Ostreise 6 – Kraupischken, Gumbinnen und zu Fuß durch Insterburg

Die Vielfalt an Emotionen, die ich hier in Ostpreußen erlebe ist groß: Nach wie vor Trauer über all das, was verloren gegangen ist, besonders durch die sinnlosen Zerstörungen eines sinnlosen Krieges. Wut darüber, dass die neuen Bewohner der alten Städte das, was der Krieg hat stehen lassen, achtlos haben verfallen lassen. Und gleichzeitig das Gefühl, dass das, was die alte Heimat ausgemacht hat, die Energie, noch immer hier ist. Auch wenn die Ostpreußen ein kunterbunt aus Einwanderern zusammengemischtes Volk waren, haben sie sich in nur wenigen Jahrhunderten dennoch eine eigene Identität geschaffen. Man kann sie noch heute spüren.

Direkt nach dem Frühstück brechen wir zu einer Tour über Kraupischken nach Gumbinnen auf (Notiz an mich selbst: Der automatischen Rechtschreibung unbedingt das Wort „Gumbinnen“ beibringen, damit sie es nicht ständig in „Gummibären“ ändert). Zuvor machen wir jedoch noch am Bahnhof Insterburg halt. Die alten Insterburger in der Gruppe erzählen, dass der Bahnhof heute noch so ähnlich aussieht, wie zu der Zeit als sie fliehen mussten. Die Vorstellung, dass dies vielleicht der Ausgangspunkt der Flucht meiner Großmutter war, macht mir eine Gänsehaut.

Nächster Stopp ist im traditionsreichen Trakehner Gestüt Georgenburg. Es wurde 1722 gegründet und brachte bis zum 2. Weltkrieg eine Reihe berühmter Pferde hervor. Im 19. Jahrhundert kam das Gestüt in Staatsbesitz, nach dem Krieg in russischen Staatsbesitz und wurde schließlich in den 1990er Jahren privatisiert. Heute werden hier immer noch Pferde gezüchtet.

Es geht weiter nach Kraupischken, wo wir das private Ostpreußenmuseum von Juri besuchen, dem pensionierten Leiter der Ortsschule. Er hat in den letzten 20 Jahren unzählige Gegenstände und Informationen über das alte und neue Ostpreußen zusammengetragen. Besonders stolz berichtet er darüber, dass über seine Sammlung und auch über die Einträge in den Gästebüchern schon über 200 Besucher lange vermisste Verwandte wiedergefunden haben. Die reichhaltige Substanz, die Energie des alten Ostpreußens ist hier mit Händen greifbar. Wieder fühle ich unendliche Trauer.

Über die alte Gumbinner Chaussee, eine wunderschöne Allee, geht es weiter nach Gussow, dem frühere Gumbinnen. Unser Reiseführer Iwan erzählt uns, dass diese Stadt seit einer Reihe von Jahren einen jungen, sehr engagierten Bürgermeister hat, der aus der Region stammt. Seitdem geht es mit Gumbinnen bergauf und es ist der überwiegende Teil der alten Bausubstanz bereits saniert oder zumindest konserviert. Als wir in die Stadt fahren, sehen wir sofort den Unterschied zu Insterburg. Hier sieht es tatsächlich renoviert und aufgeräumt aus. Unsere beiden Ziele hier, die Salzburger Kirche und die berühmte Elchstatue nehme ich zwar mit, jedoch ist mein Fokus schon jetzt auf unsere Rückkehr nach Insterburg gerichtet.

Gegen 14.00 Uhr treffen wir dann wieder beim Hotel ein. Einige von uns verabschieden sich, um mit dem Taxi in ihre Heimatorte in der Umgebung zu fahren, ich jedoch mache mich direkt auf die Socken, um Insterburg zu Fuß zu erkunden. Ich habe eine zweisprachige Karte mit den Straßenbezeichnungen von 1932 und heute. Dort habe ich auch schon alle meine Ziele entdeckt: Die Spritzenstraße, die Mühlenstraße, die Pregelstraße (liebe Rechtschreibkorrektur, ich meine die nach dem Fluss benannte Straße und nicht „Prügelstrafe“ *grmpf*) und ganz wichtig, die Wassergasse. In all diesen Straße haben meine Vorfahren aus der 2. bis 4. Generation, also meine Groß- bis Ururgroßeltern gelebt.

Mein erster Weg führt mich die Hindenburgstraße (heute Leninstraße) entlang zum alte Markt. Ich habe schon gehört, dass er als einziges Gebiet in Insterburg schwer von den Bomben des 2. Weltkriegs getroffen wurde. Der Platz sieht zwar nett aus, hat jedoch nichts mehr mit dem alten Markt von vor dem Krieg gemeinsam. Früher stand dort auch die Lutherkirche, in der, wenn ich mich recht entsinne, meine Großmutter getauft wurde. Leider hat die Kirche die englischen Bomben nicht überlebt und ihre Reste wurden in den 1970er Jahren gesprengt. Es stehen nur noch drei Torbögen, durch die man direkt die bekannte Bogenbrücke über die Angerapp erreicht. Ich sehe mich dort kurz um, jedoch zieht es mich weiter zur Pregelstraße, die an der Lutherkirche in den alten Markt mündet.

Die Straße sieht schon auf den ersten Blick seltsam unbewohnt aus und als ich ihr ein wenig folge, merke ich schnell, dass auch hier kein Stein auf dem anderen geblieben ist. Es gibt zwar gelegentlich ein Gebäude, jedoch liegen die Grundstücke links und rechts der Straße meistens brach. Keine Chance, die richtige Hausnummer zu finden oder auch nur eine Idee davon zu bekommen, wo sie gewesen sein könnte. In der Mühlenstraße, die parallel zur Pregelstraße verläuft, bietet sich mir das gleiche Bild. Nichts zu sehen, nichts zu holen. Und auch in der Spritzenstraße finde ich nur die Rückseite eines Supermarktes und viel Brache. Bis hierhin ist das alles eher enttäuschend. Zwar kann ich mir ausmalen, wie meine Vorfahren auf diesen Straßen entlang gegangen sind, aber eigentlich hatte ich mir etwas Handfesteres erhofft.

Ich bemerke, dass ich es bisher vermieden habe, die Wassergasse 7 aufzusuchen. Dies ist die Adresse, die mich am meisten interessiert und gleichzeitig scheue ich mich etwas, dorthin zu gehen. Meine Stimmung wird nicht gerade besser, als ich bemerke, dass die Wassergasse in gelb im Plan eingezeichnet ist. Das bedeutet, dass die Straße heute nicht mehr existiert. Ich gehe dennoch hin, vielleicht gibt es ja Reste in irgendeiner Form.

Ich verlasse die Spritzenstraße, überquere die Königsberger Straße und folge der Obermühlenstraße. Die erste Querstraße, die Lindenstraße, finde ich sofort. Danach käme theoretisch die Wassergasse und wiederum danach die Reformierte Kirchenstraße. Der Abstand zwischen der Lindenstraße und der nächsten sichtbaren „Querstraße“ erscheint mir jedoch im Vergleich zum Plan verdächtig kurz. Deshalb sehe ich mir die Sache genauer an. Das, was wie eine Querstraße aussah, ist keine – dafür ist es aber das, was früher einmal die Wassergasse war. Und an einem offensichtlich aus der Vorkriegszeit erhaltenen Haus prangt deutlich sichtbar die Hausnummer 3. Volltreffer! Naja, zumindest fast, denn das Haus mit der Nummer 3 ist so ziemlich das einzige in diesem Abschnitt der ehemaligen Wassergasse und von der Nummer 5 und 7 ist nichts mehr zu sehen. Stattdessen stehen dort jetzt Garagen aus billigen Steinen und Wellblech, die an die Slums südamerikanischer Großstädte erinnern. Aber zumindest kann ich mit großer Sicherheit sagen, wo das Haus einmal stand. Und das reicht mir.

Ich setze mich kurz in den Schatten und lasse meine Gedanken schweifen. Vor meinem geistigen Auge sehe ich meine Großmutter und ihre Schwestern als junge Mädchen hier spielen. Immerhin hatten sie zumindest einen Teil ihrer Jugend in dieser Gasse ein intaktes Zuhause, bevor der Krieg begann, irgendwann auch Ostpreußen einholte und sie schließlich im Januar 1945 flüchten mussten.

Der wichtigste Grund meiner Reise ist es, den Kreis zu schließen und das, was da 1945 seinen Anfang nahm so energetisch „kurzzuschließen“, dass sich die Energien von Schock und Trauma entladen und die alten Wunden in allen Generationen endlich heilen können. Zu diesem Zweck habe ich etwas Erde und Blumensamen von meinem Grundstück zuhause mitgebracht. Die Samen und einen Teil der Erde lasse ich in der Wassergasse. Rund um die Wellblechgaragen wuchern alle möglichen Pflanzen – dort werden die Samen im nächsten Frühjahr aufgehen und blühen.
Den Rest der Erde nehme ich wieder mit zum Ort der ehemaligen Lutherkirche. Das Ufer der Angerapp dort hat mir gut gefallen und ich habe vor, dort mit einem kleinen Ritual den Kreis tatsächlich zu schließen. Das Universum meint es gut mit mir, denn ich bin dort auf einer Parkbank quasi alleine, führe mein Ritual durch und übergebe den Rest der Aschaffenburger Erde dem Ufer der Angerapp.

Mein Plan sieht vor, auch etwas von Insterburg mit nach Hause zu nehmen und als erstes springt mir ein Bruchstück eines Backsteines ins Auge. Die alten Häuser hier in Ostpreußen sind oft traditionell aus rotem Backstein mit roten Dächern gebaut – auch so etwas, was mir auf tiefster Ebene bekannt vorkommt. Also nehme ich das kleine Stück Backstein mit. Ein wenig später „drängt“ sich mir noch ein weiterer, natürlicher Stein auf, der unbedingt auch mit nach Aschaffenburg will. Ich erfülle ihm seinen Wunsch. Schließlich finde ich auch noch einige Samen, die ich auch noch mitnehme. Sie werden zuhause einen hübschen Topf erhalten und hoffentlich austreiben.

Puuh … der Hauptteil meiner Aufgabe hier ist erledigt. Um ehrlich zu sein, weiß ich gerade gar nicht, wie ich mich fühlen soll. Erleichtert, aufgewühlt, traurig, froh … Chaos. Ich laufe noch ein wenig durch die Stadt und fotografiere die alten Häuser. Vielleicht werde ich die Bilder meiner Großmutter zeigen.

Es fühlt sich so an, als ob ich noch einige Zeit brauchen werde, um mich selbst wieder zu sortieren. Und die positiven Veränderungen, die meine Reise hoffentlich möglich macht, kommen ohnehin in ihrer eigenen Zeit.

Der Insterburger Wasserturm von der Belowstraße aus gesehen
Der Insterburger Wasserturm von der Belowstraße aus gesehen

Nachdem ich noch meine Wasservorräte im Supermarkt aufgefüllt habe, komme ich ausgelaugt im Hotel an. Fertig für heute. Nachher noch das Abendessen, während dessen ich wieder im ostpreußischen Dialekt baden werde, den eine ganze Reihe von Mitreisenden sprechen, und der mich vor allem an meine beiden Großtanten, die Schwestern meiner Großmutter, erinnert. Interessanterweise ist der Dialekt bei meiner Großmutter selbst nicht so ausgeprägt. Aber über den Grund dafür werde ich wohl ein anderes Mal sinnieren müssen – oder vielleicht wird es mir auch gar nicht gelingen. Ist letztlich auch nicht so wichtig …

Ostreise 5 – Über die Grenze bis Insterburg

Auf allen Ebenen kommen Dinge in Bewegung. Diverse kleine Symptome zeigen mir heute morgen an, dass das insbesondere auch für die körperliche Ebene gilt. Gottseidank bin ich gut Freund mit meinem Körper, so dass wir uns noch vor dem Frühstück darauf einigen, dass ich die Symptome und ihre Botschaft zur Kenntnis nehme, so dass sie dann relativ schnell wieder verschwinden dürfen.

Das Frühstück im Hotel in Thorn ist kurz, aber reichhaltig und gut. Danach trabt die Herde wieder zurück zum Bus und wir setzen uns in Richtung Grenze in Bewegung. Die Route führt über Marienburg und Elbing. Die Klimaanlage im Bus ist Gold wert, denn draußen ist nach wie vor Spätsommer mit über 30°C. Wenn wir nicht gerade auf der Autobahn sind, fahren wir wieder durch endlose Kornfelder, die entweder bereits abgeerntet sind, oder auf denen die Ernte gerade in vollem Gange ist. Zwischendrin sieht man immer wieder kleine Bauernhöfe. Ab und zu fahren wir auch über das Kopfsteinpflaster endlos langer Alleen, die einen ersten Eindruck vom alten Ostpreußen vermitteln.

Der Plan sieht vor, dass wir um die Mittagszeit die russische Grenze bei Heiligenbeil erreichen. Der Fahrer lässt uns wissen, dass die Abfertigung zwischen anderthalb und zwei Stunden dauern wird. Zwischendrin sehe ich einige Male Bilder ich einer Art von Flashbacks. Sie entstammen offensichtlich nicht Erinnerungen … zumindest nicht den meinen. Na das kann ja noch heiter werden 😉

Wir erreichen die Grenze pünktlich. Wer jedoch gedacht hatte, dass sich die Ausreise aus der EU für EU Bürger leicht gestaltet, der wurde herb enttäuscht. Nachdem wir eine halbe Stunde auf der polnischen Seite vor dem leeren Zöllnerhäuschen einfach nur zu gewartet haben, wurden unsere Pässe eingesammelt und elektronisch abgeglichen, was dann gleich noch einmal eine halbe Stunde gedauert hat. Weil der Busfahrer den Motor nicht laufen lassen durfte und wir deswegen während dieser Zeit nicht in den Genuss der Klimaanlage kamen, gab es einigen Unmut. Irgendwann ging es dann doch noch weiter und mit den Durchsagen des Fahrers zum Prozedere auf russischer Seite („Leisten Sie den Anweisungen der Zöllner unbedingt Folge und schießen Sie um Himmelswillen bloß keine Fotos!“) begann der spannende Teil.

Als erstes: Visumkontrolle. Am ersten Schlagbaum geht ein Zöllner durch den Bus und schaut, dass auch alle ein Visum haben. Wir werden gezählt. An der eigentlichen russischen Grenzstation angekommen müssen wir zunächst alle im Bus warten, bis wir von einem Uniformierten aufgefordert wurden, denselben zu verlassen. Dann geht es ab in die Station, wo wir einzeln vortreten und unsere Pässe kontrollieren lassen müssen. Ein intensiver, prüfender Blick, um das Passfoto mit der Realität zu vergleichen, dann ein zufriedenes Grunzen und das klappern des Stempels.

Versehen mit Einreisepapieren („Verlieren Sie die bloß nicht, sonst kommen Sie nicht wieder raus!“) müssen wir in der Station warten, bis alle abgefertigt sind und wir als Gruppe den Bus wieder besteigen dürfen. Nebenbei beobachten wir, wie die Zöllner ein paar Jugendliche, die in Polen wohl ein paar Schnäpse und Biere zuviel gekauft haben, ordentlich mit den Mitteln der Bürokratie malträtieren. Am Ende – so erzählte uns später der Busfahrer – müssen sie zwar den Zoll für die mitgebrachten Spirituosen zahlen, dürfen den „Stoff“ selbst aber nicht mitnehmen. Das wird dann wohl ein rauschendes Fest für die Zöllner heute Abend …

Zurück im Bus, dürfen wir ein kleines Stückchen weiterfahren, nur um dann am nächsten Schlagbaum nochmals durchgezählt zu werden. Nach insgesamt gut zwei Stunden an der Grenze haben wir dann endlich wirklich Russland erreicht.

Die ersten Eindrücke sind schwierig zu beschreiben. Bildlich hat sich zum Osten Polens nicht furchtbar viel verändert. Die quasi durchgehende Kulturlandschaft ist jedoch einer relativ natürlichen Heidelandschaft gewichen, die mir auf eine unbestimmte Art und Weise vertraut vorkommt. Gleichzeitig kommt eine tiefe Traurigkeit über das was da an Wurzeln verloren gegangen ist – nicht nur bei meiner Familie, sondern insgesamt.

Wir fahren durch kleine Orte, in denen noch viele alte Gebäude stehen, die sich jedoch in einem jämmerlichen Zustand befinden. In anderen Städtchen hat man begonnen, die alte Bausubstanz zu restaurieren und stellenweise sieht es besser aus. Als wir uns Königsberg nähern sehen wir auf einmal furchtbar viel Baustellen. Hier wird in Hinblick auf die vier dort stattfindenden Fußballspiele der WM 2018 wie verrückt gebaut.

Einen Teil des Weges von Königsberg nach Insterburg legen wir auf der alten Reichsstraße 1 zurück, die 1392 km lang war und von Aachen über Berlin bis Eydtkuhnen an der litauischen Grenze führte. Stellenweise, das Gefühl hat man jedenfalls, befindet sich auf der Straße noch das originale Pflaster aus den 1930er Jahren. Andere Abschnitte sind in gutem Zustand.

Irgendwann erreichen wir den Kreis Insterburg und Iwan, unser russischer Reiseleiter begrüßt uns mit den Worten „WIllkommen zuhause“. Und irgendwie ist es auch wie zuhause – auf einer ganz tiefen Ebene.

Noch bevor wir ins Hotel fahren, führt uns Iwan auf einer kleinen Tour mit dem Bus durch die Stadt. Die heute entstandenen Fotos sind daher auch nur Schnappschüsse aus dem fahrenden Bus. Der erste Eindruck setzt das fort, was ich schon zuvor gesehen habe: Viel alte Bausubstanz, jedoch größtenteils in erbärmlichem Zustand. Dennoch lässt sich die frühere Schönheit Insterburgs erahnen. Morgen werde ich Zeit haben, die Stadt zu Fuß zu erkunden, und einige alte Wohnadressen meiner Vorfahren abklappern. Bis dahin ist erst einmal Ausruhen angesagt.

Ostreise 4 – Der Weg nach Thorn

Aufstehen, Frühstück, dann mit dem Taxi zum Autohof, wo mich der Bus aufsammelt, der schon in den frühen Morgenstunden aufgebrochen ist. Auf der Fahrt dorthin kommt mir die Landschaft um mich herum seltsam vertraut vor. Irgendwie liegt ein Teil meiner Wurzeln auch hier in Brandenburg, denn mein Großvater und seine Familie stammen aus Cottbus.

Es ist erstaunlich, wie unterschiedlich sich verschiedene Orte anfühlen. Ich erinnere mich noch an einen Urlaub an der Ostsee auf der Halbinsel Darß/Zingst – die Energie dort war so gruselig, dass wir vor der Zeit wieder aufgebrochen und zurück nach Hause gefahren sind. Hier jedoch fühle ich mich zuhause …

Kurz bevor wir am Autohof ankommen sehe ich auf einem Kamin, alle Stereotypen erfüllend, einen Storch in seinem Nest. Ich kann mich nicht erinnern, wofür der Storch steht, aber ich nehme es als ein gutes Zeichen.

Der Bus ist fast auf die Minute pünktlich und die Gruppe erweist sich als ausgesprochen herzlich. Offensichtlich verbindet alle, dass sie auf dem Weg zu ihren Wurzeln in Ostpreußen sind. Dieses Band fühlt sich in der Tat uralt an … irgendwie sind wir innerhalb von Sekunden für die Dauer dieser Reise zu einer Schicksalsgemeinschaft geworden.

Unser Weg führt uns in Richtung Frankfurt an der Oder und dort über die Grenze nach Polen. Die Autobahnen sind alle recht neu – sie wurden für die Fußball Europameisterschaft vor wenigen Jahren ausgebaut. Die polnische Landschaft ist eben wie ein Brett und entbehrt jeglicher Erhebungen. Viele Felder voller Strohballen, vereinzelte Maisfelder, die noch nicht abgeerntet wurden. Bei der brütenden Hitze sieht das ganze aus wie die Definition von “Erntezeit auf dem Land”.

Die Emotionen auf der Fahrt sind schwierig in Worte zu fassen. Es ist so, als ob sich mit jedem Kilometer eine Schicht eines Sedimentes von alten Erfahrugen und Überzeugungen löst und aufgewirbelt wird, um sich, nach einer kurzen Begutachtung durch mich, wieder zu setzen. Kleine Fragmente von Erinnerungen kommen hoch, die lange in meinem Unterbewusstsein geschlummert haben. Alles recht unspektakulär, aber doch irgendwie bemerkenswert.

Als wir am späteren Nachmittag in Thorn (polnisch Toruń) ankommen, sind wir müde, jedoch nicht müde genug, um auf eine Stadtführung zu verzichten. Anders als die meisten Städte, wurde Thorn im 2. Weltkrieg quasi nicht zerstört. Die Altstadt ist ein gotischer Traum mit Unmengen historischer Gebäude, unter anderem das Geburtshaus von Nikolaus Kopernikus. Unsere Stadtführerin erzählt mit völlig gerechtfertigter Begeisterung über die ehrwürdige Geschichte der ehemaligen Hansestadt. Wer in der Gegend ist, sollte keinesfalls darauf verzichten, ihr einen Besuch abzustatten.

Der Rest des Abends ist geruhsam und unspektaktulär: Abendessen und dann ins Bett. Morgen geht es dann weiter Richtung Elbing und über die Grenze in die Oblast Kaliningrad. Ich bin gespannt, wie die Einreise in die Russische Föderation vonstatten gehen wird. Das Visum, das ich inzwischen in meinem Pass kleben habe, sieht jedenfalls ziemlich ernst und nüchtern aus …

Ostreise 3 – Zwei Welten

Manche Tage finden in zwei verschiedenen Welten statt. Dieser hat mit Familie in Berlin begonnen und endet nun alleine in Oranienburg. Ich verbringe die Nacht in einem kleinen Hotel, um morgen früh in den Bus nach Insterburg zu steigen.

Doch immer der Reihe nach. Wie geplant kamen heute der Fernsehturm und die Siegessäule an die Reihe. Im Gegensatz zum Brandenburger Tor, das in Wirklichkeit kleiner ist, als man es sich üblicherweise vorstellt, ist der Fernsehturm, wenn man oben ist, deutlich höher als von unten betrachtet. Dafür hat man dann aber wirklich einen sehenswerten Rundumblick auf ganz Berlin. Kein billiges Vergnügen, aber es hat sich gelohnt.

Um die Siegessäule zu erklimmen, muss man im Gegensatz zum komfortablen Aufzug im Fernsehturm, ziemlich viele Stufen steigen. Meine Zählung liegt bei 282, kann aber sein, dass sie durch den Gegenverkehr oder plappernde Kinder verfälscht wurde. Oben dann Sardinenbüchsengefühl, aber wir werden mit einer frischen Brise und wiederum mit einem imposanten Ausblick belohnt.

Den Abschluss unseres Berlin-Wochenendes bildet ein spätes Mittagessen auf dem Hackeschen Markt. Sehr schöner Platz mit Flair und gastronomischen Angeboten, die keinen Wunsch unberücksichtigt lassen. Einzig die Berliner in Lederhosen im Weihenstephaner Biergarten nebenan sind etwas kurios 😉

Dann ab zum Hauptbahnhof. Die Familie setzt sich in den ICE Richtung Heimat, ich in den Regionalexpress Richtung Rostock – steige aber schon in Oranienburg wieder aus. Ein kurzes Stück noch mit dem Bus und ich bin in einem Vorort in einem kleinen Hotel. Hier verbringe ich die Nacht und warte auf den Beginn der Reise morgen früh.

Die Ablenkung, die Berlin geboten hat, ist vorbei – spätestens seit ich im Regionalexpress sitze. Jetzt ist die Zeit gekommen, sich mit mir zu beschäftigen und dem, was ich – bildlich gesprochen-  mit nach Insterburg nehme, um es dort zu lassen und dem, was ich von dort mit nach Hause zurück zu nehmen hoffe. Vermutlich wird es eine eher anstrengende, traumreiche Nacht …

Das Wochenende in Berlin war wunderschön, aber anstrengend. Und da ich vermutlich noch einige Kraft in den kommenden sieben Tagen brauchen werde, lasse ich es für heute gut sein.

Viktoria auf der Siegessäule

Ostreise 2 – Berlin

Meine eigentliche Reise gen Osten beginnt, wie geschrieben, erst am Montag. Sie hatte in den letzten Wochen schon auf vielen Ebenen ihre Schatten vorausgeworfen, doch momentan bin ich relativ entspannt, was sicherlich auch an den vielen Ablenkungen liegt, die Berlin zu bieten hat.

Nachdem wir gestern den halben Tag, den wir nach unserer Ankuft mit der Bahn hatten, für eine Bootstour auf der Spree und einige ausgewählte Ziele verwendet haben, haben wir uns heute die volle Dröhnung gegeben. Hop On/Hop Off Tour mit dem Bus entlang einer Route mit 18 Stationen, die quasi alles, was man als 08/15 Touri in Berlin gesehen haben sollte abdeckt. Wir verkneifen uns, jede einzelne der Stationen mitzunehmen, sonst wären die Kinder sicher Amok gelaufen 😉 Aber ein paar Stationen müssen schon sein: Brandenburger Tor und Regierungsviertel, Kurfürstendamm und Checkpoint Charlie. Alexanderplatz und Friedrichstraße sowie den wunderschönen Gendarmenmarkt haben wir gestern schon besucht.

Was mir an Berlin auffällt ist, dass das Großstadtflair (im negative Sinne) fast weitestgehend fehlt. Viel Grün, wenig Verkehr. Tonnen von Touristen, die aber alle irgendwie entspannt sind. Cool, und ich komme nicht umhin anzufangen, Berlin wirklich zu mögen 🙂  Für meinen Geschmack etwas zu entspannt sind lediglich die unglaublich vielen, den Junggesellenabschied feiernden, Grüppchen, die lauthals schreiend und marodierend durch die Innenstadt ziehen, teils zu Fuß, teils auf eigens angemieteten mit Pedalen betriebenen Spaßmobilen für die ganze Gruppe. Alleine heute haben wir mindestens fünf davon gesehen. Ungewohnt, aber das gehört wohl zur großen Stadt dazu. Obgleich ich mich schon frage, ob es immer so ist, oder ob wir einfach ein besonderes Wochenende erwischt haben.

Gestern schon haben wir Abendessen auf dem Gendarmenmarkt eingenommen, heute sind wir genau wieder dorthin zurückgekommen. Dieser Ort hat es mir irgendwie angetan. Nicht nur die Gebäude sind wunderschön dort, auch die Energie ist sehr angenehm und wohltuend. Ich frage mich, ob es sich nicht in irgendeiner Form um einen Kraftplatz handelt … immerhin stehen auch zwei Kirchen darauf.

Für heute reicht es uns dann. Tropische Temperaturen und den ganzen Tag auf den Beinen. Immerhin hat es heute abend angenehm abgekühlt, so dass wir die berechtigte Hoffnung auf einen halbwegs gesunden Schlaf haben. Morgen steht noch ein halber Tag Berlin an, dann setze ich die Familie in den Zug und mache mich auf zu meinem Hotel, von dem ich dann am Montag früh die eigentliche Reise beginne.

Brandenburger Tor

Ostreise 1 – Zeitreise

Oft tut es gut, in die eigene Vergangenheit zu reisen, und Orte und Plätze aufzusuchen, mit denen man Erfahrungen verbindet – gute oder schlechte. Manchmal ist es aber auch notwendig noch weiter, in die Vergangenheit der eigenen Familie zu reisen, um zumindest zu versuchen, Dinge zum Abschluss zu bringen, die so lange Zeit offen waren. Ganz besonders, wenn man Vertreibung und Flucht im System seiner Herkunftsfamilie hat.

Das Buch “Nebelkinder” war es, das bei mir das Knöpfchen gedrückt hat, und so habe ich mich auf die Reise gemacht, um Ostpreußen, die Heimat meiner Großmutter und ihrer Vorfahren zu besuchen.

Ostpreußen, ehemals Teil des preußischen und später des Deutschen Reichs, wurde nach dem 2. Weltkrieg im Wesentlichen zwischen Polen und Russland aufgeteilt. Im russischen Teil, in der heutigen Oblast Kaliningrad, liegen Königsberg (Kaliningrad), Insterburg (Tschenjachowsk) und Tilsit (Sowjetsk). Dorthin wird mich meine Reise führen.

Insterburg ist dabei mein eigentliches Ziel, denn dort wurde meine Großmutter geboren und von dort musste sie 1945 als junge Frau ohne Eltern, dafür mit zwei Geschwistern fliehen. Ich kenne einige Adressen von damals, und ich will die Orte aufsuchen, an denen meine Vorfahren bis 1945 gelebt haben.

Nachdem das Buch “Nebelkinder” wie gesagt bei mir auf das Knöpfchen gedrückt hat, war es nur ein kleiner Schritt, im Internet einen Hinweis auf eine Gruppenreise zu finden und Kontakt aufzunehmen. Alleine nach Russland – das wäre aufgrund der etwas schwierigen politischen Situation eine Herausforderung gewesen. Aber auch der Status des ehemals nördlichen Ostpreußens hätte es nicht leichter gemacht.

Die heutige Oblast Kaliningrad ist eine Exklave, das heißt, obwohl sie zur Russichen Föderation gehört, hat sie keine Landverbindung zum russischen Staatsgebiet und wird von Litauen und Polen umschlossen. Nach dem 2. Weltkrieg war die Oblast militärisches Sperrgebiet und man kam nur mit Sondergenehmigungen hinein. Das hat sich erst in den 90er Jahren geändert, woraufhin ein reger Reiseverkehr ehemals Vertriebener einsetzte, die die alte Heimat wiedersehen wollten. Auch wenn die große Welle inzwischen abgeebbt ist, gibt es immer noch regelmäßige Touren dorthin.

Die Gruppe, der ich mich angeschlossen habe, beginnt ihre Reise in Ostwestfalen und fährt über Berlin und Polen nach Kaliningrad. Da hat es sich angeboten, die Familie einzupacken, das Wochenende in Berlin zu verbringen und dann am Montag in den Bus Richtung Osten einzusteigen. Und genau da sind wir jetzt: in Berlin.

Ich werde in den nächsten Tagen mein Reiseblog fortführen – weniger über Berlin sondern hauptsächlich über die Reise nach Osten, in die Vergangenheit meiner Familie. Für heute mache ich erstmal Schluss und wir versuchen in der HItze des Sommers ein wenig Schlaf zu bekommen, damit wir morgen die Sehenswürdigkeiten der Stadt unsicher machen können.

Fernsehturm Berlin

Kumon Update Juli 2015

Es ist an der Zeit für ein Kumon Update. Und dafür gibt es einen guten Grund: Meine Große hat gestern den Abschlusstest des Levels O mit Bravour bestanden und darf sich damit “Completerin” nennen. Das heißt soviel wie: aus, Schluss, vorbei! Das Kumon Englischprogramm ist abgeschlossen und wir freuen uns alle ein Loch in den Bauch 🙂

Zum einen sind wir natürlich sehr stolz, dass die Große es komplett und erfolgreich durchgezogen, zum anderen ist es aber auch eine echte Erleichterung, dass die tägliche Routine nun einen Punkt weniger beinhaltet. Das hat vor allem zwei Gründe: Die finalen Stufen des Kumon Programms sind schon recht anspruchsvoll und nehmen einiges an Zeit in Anspruch, sowohl beim Kind als auch bei den Eltern. Und den Eltern obliegt es zusätzlich noch, die Kinder durch Motivationstiefs zu tragen, schubsen, drängeln, mit Engelszungen zu reden und was halt so nötig ist. Uff. Durch Andreas tatkräftige Unterstützung ist uns das allen zusammen gelungen

Interessanterweise verlief die Motivationskurve in der Stufe O wie eine Badewanne: Abgesehen von einem etwas längeren Tief in der Mitte, lief es zu Beginn und insbesondere am Ende recht gut, der Endspurt war sogar sehenswert. Der Ehrlichkeit halber muss man dazusagen, dass quasi die gesamte Stufe O nur mit sehr enger Begleitung durch meine Frau lief – Händchen halten beim Bearbeiten, nach jeder Seite korrigieren und verbessern. Was tut man nicht alles …

Und nun ist sie also fertig. Nochmal uff. Den Sommer über ist auf jeden Fall jetzt erstmal Pause und im neuen Schuljahr schauen wir mal, ob sie das Matheprogramm fortsetzt, um die Grundlagen, die gelegt wurden und die die Schule inzwischen aufgeholt hat, weiterzuführen. Sie ist noch nicht so ganz überzeugt, dass sie das machen will, aber wir haben ja noch ein wenig Zeit um auszuruhen und darüber nachzudenken.

Die Kleine macht weiter mit konstanter, zügiger Geschwindigkeit ihre Englischblätter und nähert sich gerade dem Ende der Stufe J. Bei halbwegs gleichbleibendem Tempo haben wir in weniger als 12 Monaten die nächste Completerin im Haus – ich weiß gar nicht mehr, wohin mit den Pokalen 😉 Ihre Motivation ist weitestgehend konstant, mit von der Tagesform abhängingen kleineren Schwankungen. Man merkt wirklich, dass sie die Blätter gerne bearbeitet und voran kommen will. Fein!

Gedanken zum Homo-Hype

Trotz der Gefahr, dass ich wieder einmal in ein Wespennest greife, komme ich heute nicht umhin, im Rahmen der aktuellen Diskussion um die Homo-Ehe ein paar Gedanken zum Thema Sexualität zu Papier – äh, in mein Blog zu bringen.

Ich finde den aktuell stattfindenden Homo-Hype ehrlich gesagt ziemlich befremdlich. Schwul sein ist cool, lesbisch sein sowieso, und wer nicht mindestens ein bisschen bi ist, ist von gestern und mega-out. Transsexuelle, Intersexuelle, Metrosexuelle … jedes Grüppchen hat inzwischen eine eigene Lobby und verkündet mit viel Trara, wie stolz es auf seine Art der Sexualität ist. Und wenn man nur vorsichtig äußert, dass man es zwar ok findet, dass jemand nicht “bloß” hetero ist, aber man dennoch nichts mit dem anderen Lifestyle anfangen kann (oder möchte), dann ist man sofort homophob, reaktionär und überhaupt ein ganz schrecklich intoleranter Mensch …

Es steht außer Frage, dass jeder das Recht hat, nach seiner Façon glücklich zu werden und dass niemand andere wegen was auch immer diskriminieren* darf. Wenn mir jedoch jemand erzählen will, dass Homosexualität genauso “normal” ist wie Heterosexualität, dann frage ich mich ernsthaft, wie es die Spezies Mensch bis heute geschafft hat, nicht auszusterben. Es ist ok, wenn jemand anders ist als die meisten anderen – das Anderssein aber zur Norm erklären zu wollen ist absurd.

Die Diskussion um die Homo-Ehe hingegen ist vollkommen überflüssig, da diese weder dafür sorgen wird, dass weniger Heteros heiraten und Kinder zeugen, noch, dass Homosexuelle es sich “anders überlegen” und plötzlich hetero werden, nur weil sie nicht den Bund der Ehe eingehen können. Das, was da gerade in den Medien stattfindet ist letztlich nur Schattenboxen.

Ich bin ein langweiliger Hetero mit Frau und Kindern und mir gefällt mein Leben. Ich mag intelligente, nette Homos und finde dumme Heteros blöd – und umgekehrt. Wer wann mit wem in die Kiste springt interessiert mich außerhalb meiner eigenen Familie überhaupt nicht und wenn jemand Conchita Wurst toll findet, werde ich mich auch weiter schweigend wundern und den Kopf schütteln. Amen.

* Kleine Randbemerkung: Das D-Wort ist heutzutage jedoch auch einer Hyperinflation unterworfen. Aussagen und Dinge, die vor wenigen Jahrzehnten noch einfach mit einem Lächeln abgetan wurden, führen heute dazu, dass Zeter und Mordio geschrien, und nach der Polizei und dem Gesetzgeber gerufen wird.

Medienmacht

Nein, ich bin nicht davon überzeugt, dass alles, was in den Medien gesagt wird gelogen ist (Stichwort “Lügenpresse”). Sehr wohl bin ich aber davon überzeugt, dass das meiste, was in den Medien gesagt wird, der Lenkung und oft auch Manipulation der öffentlichen (also auch meiner) Meinung dient. Volker Pispers bringt das schön auf den Punkt:

Aus diesem Grund gehöre ich schon seit Jahren zu den Totalverweigerern des öffentlichen Fernsehens. Und so wie es aussieht, wird es auch in der mittleren Zukunft keinen Grund geben, das zu ändern. Schade eigentlich …

Mittelstufe plus

Im Main-Echo vom Donnnerstag steht auf der ersten Seite ein kurzer Artikel über die Mittelstufe plus (= Wiedereinführung des G9 durch die Hintertür). Es seien sowohl das Kulturministerium als auch die als Pilotschulen ausgewählten Gymnasien in Stadt und Landkreis Aschaffenburg überrascht, dass zwischen 80 und 90 Prozenz der Schüler lieber ein Jahr länger in der Schule bleiben, und das Abitur in neun Jahren machen, als im Eiltempo durch das Gymnasium zu rennen und schon mit 17 an der Uni zu studieren.

“Damit haben wir nicht gerechnet”, berichtet Direktor Lummel [vom Friedrich-Dessauer-Gymnasium].”

Wie konnte er auch … nachdem das G8 in Bayern ja damals auf vielfachen Wunsch der Elternschaft und nach intensiver und ausführlicher Konzeption und Erprobung eingeführt worden war …

Für die Damen und Herren im Kultusministerium ist es offensichtlich nicht vorstellbar, dass Schüler neben der Schule lieber Instrumente lernen, Sport machen oder sich mit Freunden treffen, anstatt zwei bis drei Nachmittage in der Penne zu pauken.

Echt überraschend …