich einen anderen raus), und ihm den Fall geschildert. “Kein Problem, Herr Sann – das ist ein offensichtlicher Fehler und wir werden ihn mit der nächsten Rechnung korrigieren.” Ich atme beruhigt auf, lege mir den Fall aber auf Wiedervorlage. Sicher ist sicher.

Gestern nun, trifft bei mir die erwähnte “nächste Rechnung” ein, und – Überraschung! – die Gutschrift ist natürlich nicht drauf. Ich habe eigentlich auch nicht wirklich damit gerechnet. Also setze ich meinen Helm auf, ergreife meine Lanze, besteige Rosinante und winke Sancho zu – es geht in den Kampf gegen die Windmühlen der Telekom.

Der neue Telekom Kundendienstmitarbeiter meines Vertrauens hört sich meinen Fall wieder geduldig an, winkt dann aber verbal ab. Das sei ein bekanntes technisches Problem und die Telekom würde daran arbeiten, es zu beseitigen. Es träte immer dann auf, wenn während einer Tarifumstellung telefoniert würde. In meinem Hinterkopf deutet sich die Frage an, wie man in der Zeit, in der das Telefon tot ist, telefonieren soll, aber ich schlucke sie hinunter. Zumindest ist der Telekommitarbeiter halbwegs kompetent. Er bietet mir an, eine Gutschrift zu veranlassen (“da muss ich viel Papierkram machen und das unterschreiben lassen”), oder mir als Ausgleich eine Sachleistung zukommen zu lassen.

Er fängt an, alle möglichen Dinge aufzuzählen, aus denen ich mir eines aussuchen kann, und die ich garantiert nicht brauche, angefangen mit einem Telekom-Schlüsselanhänger mit Einkaufswagenchip. Ich komme mir inzwischen, wenn ich ehrlich bin, doch ein wenig blöd vor, so viel Zeit wegen 50 Cent zu verplempern und willige in die Übersendung eines “Cerutti Schreibgerätes” ein. Mal sehen ob und wann es ankommt.

Mein Feldzug gegen die Telekom ist damit beendet. Offensichtlich ist der Rosa Riese wieder mal über seine eigene Größe gestolpert. Ich bin meinen Prinzipien treu geblieben und werde zur Belohnung irgendwann demnächst mit einem Design-Griffel schreiben. Eigentlich kann ich dankbar sein, die Zeit und Energie zu haben, mich mit solchen “Luxusproblemchen” herumzuschlagen. Solange keine wirklichen Katastrophen passieren … aber fuchsen tun einen solche Kleinigkeiten schon 😉

Kurze Zwischenbemerkung zu Kumon

Wir sind inzwischen über einen Monat weiter mit Kumon, und das erste Mathematikwunder ist geschehen: Die Große hat tatsächlich inzwischen das kleine Einmaleins (soweit bisher in Kumon behandelt) drauf und rechnet beliebige Multiplikationsaufgaben aus diesem Bereich “aus dem Rückenmark”. Nachdem das Thema in der Schule abgehandelt war, waren wir noch Lichtjahre von diesem Punkt entfernt gewesen. Auch die Motivation, das tägliche Arbeitsblatt zu machen ist nach wie vor vorhanden, und die Freude an den Urkunden, wenn eine Stufe geschafft ist oder wenn sie auch einfach mal ein Arbeitsblatt ganz ohne Fehler durchgerechnet hat, ist ungebrochen.

Das Gefühl, damit für meine Tochter auf dem richtigen Weg zu sein, hat sich eher noch verstärkt, und die monatlichen Kosten fühlen sich wie eine der besten Investitionen an, die ich momentan nur machen kann.

Ich halte Euch weiter auf dem Laufenden …

Tivial-profunde Erkenntnis zum Thema Fülle

Am Wochenende war ich in Paris zu einem wunderbaren Workshop mit Steve Johnson, dem Hersteller der Alaska Essenzen. Eines der wichtigsten Dinge, die ich dort gelernt, oder ich sollte besser sagen: endlich vollständig verstanden habe (obwohl es eigentlich eine Trivialität ist):

Auch Wohlstand und Fülle sind zyklisch – es gibt Zeiten in denen viel zu tun ist und viel fließt, und es gibt Zeiten in denen es nicht so ist. Und beide sind notwendig, denn alles in der Natur unterliegt Zyklen. Alles.

Die schöne neue Welt ist fast da

Gerade eben im Internet gefunden:

Wenn Frauen ihre Eizellen einlagern wollen, um später noch ein Kind zu bekommen, wird es teuer: Bisher ließen sich die Zellen nur mit Hilfe eines komplizierten Verfahrens in flüssigem Stickstoff einfrieren. Vielleicht können wir sie aber in Zukunft einfach zu Hause lagern – in Pulverform. Die Zeugung liefe dann ganz unromantisch nach Rezept: Beutel öffnen, mit Wasser anrühren, Sperma dazu und den Embryo bei 37 Grad in die Gebärmutter geben.

Ich kann nicht verhindern, dass ich bei der Lektüre diese Artikels an den Roman “Schöne neue Welt” von Aldous Huxley erinnert werde. Dort werden die Kinder nicht mehr auf natürlichem Weg gezeugt und ausgetragen, sondern kommen in Brutmaschinen zur Welt … natürlich nachdem sie vorher mittels mehr oder weniger radioaktiver Bestrahlung in Alphas, Betas und Gammas verwandelt wurden. Alphas sind die Elite, Gammas die dumme Arbeiterklasse.

Wenn Sie jetzt in der “realen” Welt noch einen Weg finden, die lästigen lebendigen Brutkästen mit echter Gebärmutter zu ersetzen, dann sind wir so gut wie in der “Schönen neuen Welt” angekommen. Gruselig.

http://www.newscientist.de/inhalt/fortpflanzung-forscher-entwickeln-gefriergetrocknetes-eizellen-pulver-a-893155.html

Über Tun und Sein

Gerade beim Gang zur Post hat mich ein schöner Satz hinterrücks überfallen, den ich auf keinen Fall für mich behalten kann 😉

Es ist wahr, dass viele Menschen damit aufhören sollten, andauernd zu TUN und stattdessen beginnen, mehr zu SEIN. Um jedoch wahrhaft glücklich zu sein, ist es von Vorteil, wenn man die Kunst beherrscht, zu SEIN während man TUT.

Geniale a cappella Disney Parodie

Heute ist ein Tag, an dem ich nicht nur wegen meiner eigenen Affinität zu technischen Dingen dankbar für das Internet und die gegenwärtigen technisch Möglichkeiten im Bezug auf Multimedia bin. Hier ist ein Beispiel von einem vollkommen unbekannten jungen Kerl aus den USA, der sich die Mühe gemacht hat, ein ziemlich geniales Video zu drehen, in dem er ziemlich genial singt, und dabei noch ziemlich geniale Kritik an Umweltverschmutzung, Amerikas Politik, etc. anbringt.

Wer den englischen Text nicht versteht: Es geht darum, wie es den Disney Prinzessinnen nach dem jeweiligen Happy-End des Films geht. Ariell die Meerjungsfrau beschwert sich zum Beispiel darüber, dass sie nichts mehr sieht, weil der Ozean von BP so verschmutzt wird und die Japaner alle ihre Walfreunde umgebracht haben. Geniale Texte aber auch wenn man nur die Hälfte versteht, ist es es auf jeden Fall wert, das Video anzusehen.

Es ist abzusehen, dass das Video sehr schnell “viral”, also von Millionen gesehen werden wird. Und diese Millionen bekommen dann wieder einen kleinen Impuls, über den Wahnsinn, den viele hier auf der Erde fabrizieren nachzudenken. So geschehen Veränderungen: Peu á peu und in ganz gleinen Schritten. Aber steter Tropfen höhlt den Stein 🙂