Das setzt dem Fass die Krone auf

Gerade habe ich einen Artikel auf www.migazin.de gelesen, der den bezeichnenden Titel trägt:

Ausgrenzende Frage: “Woher kommen Sie?“ – ein Beispiel für den alltäglichen Rassismus

Ähm, wie bitte? Zugegeben … als ich den Artikel gelesen habe, habe ich erwartet, dass sich am Ende Hape Kerkeling als eigentlicher Autor outet und das ganze als Satire entlarvt. Diese Hoffnung wurde leider bitter enttäuscht. Es hat sich auch kein anderer bekannter Spaßvogel zu diesem Artikel bekannt. Mir fehlen fast die Worte, diese (was ist die Steigerung von obsessiv?) Political Correctness noch zu kommentieren. Ich habe schon alle meine Superlative für die Debatte um das politisch korrekte Redigieren von Kinderbüchern verbraucht. Ich versuche es dennoch einmal. Ach ja … wer in meinen Kommentaren die eine oder andere Ironie findet, darf sie behalten 😉

„Menschen mit Migrationshintergrund“ werden in Deutschland durch die Frage „woher sie denn kommen“ zu „Fremden„ gemacht. Durch den unkritischen Umgang mit dieser Frage tragen viele von uns – auch Betroffene – zu dem Kreislauf des alltäglichen Rassismus und „Unterordnung“ der „Menschen mit Migrationshintergrund“ bei.

Ok, verstanden. Wenn ich also einen Menschen frage, woher er kommt, dann bin ich zumindest latent ein Rassist und am besten auch gleich ein Nazi, weil ich ja den Wert des anderen durch diese hinterhältige und nur scheinbar harmlose Frage herabsetze. So habe ich das noch nicht gesehen …

„Woher kommen Sie?“ ist in den meisten Fällen, eine versteckte Form, Information über die ethnische Herkunft einer Person einzuholen. Sie sollen ihre ethnische Herkunft offenlegen!

Man beachte das Ausrufezeichen am Schluss. Wie kann ein politisch korrekter Mensch nur allen Ernstes von einem anderen fordern, seine ethnische Herkunft offenzulegen. Das steht direkt auf einer Stufe mit der Frage an eine Frau nach ihrer Körbchengröße … ach nee, das war ja Sexismus. Und selbstverständlich ist der Grund, warum ich einen “Menschen mit Migrationshintergrund” (früher durfte man ja noch einfach “Ausländer” sagen) nach seiner Herkunft frage der, dass ich ihn im Hinterkopf schon in eines der vielen neuen Konzentrationslager sortiere, die wir sofort errichten werden, wenn der (noch) latente Rassimus wieder aus uns hervorbricht.

Außerdem: Wir in Deutschland sind nicht gerade bekannt dafür, dass wir eine offene und neugierige Kultur pflegen. Wieso sind wir aber in Hinsicht auf diese spezielle Frage so „offen“? „Menschen mit Migrationshintergrund“ werden doch selten etwas gefragt.

Ah ja … da gibt es natürlich die tief in unseren Genen verwurzelte Regel, dass man nicht mit “Menschen mit Migrationshintergrund” spricht. Wahrscheinlich, weil wir Angst haben, unrein zu werden oder uns mit was ganz Fiesem anzustecken.

Ein weißer Deutscher darf diese Frage wörtlich verstehen und hat das Privileg, den „Ort, woher er kommt“, selbst zu „bestimmen“. Ein Privileg, dass dem „Menschen mit Migrationshintergrund“ selten eingeräumt wird. Bei ihm wird die „Befragung“ mit hoher Wahrscheinlichkeit so lange fortgesetzt, bis aus seiner Antwort auch sein ethnischer Hintergrund hervorgeht bzw. der Fragesteller eine Antwort erhält, der sein Vorurteil befriedigt.

Mir fehlt die Kraft, das zu kommentieren …

Die Frage „Woher kommen Sie?“ ist nicht nur eine Frage, die den Teufelskreis vom Rassismus verstärkt. Sie bietet dem vermeintlichen Fremden auch eine Gelegenheit, den Teufelskreis vom Rassismus und Inferiorization zu brechen. Ihm wird eine Gelegenheit geboten, eine unerwartete Antwort zu geben und diese kulturell tief verwurzelte und gesellschaftlich akzeptierte Form des Rassismus herauszufordern.

Aha … das ist also die Lösung für das Problem. Einfach eine unerwartete Antwort geben. Wenn ich also einen Schwarzen (Entschuldigung: “Menschen mit Migrationshintergrund”) frage, wo er herkommt und er mit “Gelsenkirchen” antwortet, dann bin ich sofort geläutert und der in mir wohnende, latente Rassismus, wird sofort getilgt. Ach ja: Inferiori … wie war das Wort? Oh Mann …

Zum Schluss fällt mir ein, dass die Bezeichnung “Mensch mit Migrationshintergrund” eigentlich an sich auch schon abwertend ist. Sie unterstellt, dass das Gegenüber entwurzelt, aus seiner Heimat vertrieben, geflohen oder zumindest doch weggezogen ist – selbstverständlich mit allen negativen Folgen für die Psyche. So gesehen ist diese Bezeichnung eine gar nicht so latente Diskriminierung (und bestimmt auch Inferiorization, danke für das Wort) des anderen. Mein Lösungsvorschlag hierfür lautet, die Bezeichnung “Mensch mit Migrationshintergrund” ebenso zu ächten wie schon alle ihre Vorläufer inklusive “Ausländer”, “Neger”, etc. und stattdessen auf das politisch noch viel korrektere “Mensch mit von mir aufgrund oberflächlicher Beobachtung angenommenem Migrationshintergrund” umzustellen.

Das wird wohl dazu führen, dass solche unsäglichen Artikel noch ein wenig länger werden, aber man muss halt für die Political Correctness auch Opfer bringen.

Die unsägliche Sexismus-Debatte

Ich habe einige Zeit überlegt, ob ich zur rituellen Hinrichtung von Sexismus-Debatte über Rainer Brüderle etwas schreiben soll. Birgit Kelle hat mir freundlicherweise die Arbeit abgenommen, und ich bin ihr in der Tat sehr dankbar dafür, denn wenn ich als Mann das geschrieben hätte, was sie in ihrem Blog schreibt, hätte ich wahrscheinlich sofort dafür die rote Chauvinistenkarte gesehen. Die gibt es nämlich auch noch. Insofern kann ich allen Lesern nur den Artikel in ihrem Blog empfehlen.

Nachdem ich mir gestern die ganze(!) Folge von Markus Lanz mit dem ach so schlimmen Ausbruch von Katrin Sass angesehen habe (und nicht nur den etwas aus dem Zusammenhang gerissenen sensationsgeilen Ausschnitt auf YouTube), stellte sich mir die Frage, wo denn nun wirklich die Grenze für Männer (und übrigens auch andersherum für Frauen) liegen könnte und sollte. Die Teilnehmer der Diskussion im Fernsehen haben nicht geschafft, diese Grenze auch nur annähernd zu definieren. Dabei ist die Lösung doch  recht offensichtlich:

Wenn ich einen anderen Menschen angrabe, sei es des anderen Geschlechts, oder von mir aus auch des eigenen Geschlechts (um den Leuten den Wind aus den Segeln zu nehmen, die schon die rote Homophobie-Karte zücken wollen) dann ist das mein gutes, normalerweise der Erhaltung der Art dienendes Recht. Wenn der andere Mensch mir dann zu verstehen gibt, dass ich bei ihm nicht landen kann, dann ist das wiederum sein Recht und genau hier ist die Grenze – ich habe das zu akzeptieren und mit dem Baggern aufzuhören. Punkt. Nebenbei erwähnt ist es natürlich auch die Pflicht des Angegrabenen, unmissverständlich das eigene Missfallen über das angegraben Werden zu äußern. Letzlich läuft halt doch wieder alles auf eine offene und direkte Kommunikation heraus.

Wenn in diesem Land jeder auch noch so plumpe, verbale Versuch, eine Frau anzugraben sofort mit mit einem Sexismusvorwurf bestraft wird und im schlimmsten Fall mit einer medialen öffentlichen Hinrichtung endet, dann werden die Deutschen tatsächlich irgendwann aussterben. Der Titel des oben empfohlenen Artikels lautet übrigens “Dann mach doch die Bluse zu!” Dem ist nichts mehr hinzuzufügen 🙂

http://www.freiewelt.net/blog-4951/dann-mach-doch-die-bluse-zu!.html

Über die Bedeutung von Avaaz

Nach meinem letzten Blogpost wurde ich von mehreren Seiten “darauf aufmerksam gemacht”, dass Avaaz doch eine ganz böse Organisation sei (es fiel auch das Wort “Illuminati”), die letztlich nur den Interessen einiger weniger Strippenzieher dient, und die Aufmerksamkeit, die sie erzielt, dazu nutzt, die Menschen zu manipulieren. Es kursiert momentan auch eine ellenlange E-Mail, in der akribisch versucht wird darzustellen, warum Avaaz böse ist.

Ist mir das wichtig? Nein. Ich bin kein Avaazler, habe dieser Organisation kein Geld gespendet und letztlich ist es mir auch egal, wer dahintersteht. In meinem letzten Post habe ich auf eine Aktion von Avaaz hingewiesen – nicht, weil ich Avaaz so toll finde, sondern weil ich der Meinung bin, dass diese Aktion förderungswürdig ist. Ich hätte dafür auch Werbung gemacht, wenn sie von Greenpeace, dem B.U.N.D. oder notfalls auch einer christlichen Kirche organisiert worden wäre.

Vielleicht ist es mir auch nicht vollständig gelungen, in meinem Beitrag klarzustellen, dass es dabei nur in zweiter Linie um die konkrete Aktion ging. In erster Linie ging es mir darum, meine Freude darüber auszudrücken, dass uns das Internet als Kommunikationmittel in die Lage versetzt, schnell viele Menschen zu informieren und Bewusstsein für ein bestimmtes Thema zu wecken. Üblicherweise funktioniert das nur “verkehrt” herum, zum Beispiel bei der unsäglichen Brüderle-Sexismus-Affäre. Da wird mit Hilfe der Medien eine Diskussion um buchstäblich nichts entfacht. Wenn dagegen Themen hochkochen, die mir sinnvoll erscheinen, dann freut mich das. Insbesondere, wenn man dabei die Macht des menschlichen Bewusstseins (“Maharisi-Effekt”) mit einbezieht, und sich dann ausmalt, welchen energetischen Impetus diese Avaaz Aktion hat.

Um es noch einmal klar zu sagen: Mir ist Avaaz als Organisation genauso lieb oder nicht lieb wie andere, auf dem selben Gebiet tätige Organisationen. Ich freue mich ausschließlich darüber, dass ein sinnvolles Thema ins Bewusstsein möglichst vieler Menschen gerückt wird.

Und ja: Es gibt noch viele weitere sinnvolle Themen, die unserer Aufmerksamkeit bedürfen (Stichwort: geplante Privatisierung der Wasserwirtschaft). Lasst uns also weiter unseren Fokus darauf richten, was wir für die Menschen und die Natur besser machen können, als bisher. Maharishi lässt grüßen.

Online Petitionen, Massenbewusstsein und Machtmenschen

Das Aktionsnetzwerk Avaaz hat gestern eine Onlinepetition aus dem Boden gestampft, mit der die Bürokraten der EU dazu aufgefordert werden, Inhaltststoffe von Pestiziden, die besonders die Bienen schädigen zu verbieten. Vermutlich werden die Adressaten in Brüssel mit einem müden Schulterzucken darauf reagieren. Ich habe dennoch unterschrieben. Warum?

Vielleicht liegt es daran, dass ich heute besonders emotional bin, aber mich hat der Text über die Bienen, die Petition und die Tatsache, dass innerhalb von wenigen Stunden bereits fast 1,7 Mio. Menschen (das sind 1.700.000 mal menschliches Bewusstsein) unterschrieben haben sehr berührt.

Zum einen treibt es mir die Tränen in die Augen, wenn ich mir Gedanken darüber mache, wie die Machtmenschen an den Schalthebeln der Politik und Wirtschaft rücksichtslos ihre kleinen, egoistischen Interessen für immer noch mehr Macht und Geld durchprügeln. Das muss ein Ende haben – und es wird ein Ende haben. Denn zum anderen bietet das Internet eine niemals zuvor dagewesene Chance, sich zu vernetzen und gemeinsam Dinge zu bewegen. Ich bin überzeugt, dass alleine die Tatsache, dass innerhalb von kürzester Zeit Millionen von Menschen ihr Missfallen am Handeln (oder hier eher Nicht-Handeln) der Volksvertreter äußern, Sorgenfalten auf die Stirn treibt.

Und natürlich ist da auch noch der Effekt, dass die gebündelte Absicht vieler Menschen auf energetischer Ebene in der Lage ist, auf handfester physischer Ebene Dinge zu bewegen. Dieses Phänomen heißt offiziel der “Maharishi-Effekt” und ich habe im Essenzenladen Blog vor einiger Zeit darüber geschrieben. Das Bewusstsein der Menschen darüber, dass sich in unserem Umgang mit der Natur und der Erde als Ganzem etwas ändern muss, wächst kontinuierlich … und ich habe das Gefühl, dass der Zeitpunkt, an dem die kritische Masse erreicht ist, nicht mehr so weit weg ist.

Auch wenn ich also der Meinung bin, dass der unmittelbare Effekt solcher Onlinepetitionen momentan noch nicht so groß ist, ist die Wirkung, die er auf das Massenbewusstsein hat, nicht zu unterschätzen. Also, all ihr bequemen, vom Fernsehen und den Massenmedien eingelullten, wunderbaren menschlichen Wesen: Wacht auf! Alleine durch die Tatsache, dass ihr Eure Einstellung zu gewissen Dingen ändert, ändert ihr die Welt. Und wenn ihr Eure Meinung öffentlich macht, dann helft ihr, weiteres Bewusstsein zu erschaffen. Es gibt keinen Grund, sich hinter der “ich kann ja eh nix machen” Ausrede zu verstecken. Ein guter erster Schritt ist es, sich den Text zu den Bienen durchzulesen, und zu unterschreiben, wenn man zustimmt:

http://www.avaaz.org/de/hours_to_save_the_bees/

P.S. Alleine in den vielleicht 15 Minuten, in denen ich diesen Text verfasst habe, haben mehr als 18.000 weitere Menschen die Petition unterzeichnet und die 1,7 Millionen sind erreicht!

Über Glasfasern und Apple

Warum ich Apple Produkte liebe? Weil sie einfach funktionieren und schon heute Probleme lösen können, die ich erst morgen haben werde. Aber der Reihe nach. Vor einiger Zeit hatte ich über eine kleine Odyssee in Sachen FTTH und Glasfaseranschluss berichtet. Heute ist die Zeit reif für ein kleines Update.

Die Glasfasern sind inzwischen verbuddelt und die Anschlussdose für das Fiber-Modem sitzt da wo sie sein soll. War ein längerer Prozess, bei dem ich gefühlt 25 verschiedene Angestellte der Telekom und ihrer Subunternehmen kennenlernen durfte, die sich im Schnitt alle drei Tage bei uns gemeldet haben, um wieder einen Handgriff an unserem FTTH Anschluss zu machen. Ohne Witz – alleine um zwei Kästchen im Keller zu montieren und anzuschließen waren vier Telekomiker bei uns, wovon einer tatsächlich nur den Kasten mit drei Schrauben an die Wand gedübelt und sich anschließend direkt wieder getrollt hat. Naja … nicht mein Problem. Nun ist der Anschluss also fertig “gebaut”, wie es die Telekom so schön nennt, und ich harre der Dinge, die da kommen, namentlich der Aktivierung des neuen Internetanschlusses mit “konkret Lischtgeschwindigkeit”.

Das Ausharren gehört nun aber nicht wirklich zu meinen Lieblingsbeschäftigungen, weshalb ich mich heute, ca. drei Wochen nachdem der letzte Techniker die letzten Schrauben in meiner Wand versenkt hat, telefonisch an die Glasfaserhotline der Telekom gewendet habe – bisher habe ich ja gute Erfahrungen gemacht, warum sollte es also auch diesmal nicht von Erfolg gekrönt sein.

Nach einem wirklich kurzen Zwischenspiel der Warteschleife teilt mir die erste Telekommitarbeiterin mit, dass sie mich in die Fachabteilung weiterleitet. Ok, kein Problem. Nach ebenfalls kurzer Wartezeit nimmt mich der Kollege in Empfang, legitimiert mich mit Kundennummer und Adresse und stellt fest, dass er in der Fachabteilung rückfragen  muss. Häh? Da bin ich doch schon, oder? Nun gut.

Nach einer deutlich längeren Wartezeit meldet sich ein schon von Anfang an leicht genervt klingender Herr, der mich routiniert noch einmal legitimieren möchte. Meinen Einwand, dass sich eigentlich sein Kollege nur mal schlau machen wollte und ihm wenn schon, dann eigentlich meine Daten hätte geben müssen, lässt er nicht gelten. Leicht irritiert lasse ich die Legitimation noch einmal über mich ergehen. Anschließend stellt er fest, dass mein FTTH Anschluss laut System noch nicht fertig gebaut ist. Nachdem ich ihm glaubhaft versichert habe, dass sich neben mir eine durch den Telekom Service angebrachte Anschlussdose für das Glasfasermodem befindet, lässt er sich erweichen, an die Fachabteilung (aha!) weiterzumelden, dass der Anschluss fertig sei. Die würden sich dann mit mir in Verbindung setzen. Auf meine Bemerkung, dass ich den FTTH Anschluss gerne parallel zu meinem Kupferanschluss geschaltet haben möchte, um im unwahrscheinlichen Fall, dass die Umstellung nicht auf Anhieb funktioniert, nicht ohne Telefon und Internet dazusitzen, reagiert er mürrisch. Er wisse nicht, ob das überhaupt geht. Da müsste ich ja dann wohl einen kompletten Neuanschluss beantragen. Aber er vermerkt es in der Datenbank. Immerhin.

Meine Schlussfrage, wann wie lange es größenordnungsmäßig erfahrungsgemäß dauert, bis sich jemand meldet (“Tage, Wochen oder Monate”) lässt ihn empört mit Metaphern um sich werfen, deren Aussage wohl sein soll, dass er mir das wirklich nicht beantworten kann. Ich habe nach den ersten paar Sätzen aufgehört, ihm zuzuhören. Um längere Diskussionen zu vermeiden kratze ich meinen verbliebenen Rest an Selbstbeherrschung zusammen, bedanke ich mich artig und lege auf.

Zwischenfazit: Offensichtlich kann die Qualität des kaufmännischen Teils der Telekom Glasfaser-Hotline nicht mit der des technischen Teils, mit dem ich das letzte Mal gesprochen hatte, mithalten. Schade auch.

Zu meiner großen Überraschung klingelt jedoch einige Stunden später das Telefon und eine Mitarbeiterin des Glasfaserteams (ist das jetzt die Fach-Fach-Fach-Abteilung oder doch nur die Fach-Fach-Abteilung?) meldet sich mit der Bemerkung, dass der Kollege (war wohl der Muffi-Schlumpf von vorhin) etwas konfuse Notizen in die Datenbank geschrieben hat, und sie sich lieber mal direkt melden wollte. Ich bin begeistert. Es scheint doch noch vereinzelt aufmerksame Mitarbeiter im Telekom Konzern zu geben. Tatsächlich stellt sich heraus, dass die Dame Teil des “kleinen aber feinen Teams” ist, das die Anschlüsse tatsächlich bucht. Zusätzlich zu ihrer offensichtlich vorhandenen kundenfreundlichen Ader ist sie auch im Rahmen ihres Fachgebiets kompetent. Ein Glückstreffer. Natürlich kann sie mir nicht alle Fragen, mit denen ich sie bombardiere, bis ins letzte Detail beantworten, aber das ist schon ok – schließlich reichen die über gefühlte 25 verschiedene Disziplinen der Telekommunikation.

Der Wermutstropfen: Die Telekom sieht sich nicht in der Lage, einen neuen FTTH Anschluss zu buchen und den alten Entertain noch einen Monat laufen zu lassen, ohne dass ich die volle Vertragslaufzeit (immerhin noch über ein Jahr) des Entertain Anschlusses bezahlen muss. Ich äußere meine Unzufriedenheit, doch selbst dafür hat die nette Dame am anderen Ende der Leitung Verständnis, und stimmt mir zu, dass das nicht sonderlich kulant sei, ihr seien jedoch die Hände gebunden. Nach einem wirklich netten Gespräch, in dessen Verlauf sie mir tatsächlich noch ihre direkte Telefonnummer gegeben hat (Nicht die, die Sie jetzt denken! Die geschäftliche!) falls ich noch Fragen hätte, bedanke ich mich vielmals. Mit dem abschließenden Hinweis, dass ich mir nun einen Plan B ausdenken müsste, lege mit etwas mehr Glauben an das Gute im Telekom-Menschen auf.

Wie soll nun also mein Plan B aussehen? Die Telekom bietet keine Internettarife ohne Mindestlaufzeit an. Und andere Provider will ich nicht involvieren – das endet nur im Chaos. Da fällt mir ein, dass mit dem neuen iPhone das Tethering (“Persönlicher Hotspot”) doch funktionieren müsste. Und da wir hier einen guten UMTS und sogar LTE Empfang haben, sollte es doch im schlimmsten Falle eines Falles möglich sein, das iPhone mit dem Mac zu verheiraten und zumindest E-Mail und Internet nutzen zu können.

Das muss ich gleich mal ausprobieren! Flugs am iPhone den Hotspot aktiviert und in den Netzwerkeinstellungen des Macs den Ethernetanschluss deaktiviert, um den persönlichen Hotspot zu testen. Doch was ist das? In meinen Netzwerkeinstellungen taucht ein neues Gerät mit dem Namen “iPhone-USB” auf. USB? Ach ja! Das iPhone hängt ja gerade zum Laden am Kabel. Brauche ich etwa noch nicht einmal das WLAN zu aktiviere? Die Antwort war nur noch einige Klicks entfernt. Ethernet getrennt, iPhone-USB aktiviert, et voilá … das kabellose Internet zuhause funktioniert einwandfrei und schnell. Danke Apple! Jetzt kann ich wieder ruhig schlafen, bis der Tag der Umstellung naht. Den konnte mir die freundliche Glasfaserexpertin übrigens auch ungefähr nennen: Anfang bis Mitte Februar. Vielen Dank. Genauer wollte ich es auch von Anfang an tatsächlich nicht wissen 🙂

Denn Herr Rossi sucht das Glück …

Erinnern Sie sich noch an die Cartoons mit Herrn Rossi und seinem Hund Gastone, die in den 80er Jahren im Fernsehen liefen? Die Titelmelodie habe ich heute noch im Ohr:

Passend zum Text dieses Liedes ist mir heute morgen ein Artikel auf Spiegel Online über den Weg gelaufen. Dieser trägt den Titel: Glückssuche: “Wettbewerb kann nur ein Teil des Lebens sein”

Denn Herr Rossi sucht das Glück,
sucht man es, so fehlt ein Stück,
ja es fehlt ein Stück vom Glück

Ja, Herr Rossi hat ‘nen Wunsch,
Eis vom Nordpol, flambiert, mit Punsch, eine Schokoladenburg –
3 Stück Kuchen, 6 Kaffee, 20 Törtchen, dazu Tee –
Was noch, was noch, was noch?

Ja, Herr Rossi möcht noch mehr,
so ein Auto macht was her,
auch mal Sekt, statt immer Milch –
mal wie ‘n Reicher sich benehmen, in der Spielbank Geld ausgeben –
Was noch, was noch, was noch?

Ja, Herr Rossi sucht das Glück,
er will nur vom Glück ein Stück –

Andere können alles haben,
können sich an Feinstem laben,
und von eben diesen Gaben,
möcht’ Herr Rossi auch was haben!

Sonne, Sonne, Himmel, Sonne –
Wasser, Wasser, Strand und Sonne –
Berge, Berge, Echo, Echo –
Blumen, Blumen, 20 Blumen –

Ja, das wär Herr Rossis Glück,
das wär mehr als nur ein Stück,
doch ihm fehlt ein Stück vom Glück.

Dass Geld alleine nicht glücklich macht ist eine Tatsache, die sich langsam in das Bewusstsein der Menschen einschleicht. Besonders bei der “Generation Y”, die gerade in den Arbeitsmarkt eintritt, ist dieses Phänomen zu beobachten und es bereitet den Konzernlenkern einige Probleme.

Natürlich ist ein Zustand, in dem man sich nicht täglich darum Gedanken machen muss, wie man am Abend etwas zwischen die Zähne bekommt, sehr hilfreich für das eigene Glück. Tatsächlich ist es aber so, dass der Grenznutzen der Einkommenskurve ab einem gewissen Niveau sehr stark abflacht – wenn man sich schon alles leisten kann, was man wirklich braucht, dann bringt noch mehr Geld nicht noch mehr Zufriedenheit.

Das oben bereits erwähnte Interview mit Daniel Cohen, einem französischen Wirtschaftsprofessor illustriert das auf sehr schöne Weise. Ein lesenswerter Beitrag, der zwar ziemlich an der Oberfläche bleibt, aber dennoch zum Nachdenken anregt. Es wäre interessant, mehr von Herrn Cohen zu lesen.

Frustfreies schreiben Lernen

Auf der Website der “Zeit” findet sich heute ein interessanter Kommentar von Harald Martenstein. Es geht um die Methode, nach der aktuell in Grundschulen den Kindern das Schreiben beigebracht wird. Kurz gesagt, dürfen die Schüler schreiben, wie sie wollen – die Regeln der Orthographie sind außer Kraft gesetzt. Erst in der dritten Klasse lernen sie dann, wie man “richtig” schreibt.

Nun bin ich selbst kein Freund davon, die Welt in “richtig” und “falsch” einzuteilen. Das wird meiner Meinung nach ohnehin in viel zu vielen Bereichen viel zu oft getan. Manchmal ist es jedoch äußerst hilfreich, wenn man sich auf eine Konvention einigt, um Kommunikation zu erleichtern. Die Rechtschreibung ist genau so ein Fall. Wenn jeder schriebe, wie er wollte, würde es zu Unmengen an Missverständnissen kommen. Hatten wir vor einigen hundert Jahren schonmal – deshalb wurde die Orthografie ja erfunden. Und all das nur, um sie heute in der Grundschule wieder außer Kraft zu setzen?

Der Gedanke, der dahinter steckt, ist eigentlich gut gemeint. Was jedoch dafür gedacht war, den Kindern Frust zu ersparen, hat sich zumindest bei uns als Bumerang herausgestellt. Nachdem meine große Tochter in den ersten beiden Jahren weidlich von der ihr angebotenen orthographischen Freiheit Gebrauch gemacht hat, musste sie in der 3. Klasse feststellen, dass das mit der “künstlerischen Freiheit” gar nicht so gemeint war, und kämpfte von da an so sehr damit, die eingeprägten falschen Schreibweisen zu korrigieren, dass sie zwischenzeitlich eine Kandidatin für einen LRS-Test (Lese-Rechtschreib-Schwäche) war. Vielen Dank auch, liebes Kultusministerium.

Nach vielen harten Lektionen und Frust in Form von versemmelten Diktaten gewinnen nun, in der 4. Klasse, die korrekten Schreibweisen langsam die Oberhand über die Eigenkreationen, und es ist Licht am Horizont zu erkennen. Zwei Sachen sind jedoch sicher: Erstens hat dieser pädagogische Unsinn keinen Frust erspart, sondern selbigen erzeugt, und zweitens werde ich meiner kleinen Tochter, die heuer in die 1. Klasse gekommen ist, höchstpersönlich und von der ersten Minute an mit der gebotenen Liebe und Geduld die Regeln der deutschen Rechtschreibung beibringen, wenn es schon die Schule nicht tut.

Aufruf der Hopi Indianer an die Menschheit

Dieser Text ist zwar schon einige Zeit alt, momentan aber aktueller denn je:

“Wir befinden uns in einem reissenden kosmischen Fluss. Dieser ist so stark und mächtig, dass ihn viele Menschen fürchten werden. Sie werden versuchen, sich am Ufer festzuhalten. Sie werden auch das Gefühl haben, auseinander gerissen zu werden und werden aus diesem Grund auch sehr leiden.

Wisse, dass der Fluss seine Absicht und sein Ziel hat. Die Weisen der Hopi-Indianer rufen dazu auf, sich vom Ufer loszulösen und in die Mitte des Flusses reißen zu lassen. Wir sollen unsere Häupter über dem Wasser halten, um den Blick für jene freizuhalten, die wie wir selbst mit Vertrauen und Freude im Fluss treiben.

In dieser Zeit sollten wir nichts persönlich nehmen und auf uns alleine beziehen. Tun wir das dennoch, beginnen unsere spirituelle Reise und unser Wachstum zu blockieren. Die Zeit des einsamen Wolfes ist vorbei. Orientiert euch an der Gemeinschaft, an den Mitmenschen. Streichen wir doch das Wort „Kampf“ aus unserem Vokabular, aus unserem Bewusstsein.

Alles, was wir im Alltag machen, sollte als heiliger Akt betrachtet werden. Suche keinen Führer abseits deiner selbst. Gewinne deine eigene Kraft zurück und erhalte sie für deine Entwicklung. Es gibt keine Landkarten mehr, keine Glaubensbekenntnisse und keine Philosophien. Von  jetzt an kommen die Anweisungen geradewegs aus dem Universum. Der Plan wird offenbar, Millisekunde auf Millisekunde, unsichtbar, intuitiv, spontan, liebevoll. Gehe in deine Zelle und deine Zelle wird dich alles lehren, was es zu wissen gibt.”

Neue Kinder auf dem Vormarsch

Gerade habe ich einen interessanten Artikel mit dem Titel “Geld oder Titel ziehen kaum” auf Spiegel Online gelesen. Er beschäftigt sich mit dem “Mysterium”, dass die Generation der aktuellen Berufseinsteiger nicht mehr so sehr mit Macht und Geld zu locken ist, und stattdessen Wert auf ein erfülltes Leben und Glücklichsein legt. Mir lacht das Herz 🙂

Egal wie man die neue Generation nennt – Indigokinder, Kristallkinder, Neue Kinder oder “Ypsiloner” wie hier – sie sind einfach anders und das ist gut so!

“Die Generation X ist meist über finanzielle Anreize, größere Führungsspannen oder Titel zu motivieren. Bei den Ypsilonern zieht das nicht so stark. Sie wollen spannende Aufgaben – und die Möglichkeit, sich individuell weiterzuentwickeln. Auch die Balance zwischen Job und Privatleben ist ihnen wichtiger.”

Juhuu! Es besteht noch Hoffnung für die Menschheit 🙂

http://www.spiegel.de/karriere/berufsstart/berufseinstieg-wie-firmen-die-manager-von-morgen-sehen-a-869420.html

Die Dualität der Spiritualität

Dieser Artikel dient hauptsächlich dem Ziel, mir dabei zu helfen, meine Gedanken und Erkenntnisse zu ordnen und in Form zu bringen. Er soll niemanden, der sich vielleicht persönlich angesprochen fühlt, beleidigen. Wenn er jedoch dazu führt, dass sich der eine oder andere Leser ermutigt fühlt, den Blick nach innen zu wagen, dann hat es sich doppelt gelohnt, diesen Artikel zu schreiben.

Schon seit ich mich mit dem Thema Spiritualität beschäftige ist mir aufgefallen, dass es irgendwie zwei verschiedene Arten davon zu geben scheint. Eine fühlt sich hohl und leer an, die andere hat auf eine bisher für mich nicht greifbare Weise mehr Substanz. Die ganze Zeit habe ich mich immer gefragt, wie ich dieses Gefühl in Worte fassen kann, und woran es liegt, dass sich die einen “Spirituellen” anders anfühlen als die anderen.

Heute bin ich der Lösung dieses Themas einen großen Schritt näher gekommen. Während des wunderbaren Workshops mit Daniel Mapel, bei dem es um die Arbeit mit dem inneren Kind, und die Aufarbeitung von emotionalen Verletzungen aus der Kindheit geht, kam mir der Geistesblitz, dass es genau das ist, was die beiden Geschmacksrichtungen der Spiritualität unterscheidet.

Da gibt es einerseits diejenigen, die ihren Blick gen Dimension 27 richten und versuchen, auf schnellstmögliche Weise das zu erreichen, was man langläufig den “Aufstieg” oder das “Erwachen” nennt – wie auch immer das im Detail aussehen mag. Oft sind das Menschen, die betont verständnisvoll, mitfühlend und tolerant sind. Wenn ich mir solche Personen jedoch mit dem Herzen ansehe, dann kann ich in der Regel klar spüren, dass es sich dabei um wenig mehr als eine aufgesetzte Haltung handelt, also nur um eine weitere Maske, von denen wir ohnehin schon so viele tragen. Unter der Toleranz und dem Mitgefühl sind oft Trauer, Wut, Zorn und mitunter sogar Hass zu spüren. Diese (echten) Gefühle werden jedoch hinter einem Vorhang von “spiritueller Reife” verborgen.

Und dann gibt es da noch die anderen Menschen, denen man ihre Einstellung ohne darüber nachdenken (oder -fühlen) zu müssen sofort abnimmt. Man spürt deutlich, dass sie das, was sie sagen nicht nur meinen, sondern auch leben. Diese Menschen sind in der Lage, nicht nur die “guten” Emotionen wie Liebe, Mitgefühl und Dankbarkeit auszudrücken, sondern im Zweifelsfall auch mal traurig, wütend oder angefressen zu sein. Und auch diese Emotionen sind authentisch, denn sie sind sowohl normal als auch schnell vorübergehend.

Was ist es nun also, was hier den Unterschied ausmacht? Mein Geistesblitz von heute morgen lautet wie folgt: Wir sind Menschen, die auf dieser Erde leben und so gut wie jeder trägt aufgrund von Verletzungen, die in der Vergangenheit passiert sind, sei es in der Kindheit oder später, emotionalen Ballast mit sich herum. Dieser Ballast sorgt dafür, dass wir auf bestimmte Auslöser mit bestimmten Verhaltensweisen oder Emotionen reagieren, die sich nicht gut anfühlen. Wir können damit auf verschiedene Weise umgehen: Entweder wir suchen uns einen Weg, den emotionalen Ballast ein für alle Mal aufzulösen, oder wir nehmen einen großen Eimer spiritueller Farbe (extra stark deckend) und pinseln die Wackersteine, die wir in unserem Rucksack mit uns herumtragen, rosa an und behaupten fürderhin, es seien federleichte Seifenblasen. Die Erkenntnis, welche von beiden Optionen tatsächlich zu Wachstum und Reife führt, überlasse ich jedem Leser selbst.

Ich neige zu der Einschätzung, dass die Menschen, deren Spiritualität hohl und aufgesetzt wirkt, eher die zweite Option gewählt haben, während die anderne, authentisch rüberkommenden Menschen den etwas anstrengenderen, aber dafür nachhaltigen Weg gewählt haben, sich um ihre Themen ernsthaft zu kümmern.

Natürlich ist es auch in Bezug auf dieses Thema nicht so, dass es nur schwarz und weiß gibt und alles, was nur dazwischen denkbar ist, wird auch im echten Leben vorkommen. Dennoch bin ich heute recht glücklich, denn zumindest für mich ist dies ein schöner Schritt zur Erklärung meiner Wahrnehmungen in meiner Welt.

Noch einmal: Es ist nicht meine Absicht zu beleidigen oder die Einstellung von Menschen schlecht zu machen. Vielmehr möchte ich mit diesem Artikel zum Nachdenken anregen. Wir sind nun einmal auf dieser Welt inkarniert, und hier gibt es für uns offensichtlich einige Dinge zu erledigen. Wenn wir direkt danach streben, in den Sphären der rosa Blümchen-Spiritualität zu entschweben, dann ist das nicht mehr als nur eine weitere Vermeidungsstrategie, die letztlich zum Scheitern verurteilt ist. “First things first”, wie man so schön auf Englisch sagt. Unsere Aufgabe ist es, uns zuerst um die handfesten Themen und Probleme in unserem Leben zu kümmern – danach können wir in permanentem Entzücken dem Erwachen entgegengehen … wobei ich persönlich die Heilung der eigenen Vergangenheit schon als einen großen Teil dieses Wegs ansehe.